Interview

Ex-Canterano Blanco: „Habe gezeigt, dass ich hätte bleiben können“

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Dass man es als Eigengewächs bei Real Madrid nicht einfach hat, ist kein Geheimnis. So sind die letzten Canteranos, die sich nachhaltig in der ersten Mannschaft etablierten, mit Daniel Carvajal und Nacho Fernández zwei Akteure, die mittlerweile schon zu den Routiniers zählen. Seitdem gab es einige hoffnungsvolle Kandidaten – die prominentesten Beispiele sind wohl Achraf Hakimi, Marcos Llorente und Borja Mayoral –, der Durchbruch bei den Profis blieb ihnen jedoch aus verschiedensten Gründen verwehrt. Mit Antonio Blanco klopfte gegen Ende der Saison 2020/21 ein weiterer Absolvent aus „la Fábrica“ oben an, unter Carlo Ancelotti konnte sich der aktuelle U21-Nationalspieler Spaniens in der Folgesaison aber nicht nachhaltig in den Fokus spielen und entschied sich zu Saisonbeginn für einen Wechsel auf Leihbasis nach Cádiz.

Darüber, dass er sich in der ersten Mannschaft (noch) nicht festspielen konnte, hegt das Eigengewächs keinen Groll, dennoch ist Blanco überzeugt, dass er mittelfristig hätte eine gute Rolle spielen können. „Als Zidane mich debütieren und danach zweimal von Beginn an auflaufen ließ, ich also eine gewisse Kontinuität hatte, glaube ich schon, dass ich in den Spielen, die ich machte, zeigen konnte, dass ich weiter hätte hier bleiben können. Die Wahrheit ist, dass diese Mannschaft gespickt mit Top-Stars ist. Ich danke Ancelotti, aber sie haben andere Entscheidungen getroffen oder andere Spieler vor mir gesehen. Und ich wollte nicht ohne Spielzeit bleiben“, so der defensive Mittelfeldspieler gegenüber RADIO MARCA.

Aus seiner Zeit im Kader der Profis der Merengues konnte der mittlerweile 22-Jährige natürlich dennoch Einiges mitnehmen. Insbesondere von Toni Kroos und Casemiro habe er sich eine Menge abschauen können, aber auch ein weiteren Ex-Madrilenen zählt er dabei zu seinen großen Vorbildern: „Ich habe immer zu Xabi Alonso aufgeschaut. Er ist ein Spieler, der mir immer gefallen hat. Seine langen Pässe, sein Kurzpassspiel… Kroos war für mich ein Spieler, an dem ich mich orientiert habe. Aber letzten Endes, wie er spielt, wie er das Spiel liest, verdammt nochmal… das hilft dir einfach enorm. Das sind die zwei, an denen ich mich am meisten festgehalten habe. Und was den defensiven Aspekt angeht, war es Casemiro. Ich habe zwar lieber den Ball, aber als alleiniger Sechser musst du auch immer die Defensive im Auge haben. Er war ein Tier, was das Training angeht. Und er gab mir viele Ratschläge, um weiter zu reifen.“

Blanco ist zwar mittlerweile zu Zweitligist Alavés weitergezogen (ebenfalls auf Leihbasis), hofft aber bald wieder in der Primera División auftauchen zu können: „Ich entschied mich nach Cádiz zu gehen und es stimmt, dass ich das, was ich mir dort erhoffte, nicht fand oder sie es mir nicht geben konnten. Hier in Vitoria bin ich sehr glücklich. Ich spiele und bekomme Minuten. Ich leiste meinen Beitrag und das ist sowohl für den Klub als auch mich wichtig. Vor allem will ich dem Klub geben, was er verdient, nämlich in der ersten Liga zu spielen. Ich persönlich werde mein Maximum geben, um ein großer Fußballer  zu sein und weiter zu wachsen.“

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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