
Ballon d‘Or „prestigeträchtig, aber nicht wichtig“
MADRID. 2014, 2016, 2017, 2018, 2022: Während der Zeit von Toni Kroos in Spanien ist der Ballon d‘Or bislang fünfmal an einen Star von Real Madrid vergeben worden. An den Deutschen selbst jedoch kein einziges Mal. In der zurückliegenden Dekade triumphierten Cristiano Ronaldo dreimal sowie Luka Modrić und Karim Benzema jeweils einmal.
Stürmer Joselu gab neulich zu verstehen, Kroos allein hätte diesen prestigeträchtigen Award eigentlich auch verdient gehabt – und zwar gleich fünfmal. Ärgert sich der 33 Jahre alte Spielgestalter der Königlichen darüber, keinen Goldenen Ball in der privaten Vitrine zu haben? Vielleicht auch nur insgeheim? Nach seiner eigenen Aussage nicht.
In der neuesten Ausgabe des Podcasts „Einfach mal Luppen“, den er mit Bruder Felix betreibt, betonte er, dass sein Fokus voll und ganz auf den kollektiven Erfolge lag und liegt.
„Wenn es einen gegeben hätte, hätte ich mich nicht hingestellt und ihn abgelehnt, weil das ja schon eine Auszeichnung ist. Sie ist vor allem prestigeträchtig, aber nicht wichtig. Das ist ein großer Unterschied. Meine Grundeinstellung ist einfach so, dass ich es nicht als wichtig empfinde – oder als nicht so wichtig wie andere Spieler. Ich habe mich, das ist auch meiner Spielweise geschuldet, immer als Teamspieler gesehen und will mit dem Team die Titel gewinnen. Das ist das, was am Ende zählt. Weil ich der Meinung bin, dass das Team dann auch diese Titel verdient hat, bin ich gleichzeitig der Meinung, dass Einzelauszeichnungen in einem Teamsport unnötig sind. Das habe ich immer gesagt und dazu stehe ich. Kein einzelner Spieler hätte allein auch nur ansatzweise etwas gewonnen“, erklärte Kroos.
Toni Kroos: „Wurmt mich nicht, auch nicht insgeheim“
„Elf Toni Kroos gewinnen gar nichts, elf Stürmer gewinnen gar nichts, elf Verteidiger ebenso wenig. Es ist immer eine Zusammenstellung einer guten Mannschaft“, unterstrich der langjährige Mittelfeldstratege des weißen Balletts. „Deswegen gewinnt die Mannschaft auch die Titel, deswegen sind Einzelauszeichnungen in meinen Augen absolut nicht wichtig. Deswegen wurmt es mich auch nicht, auch nicht insgeheim. Gar nicht. Und trotzdem hätte ich es natürlich nicht abgelehnt, ist doch klar. Natürlich würdest du sowas auch mitnehmen“, äußerte sich Kroos unmissverständlich.
Bei der Wahl zur Vergabe des Goldenen Balls für das Jahr 2014 landete der Routinier nach der gewonnenen Weltmeisterschaft in Brasilien auf dem neunten Rang – seine zugleich beste Platzierung. 2015 wurde er 21., 2016 und 2017 reichte es jeweils für den 17. Platz. Viermal schaffte Kroos es dementsprechend unter die besten 30.
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