Historie

Zidane verrät Messi: So kam es zu meiner Nummer 5 bei Real Madrid

Zinédine Zidane und seine einstige Nummer 5 bei Real Madrid: Was steckt eigentlich dahinter? Der Franzosen verrät es Lionel Messi in einem Gespräch.

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Zinédine Zidane Lionel Messi Real Madrid Nummer 5
Znédine Zidane im Gespräch mit Lionel Messi – Foto: YouTube/Adidas

Zidane macht Nummer 5 bei Real Madrid groß

MIAMI. Die 5 ist im Fußball eigentlich keine prestigeträchtige Nummer. Keine Nummer, die mit einem besonderen Druck, mit einer besonderen Erwartungshaltung verbunden ist, etwas Besonderes zu vollbringen. Vielmehr befinden sie sich meist im Besitz von Verteidigern, die mit einem eher kämpferischen Einsatz dafür sorgen, das Tor möglichst sauber zu halten.

Als Zinédine Zidane im Sommer 2001 von Juventus zu Real Madrid wechselte, veränderte sich die Geschichte dieser Zahl allerdings ein wenig. Der damalige Star-Einkauf erhielt bei den Königlichen ebenjene 5 – als zentral-offensiver Mittelfeldspieler, dessen einstige Magie im Umgang mit dem runden Leder noch die Nachwelt beeindruckt.

In Turin hatte er die 21 getragen, für Frankreichs Nationalmannschaft lief er stets mit der bedeutenden 10 auf, die seiner Position auch entsprach. Beim weißen Ballett war diese jedoch durch Luís Figo besetzt. „Zizou“ sei dies irgendwann aber „egal“ gewesen, „denn die 5 hat mir letzten Endes gefallen. Am Ende ist es wichtig, was du auf dem Platz leistest“, sagte der 51-Jährige in Miami bei einem von Adidas organisierten Treffen mit Lionel Messi.

Zidane: Pérez kein Fan von hohen Nummern

„Du hast die 5 wichtig gemacht. Es war seltsam, dann jemand anderen mit der 5 zu sehen“, unterbrach die argentinische Legende ihn kurz lachend. Zidane verriet weiter: „Florentino (Pérez) mochte es nicht, wenn Spieler Nummern wie die 25, 30, 35 tragen. Er gehörte zur alten Schule. Von der 1 beim Torwart bis zur Nummer 11, fertig. (Manolo) Sanchís hatte die 5. Er ging und der Präsident sagte mir: ‚Hättest du nicht gerne eine Nummer von 1 bis 10?‘ Ich sagte: ‚Ja, ja.‘ Dann nahm ich das Trikot mit der Nummer 5, denn er wollte nicht die 25, 30… Ich sagte: ‚Nein, das ist kein Fußball, das ist American Football.‘“

Pérez habe seinen Star darum gebeten, sich mit der 5 anzufreunden. „Mein erster Tag, ich werde ‚Ja‘ sagen“, dachte sich Zidane nach eigener Aussage seinerzeit einfach nur. „Aber letzten Endes ist die 5 für mich eine starke Nummer, denn sie spiegelt meine Geschichte bei Real Madrid wider. Die 10 ist gut, aber die 5 auch. An die 21 bei Juve erinnere ich mich nicht so sehr“, so der Weltfußballer von 1998, 2000 und 2003.

Messi: Zidane „einer der Größten der Geschichte“

Messi schwärmte indes von Zidane: „Für mich ist er einer der Größten der Geschichte. Ich habe ihn immer bewundert, er hat mir immer gefallen. Ich habe ihn bei Real Madrid sehr oft verfolgt, auch oft unter ihm gelitten, weil ich ja in Barcelona war. Er war immer ein Spieler von der anderen Sorte, elegant. Kunst, Magie. Er hatte alles. Ich habe viele Erinnerungen an ihn. Es war schön, ihn spielen zu sehen, ihn und diese ganze Generation an Spielern.“ Dass sie nie zusammenspielten, bedauern beide – mit einem Schmunzeln auf den Lippen…

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Zwei absolute Legenden die fußballerisch aber komplett unterschiedlich waren und sich auf dem Platz wohl nicht so gut verstanden hätten. Der eine ließ den Ball laufen, der andere lief mit dem Ball...
 
Kleiner Exkurs, weil es zum Artikel passt:
Die 5 mag in Europa keine wichtige Nummer sein, in Argentinien aber durchaus. In Messis Heimatland ist die 5 traditionell die Nummer des defensiven Spielmachers. Redondo hat sie beispielsweise in der Nationalmannschaft getragen. Mascherano oder Almeyda ebenso.
 
Die 5 war in Italien lange Zeit die Rückennummer des sogenannten "Stopper". Derjenige, der den gegnerischen Stürmer hart rangenommen hat. Diese Position gibt es aber ja seit dem Verschwinden des "Libero" nicht mehr und somit ist die Nummer immer mehr zur defensiven Spielgestalternummer geworden. Viele herausragende defensive Mittelfeldspieler haben sie getragen. Auf dem Papier gehört sie eigentlich dem linken Innenverteidiger. Sie mit Bellingham oder eben seit Zidane so weit vorne zu sehen ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Bin ehrlich gesagt auch eher ein Traditionalist wie es Perez zu sein scheint (1-11). So sollte es traditionell eigentlich vergeben werden in einem klassischen 4-4-2-Rautensystem:
1 Torhüter (Courtois)
2 Rechter Verteidiger (Carvajal)
3 Linker Verteidiger (Alaba)
4 Rechter Innenverteidiger (Militao)
5 Linker Innenverteidiger (Rüdiger)
6 Defensiver Mittelfeldspieler (Camavinga)
7 Linker Mittelfeldspieler (Vinicius)
8 Rechter Mittelfeldspieler (Valverde)
9 Stürmer (Mbappé)
10 Spielmacher (Bellingham)
11 Hängende Spitze (Rodrygo)
 

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