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20 Jahre Real Madrid, zwischendurch in Leverkusen
MADRID. 21 Jahre später ist er immer noch da. 2002 hatte sich Daniel Carvajal als Zehnjähriger der Jugend von Real Madrid angeschlossen und seitdem sämtliche Mannschaften durchlaufen, ehe sein Traum vom Platz im Kader der Profis Wirklichkeit wurde – allerdings mit einem vorherigen Umweg. Die Saison 2012/13 war die einzige, die er nicht in der spanischen Hauptstadt verbrachte. Der Rechtsverteidiger wurde an Bayer Leverkusen verkauft, kam per Rückkaufoption jedoch schon zwölf Monate später wieder.
Die Zeit in Deutschland war für Carvajal kurz, aber prägend. Dementsprechend blickt er auch gerne zurück. Das damalige Angebot von Leverkusen sei „in meiner Karriere ein entscheidender Moment“ gewesen, wie die Sportzeitung MARCA den 37-fachen Nationalspieler aus einem Gespräch mit Jorge Valdano in der Sendung „Universo Valdano“ beim Pay-TV-Sender MOVISTAR+ zitiert.
Carvajal: „Hätte ein One-Club-Man werden können“
Er habe vor dem Schritt in die Bundesliga abgewogen, „was das Beste ist. Ich wusste, dass es mit der ersten Mannschaft schwierig werden würde, Leverkusen setzte sehr auf mich. Mein Vater sagte dann zu mir, wie schade es doch sei, dass Madrid mich zurückkauft, dass er nicht wissen würde, ob ich spielen werde. Ich verstehe das, aber in dem Moment konnte ich nichts anderes tun. Ich hatte das Glück, dass als Konkurrent nur (Álvaro) Arbeloa da war, es gab einen Trainerwechsel… Es kam alles zusammen. Ich hätte ein One-Club-Man werden können, ja, aber in Deutschland gewesen zu sein, war gut. Auch für Leverkusen, denke ich“.
Für den Werksverein bestritt der mittlerweile 31 Jahre alte Spanier 36 Pflichtspiele, dabei gelangen ihm ein Tor und acht Vorlagen. „Ich würde gerne wieder dort spielen, die Vereinsmitarbeiter sehen, schauen, wie sie mich empfangen. Oft denke ich darüber nach, was aus mir geworden wäre, wenn Real Madrid mich nicht zurückgekauft hätte“, so Carvajal.
Carvajal will Karriere bei Real Madrid beenden
Eine Rückkehr nach Leverkusen? Was er damit offenbar meint: Einen Abstecher an die alte Wirkungsstätte BayArena beispielsweise im Rahmen der Champions League, kein richtiges Comeback im Bayer-Trikot. In seiner Laufbahn sieht Carvajal sich nämlich nirgendwo anders mehr als in Madrid. Die Nummer 2: „Mir verbleiben noch viele Vertragsjahre (bis 30. Juni 2025; d. Red.) und hoffentlich werde ich meine Karriere hier beenden können. Bei Real Madrid zu sein, ist für einen Fußballer das Größte. Und ich glaube, der Moment, wenn du den Klub verlässt, muss einer der schwierigsten sein, die es gibt.“
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„Im Bett denke ich nach, wie glücklich und stolz ich bin“
CARVAJAL sprach außerdem über…
…die fünf Champions-League-Titel zwischen 2014 und 2022: „Es ist verrückt. Es scheint, als würde das unmöglich zu wiederholen sein. Ich sage immer, dass ich im Laufe der Zeit viel mehr schätzen werde, was wir zusammen erreicht haben. Manchmal, wenn ich im Bett liege, denke ich darüber nach, wie glücklich und stolz ich darauf bin. Wahrscheinlich bin ich ein Teil eines der besten Real Madrids der Geschichte gewesen, wenn nicht sogar des besten Real Madrid. Ich hätte gerne, dass man sich an mich als einen der besten Außenverteidiger erinnert, die hier waren, wenn ich gehe.“
…seine drei besten Mitspieler in der Karriere: „Cristiano (Ronaldo), Sergio Ramos und Luka Modrić. Du musst auf Zack sein, sie reden mit dir und du musst dir Notizen machen. Man sieht sie um 6 Uhr morgens ankommen und mit dem Training beginnen, das ist brutal. Luka hat es auch geschafft, ein so kleines Land ins Finale einer Weltmeisterschaft zu führen. Er kam hier mit fast bleiernen Füßen an und wie er alle für sich gewonnen hat, ist unglaublich.“
…die saudi-arabischen Verlockungen, denen selbst Talente wie Gabri Veiga nun nicht mehr widerstehen: „Es ist schwierig, denn vom Profil her gehen in der Regel die älteren Spieler zum Ende ihrer Karrieren dorthin. Es ist kompliziert, denn der Gehaltsunterschied ist gewaltig. Ich kann Gabri Veiga verstehen, weil du viele Jahre dafür arbeitest, um ein finanziell hohes Angebot zu bekommen. Ich kann ihn absolut verstehen. Ich habe zuallererst meinen Eltern ein Haus gekauft, als ich in Leverkusen für fünf Jahre unterschrieb. Ich komme aus einem bescheidenden Dorf und verstehe Gabri, denn eine Verletzung, ein schlechtes Jahr – das schneidet dir dann alles ab.“
Carvajal in starker Form: „Sehr glücklich darüber“
Mit dem Sportportal RELEVO sprach Carvajal über…
…seine in den vergangenen Wochen und derzeit wieder starke Form: „Ich bin sehr glücklich darüber. Verletzungen sind für einen Sportler am frustrierendsten. Ich bin stolz auf mich selbst, auf meine Familie, die mir geholfen hat, auf meine Freunde… Ich bin sehr stolz, dass ich das überwinden konnte. Ich würde sagen, dass mich das viel mehr stärkt als jeder Titel, den ich gewonnen habe, denn das sind Steine auf dem Weg, die man überwindet und die einem moralischen Auftrieb geben.“
…sich als dritten Kapitän nach Nacho Fernández und Modrić: „Ich bin sehr stolz darauf, einer der Kapitäne der Mannschaft zu sein. Als ich an der Reihe war, die Binde zu tragen – man muss sich mal vorstellen, wie stolz ich war. Mir gibt das zusätzliche Kraft.“
…das Kapitänsamt, das Nacho womöglich stark dazu bewog, bei Real zu verlängern: „Ich glaube schon. Nacho ist ein Mann des Klubs, er liebt Real Madrid vor allem anderen und der Kapitän sein zu können, ist etwas, das dir für immer bleibt. Ich glaube, dass das einen ziemlichen Einfluss hinsichtlich der Verlängerung hatte.“
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