
Real Madrid: Vier von sechs Stürmern gehen
MADRID. Tabula Rasa bei Real Madrid! Die Königlichen haben sich am Wochenende mal von einer ganz anderen und unüblichen Seite gezeigt und binnen 23 Stunden gleich vier Abgänge verkündet. Samstag, 13.30 Uhr: Marco Asensio geht. 17.01 Uhr: Mariano Díaz geht. 20.02 Uhr: Eden Hazard geht. Sonntag, 11.52 Uhr: Karim Benzema geht.
Vier Angreifer – zwei davon bedeutend, zwei nicht. Während der Verlust von Hazard und Mariano sportlich unbedeutend sind und dem Klub finanziell zugute kommen, müssen sich die Verantwortlichen nach den Trennungen von Asensio und Benzema schon ernsthaftere Gedanken machen. Wie will man sie ersetzen? Mit dem Franzosen wandert der intern beste Torschütze der zurückliegenden Saison ab (31), mit dem Spanier der viertbeste (zwölf).
Immerhin: Auch wenn sich diese Personalien erst zum Abschluss der Spielzeit klärten, befindet man sich zugleich noch immer am frühesten Zeitpunkt des Transferperiode. Ja, offiziell öffnet sich das Fenster erst am 1. Juli, in Bewegung kommt der Markt aber bekanntlich wesentlich früher. Von Vorteil auch: Reals Funktionäre sollen für ihren Sturm abgesehen von Joselu, der vor einer Rückkehr steht, schon konkrete Stars im Visier haben, während Roberto Firmino offenbar kein Kandidat mehr ist.
Real Madrid soll angetan von Kai Havertz sein
Die Namen: Harry Kane und Kai Havertz. Dabei handelt es sich in beiden Fällen offenbar um mehr als nur lose Gerüchte. Diverse Medienhäuser berichten übereinstimmend, dass Real bei dem 29 Jahre alten Engländer und dem 23 Jahre alten Deutschen in die Vollen gehen wollen. Das sei das Ergebnis einer Sitzung von Trainer Carlo Ancelotti, Präsident Florentino Pérez und Generaldirektor José Ángel Sánchez am Donnerstag. Mit Havertz hätten die Blancos nach Toni Kroos, David Alaba und Antonio Rüdiger den vierten deutschsprachigen Profi in der Mannschaft.
Auf den Offensiv-Star soll Real es schon 2020 abgesehen haben. Havertz, in Kindheitstagen übrigens Fan des FC Barcelona, wechselte stattdessen für 80 Millionen Euro von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea. Was ihn jetzt zu einem Transfer bewegen könnte: das Verpassen sämtlicher internationaler Wettbewerbe für die nächste Saison. Die „Blues“ wurden abgeschlagen nur Tabellenzwölfter, stehen vor einer ungewissen Zukunft.
Der gebürtige Aachener, dessen Vertrag in London bis 2025 läuft, gilt eigentlich als offensiver Mittelfeldspieler hinter einem Stoßstürmer, kann jedoch auch in der Angriffszentrale und alternativ auch auf dem rechten Flügel agieren. Verlangen würde Chelsea für ihn wohl eine Ablöse in ungefährer Höhe des Kaufpreises von vor drei Jahren.
Harry Kane würde in Zeitplan passen
Wohl noch etwas tiefer in die Tasche greifen müssten die Madrilenen für Kane, zumal Tottenham Hotspurs Präsident Daniel Levy bekanntermaßen ein harter Verhandlungspartner ist. Das haben bereits die Fälle Luka Modrić und Gareth Bale gezeigt. Dem Vernehmen nach sei der Londoner Klub grundsätzlich gesprächsbereit, sofern die angebotene Summe um die 100 Millionen Euro beträgt. Kane, Vertrag bis 2024, wird indes nachgesagt, die Spurs verlassen zu wollen. Auf Torejagd geht er für sie schon seit 2013: 435 Spiele, 280 Treffer.
Der England-Kapitän soll Ancelottis Wunschspieler sein und könnte den Blancos zur Überbrückung einer gewissen Zeitspanne dienen, ehe sie Erling Haaland kriegen könnten. Dass der Norweger Manchester City und die Premier League, immerhin die stärkste Liga der Welt, schon nach zwei Jahren verlässt, darf man aus Real-Sicht nicht für selbstverständlich halten. 2024 könnte dann schon eher Kylian Mbappé an der Concha Espina anheuern. Falls nicht, hätte Real unter anderem Kane. Falls ja, dann eben gleich zwei oder mit Havertz gar drei Optionen für das Zentrum – wobei Mbappé natürlich gesetzt wäre.
Doch das ist erst einmal Zukunftsmusik. Schon der anstehende Transfer-Sommer dürfte ein heißer werden…
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