
Fertiges Bernabéu: Keine neue Erkenntnis bei Versammlung
MADRID. Die finale Phase ist inzwischen erreicht. Es dauert nicht mehr allzu lange, bis das neue Estadio Santiago Bernabéu im fertigen Zustand tatsächlich nichts als die Realität ist. Aber mit welchem konkreten Termin oder Zeitraum kann man denn nun rechnen, was den Abschluss des inzwischen viereinhalbjährigen Umbaus angeht?
In seinem Bericht zum Geschäftsjahr 2022/23 hatte Real Madrid im Juli prognostiziert, „dass der wesentliche Teil davon bis Ende 2023 abgeschlossen sein wird“. Heißt: In rund anderthalb Monaten. Ist das nach wie vor der Stand? Bei der Mitgliederversammlung am Samstag äußerte sich Präsident Florentino Pérez hier zu nicht sonderlich konkret.
Der Präsident gab bloß zu Protokoll, „ein guter Beleg dafür, dass der Umbau an sein Ende gelangt“, sei die Entfernung der Kräne und der Baucontainer vor der Westseite des Stadions. Dafür bestätigte Pérez, dass das Stadion künftig illuminiert wird – wie in der Video-Animation zur Präsentation des neuen Bernabéu, bevor die Modernisierung überhaupt begann. Die Fassade werde an den länglichen Tribünen-Seiten, also im Westen und im Osten, per Projektionsmapping mit historischen Real-Momenten beleuchtet, so der 76-Jährige. Das dürfte dann jeweils die Ecken zur Südtribüne betreffen.

Pérez erklärt, warum Bernabéu-Kapazität gleich bleibt
Interessant auch: Die Zuschauer-Kapazität von 81.044 verändert sich durch den Umbau nicht – obwohl die Osttribüne nach oben hin unlängst mit einem weiteren Rang ausgebaut wurde. Dafür sind wiederum an anderen Stellen, etwa ganz oben auf der Westtribüne unter dem neuen Restaurant auf der Dachterrasse, weggefallen.
„Im Bernabéu haben wir die Erlaubnis für 80.000 Zuschauer – plus-minus 1.000. Denn wenn wir mehr hätten, würde uns das Gesetz dazu verpflichten, andere Notausgänge zu haben – und so weiter. Daher belassen wir es bei 80.000“, erklärte Pérez.
Mitglieder von Real Madrid stimmen erneutem Kredit zu
Unterdessen hat der Klub bei der Versammlung die Zusage für eine erneute Kreditaufnahme erhalten, um den Kosten für die Stadion-Modernisierung nachzukommen. 1.569 Wahlberechtigte stimmten zu, 25 dagegen, 38 enthielten sich. So plant Real ein neues Darlehen in Höhe von 370 Millionen Euro. In einem Vorab-Schreiben begründete Real das gegenüber den Mitgliedern mit Preisrevisionen, unvorhergesehenen Arbeiten, der Deckung von Verbesserungen und dem Bau zusätzlicher Einrichtungen. Allein mit Abschluss des Geschäftsjahres 2022/23 am 30. Juni betrug die Investition satte 893 Mio. Euro.
Der eigentliche finanzielle Rahmen wurde damit bereits gesprengt. Nachdem die „Socios“ anfänglichen Kosten in Höhe von 575 Mio. Euro zugestimmt hatten, folgte anlässlich der Errichtung des unterirdischen Rasen-Lagers vor der Westtribüne eine erste Krediterhöhung um 225 Mio. Euro. Im ursprünglichen Umbau-Plan war nicht vorgesehen, das Spielfeld abtransportieren zu können. Es handelt sich jetzt also bereits um den dritten Kredit, samt der Zinsen soll sich der Gesamtbetrag für den Umbau auf 1,17 Milliarden Euro belaufen. Die Rückzahlung à 60 Mio. Euro pro Jahr dauert maximal 30 Jahre lang und begann im vergangenen Juli mit der ersten Rate.
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