
„Man sieht, was passiert, wenn man nicht eiskalt ist“
LONDON. Der FC Chelsea gab sich im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real Madrid bemüht, eine Aufholjagd hinzulegen. Die Blues hatten durchaus hochkarätige Tor-Chancen, wussten dieser aber nicht zu nutzen. Dabei war man der Führung zwischenzeitlich so nahe. „Ich denke, Sie haben 60 Minuten lang gesehen, warum ich diese Aufstellung gewählt habe. Das einzige, was fehlte, war ein Tor“, erklärte Frank Lampard nach Spielende auf der Pressekonferenz.
Genau genommen bestraften die Königlichen die Londoner in der 58. Minute und in der 80. Minute. Beide Male traf Rodrygo Goes. Das Spiel hätte jedoch auch eine andere Wendung nehmen können. „Ein Tor oder zwei Tore verändern das Gesicht eines Spiels, und auf diesem Niveau sieht man, was passiert, wenn man nicht eiskalt ist“, haderte Lampard mit der Chancenverwertung seines Teams.
Militão? „Ich werde nicht sagen, was ich wirklich denke“
Was den Chelsea-Coach außerdem störte: dass Éder Militão, das Spiel beendete. Seines Erachtens nach hätte der Brasilianer, weil er Trevoh Chalobah von hinten zu Fall gebracht und zuvor bereits Gelb gesehen hatte, in der 54. Minute die Rote Karte erhalten müssen. Doch Schiedsrichter Daniele Orsato entschied sich dagegen. „Ich werde nicht sagen, was ich wirklich denke“, sagte Lampard und meinte: „Das im letzten Drittel ist eine zweite Gelbe Karte. Das bedeutet Rot, das bedeutet 30 Minuten mit einem Mann mehr.“
Womöglich wäre für die Londoner dann noch mehr drinnen gewesen. „Wir haben gezeigt, dass wir mit Real Madrid mithalten können“, konstatierte Lampard. Deswegen hielt er fest: „Ich denke, die Fans haben die heutige Leistung zu schätzen gewusst, und wir müssen daran anknüpfen.“
„Wir werden wiederkommen“
Aussichten auf große Erfolge besitzt Chelsea in dieser Spielzeit nicht mehr. Die Champions-League-Kampagne endete nun im Viertelfinale, in der Premier League steckt man mit dem elften Tabellenplatz im Mittelfeld fest und dürfte somit die Europapokal-Qualifikation verpassen.
An seine Profi appellierte Lampard: „Wenn man für Chelsea spielt, muss man den Fakt respektieren, dass man für einen großen Fußballverein spielt. Wir werden wiederkommen und meine Aufgabe ist es, den Grundstein dafür zu legen.“ Denn sein Vertrag bei Chelsea ist lediglich bis zum Saisonende datiert. Seiner Rolle als Interimscoach ist er sich bewusst, dafür wurde er schließlich zurückgeholt. Wer anschließend das Traineramt an der Stamford Bridge übernimmt, ist offen. Ebenso wie der Zeitpunkt, wann dort wieder Champions-League-Fußball gespielt wird.
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