Jugend

Historisches U19-Triple! Goldener Jahrgang und baldiger Profi-Coach?

Nach der Copa del Rey Juvenil und der regionalen Liga holt sich die U19 von Álvaro Arbeloa mit dem Sieg der Copa de Campeones das spanische Triple. Einigen talentierten Spielern dieser Generation winkt der Sprung in die Castilla und Arbeloa selbst möglicherweise der Sprung in die erste Mannschaft.

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Die U19 von Arbeloa (hinten rechts) holte das Triple in Spanien und blieb in nationalen Wettbewerben ungeschlagen – Foto:realmadrid.com

Die Saison von Real Madrids Juvenil A war keine gewöhnliche, sie war historisch! Denn das Team von Trainer Álvaro Arbeloa schaffte etwas bisher in Reals U19-Geschichte noch nie dagewesenes: sie gewann zwar zum achten Mal das Meisterschaftsfinale, aber erstmals das nationale Triple. Nach dem Pokalsieg im März holte sich die Mannschaft um Kapitän Manuel Ángel im Mai erst den Titel in der regionalen Liga-Gruppe und im Anschluss die Copa de Campeones mit einem 3:1-Sieg über Betis. Dazu blieb die Juvenil A die gesamte Saison über auf spanischem Boden in 38 Begegnungen unbesiegt – einen ungeschlagenen Triple-Sieger gab es noch nie – und erzielte insgesamt 157 Tore in allen Wettbewerben. Die 84 Punkte in ihrer Liga-Gruppe stellen ebenfalls einen Rekord dar. Der einzige Wermutstropfen dieser ansonsten überragenden Saison war das Aus im Youth-League-Viertelfinale gegen den späteren Sieger AZ Alkmaar.

U19 meistert Ausfälle der Schlüsselspieler im Kollektiv

Jedoch begann die Saison für das Trainerteam Arbeloa und Julio Carmona nicht wie geplant, denn kurz nach Saisonstart verletzte sich mit Marc Cucalón der eigentliche Kapitän und Schlüsselspieler am Kreuzband und fiel für die gesamte Saison aus. Jedoch schaffte es sowohl der Trainerstab als auch die Spieler diesen Schock zu überstehen und als Mannschaft Höchstleistungen auf dem Platz zu liefern. So konnte die U19 der Blancos auch den zweiten Kreuzbandriss der Saison und den Verlust eines weiteren Schlüsselspielers mit Pol Fortuny im April verkraften und die Saison erfolgreich beenden. In Abwesenheit der verletzten Spieler schafften es andere Akteure sich ins Rampenlicht zu spielen und zu überzeugen.

Goldener Jahrgang um Gonzalo und Manuel Ángel

Einige dieser sehr talentierten Spieler werden mit Sicherheit nächste Saison in der Castilla für Furore sorgen oder vielleicht sogar in der ersten Mannschaft? Mit Gonzalo García stellte der königliche Nachwuchs den besten Torjäger mit 35 Toren, im Mittelfeld dirigierte Spielgestalter und Herzstück der Mannschaft Manuel Ángel das Geschehen auf dem Platz und warf sich trotz seiner geringen Körpergröße von nur 168 Zentimeter in jeden Zweikampf. In der Offensive glänzte neben Gonzalo auch noch César Palacios mit 16 Ligatoren und fünf weiteren in der Youth League. Aber neben diesen auffälligen Akteuren gab es auch noch einen Spieler, der etwas unter dem Radar agierte, aber mit konstanten Leistungen überzeugte: Innenverteidiger und Vize-Kapitän Manu Serrano. Der 19-Jährige überzeugte als perfekte Ergänzung zu Partner Jacobo Ramón, als schneller, wendiger und zweikampfstarker Verteidiger und glänzte im Finale der Copa de Campeones als Torschütze, als er wie einst Gareth Bale im Champions-League-Finale 2018 per Fallrückzieher traf.

Arbeloa setzt Puzzlestücke für Erfolg richtig zusammen

Dass diese Mannschaft funktionierte, wie eine gut geölte Maschine lag vor allem an Trainer Álvaro Arbeloa, die Real-Ikone verstand es perfekt eine Mannschaft zu formen und die perfekten Spielertypen für sein Spielsystem zu finden. Denn neben den zwei Langzeitausfällen, musste Arbeloa auch Julen Jon Guerrero im Winter zu SD Amorebieta leihweise abgeben, dazu waren Edgar Pujol, Rafael Obrador und Nico Paz zum Großteil der Saison bei der Castilla und nicht für die Juvenil A einsetzbar. Jedoch verstand es der 40-jährige Spanier perfekt junge Spieler einzubinden, so baute er unter anderem mit Jacobo, Yusi und Chema Spieler aus dem Jahrgang 2005 als Stammspieler ein. Darüber hinaus setzte er auch auf noch jüngere Spieler, die in den niedrigeren Kategorien in La Fábrica auf sich aufmerksam machten und als Versprechen für die Zukunft gelten, wie beispielsweise Jesús Fortea oder Paulo Iago – beide Jahrgang 2007.

Arbeloa nächste Saison an der Seite von Ancelotti?

Durch diese Art seiner Mannschaftsführung und der gezeigten Leistungen auf dem Platz empfiehlt sich der ehemalige Europa- und Weltmeister in der Führungsetage Real Madrids für höhere Aufgaben. So wird sein Name als Nachfolger des wahrscheinlich scheidenden Co-Trainers Davide Ancelotti ins Spiel gebracht. Das wäre für Arbeloa ein großer Karrieresprung und auch der Posten in der Castilla wird mit dem wahrscheinlichen Abschied von Raúl González Blanco frei, jedoch gilt hier Frauen-Coach Alberto Toril als Favorit. Der ehemaligen Real-Legende scheint in jedem Fall eine große Trainerkarriere bevorzustehen, die vielleicht am Ende im Estadio Santiago Bernabéu als Cheftrainer enden könnte – ähnlich wie einst Zinédine Zidane, der 2013/14 ebenfalls als Ancelottis Co-Trainer lernte.

Genauso spannend wird zu verfolgen sein, welche der Youngster in den kommenden, höheren Aufgaben auf sich aufmerksam machen können – von der Defensive bis zur Offensive gibt es einige Namen, die man sich schonmal notieren kann. Anders gesagt: Real Madrid scheint endlich mal wieder eine „echte“ goldene Generation zu haben – das nationale Triple ohne eine einzige Niederlage ist ein großer Beleg dafür.

Video-Highlights vom Pokalfinale

Video-Highlights vom Meisterschaftsfinale

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Kommentare
aus dem text schließe ich mal das arbeloa ein echt guter trainer für jugendspieler ist, wenn er sogar aus dem noch jüngeren jahrgang leute holt und diese dann auch noch liefern dann zeigt das schon das er ein gutes auge hat und vorallem auch gut mit den jungs klar kommt.

Würde mich echt freuen wenn er nächste saison co-trainer bei uns wird. Vielleicht schafft er es ja carlo mal zu erklären das man nicht erst 30jahre und 5 facher cl sieger sein muss um bei real madrid stammspieler zu sein.
 
Das klingt immer alles so dermaßen vielversprechend und dann hört man von den Namen leider nichts mehr. Hoffe das ändert sich endlich mal, liest sich ja traumhaft was Arbeola da geschaffen hat.
 

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