Vermischtes

„Er lügt!“ Tebas wirft Pérez vor, wie Messias zu sein

589

Über Javier Tebas lässt sich – wie über viele Verantwortliche im Weltfußball – vortrefflich streiten. Aber eines ist sicher: Wenn der LaLiga-Chef mal wieder öffentlich angegriffen wird (egal ob von „Ex-Kollege“ Luis Rubiales oder dem Journalisten Jorge Calabres, mit denen es regelmäßig öffentliche Schlammschlachten gab), braucht er mit einer Reaktion nicht lange. So geschehen am Samstagmittag, als mal wieder Florentino Pérez den 61-Jährigen kritisiert hat.

Javier Tebas
Javier Tebas behauptet zwar, eher Real-Fan zu sein, aber er ist alles andere als ein Befürworter von Florentino Pérez – Foto: OSCAR DEL POZO/AFP via Getty Images

Auf Real Madrids Mitgliederversammlung hieß es unter anderem: „Der spanische Fußball gehört nicht dem Präsidenten von LaLiga. Fußball ist niemandes Monopol, denn Fußball gehört allen.“ Aber vor allem im jahrelangen Streit um den Investoren-Deal der Liga mit dem Investment-Fonds CVC, dem sich Real Madrid verweigert, legte Pérez nach: „Zunächst versuchten sie, elf Prozent unserer Einnahmen aus den audiovisuellen Rechten für 50 Jahre, also für ein halbes Jahrhundert, zu enteignen. Und dann wurde versucht, das Sportgesetz zu ändern, um sich unsere kommerziellen Rechte anzueignen. Das Geschäft von LaLiga mit CVC ist eine Geißel für den spanischen Fußball.“ Zudem forderte Pérez, man müsse „den Wettbewerb modernisieren, neue Technologien (in LaLiga gibt es zum Beispiel noch immer keine Goal-Line-Tecnology; d. Red.) zulassen und natürlich, was sehr wichtig ist: den Zugang per TV vereinfachen. Es macht keinen Sinn mehr als 100 Euro im Monat für TV-Abos zu zahlen (um alle LaLiga-Spiele live zu sehen, müssen Spanier sogar 109 Euro monatlich zahlen), um LaLiga zu sehen, wenn der Mindestlohn in Spanien kaum über 1.000 Euro liegt. Es macht keinen Sinn, zehn Prozent des Mindestgehalts auszugeben, um Zugang zu Fußball zu haben.

Nur kurze Zeit später ging Tebas einer seiner Lieblingsbeschäftigungen nach: twittern. „Ich höre mir die Rede von Florentino Pérez an, abgesehen davon, dass er Jahr für Jahr das Gleiche über junge Leute, TV-Abonnenten wiederholt, was zeigt, dass weder er noch sein Führungsteam wissen, was wirklich passiert, fügt er schwerwiegende Lügen über LaLiga hinzu.“

„Er lügt über die Erhöhung des Gehalts des Präsidenten, es gab keine Erhöhung (40 der 42 Erst- und Zweitligisten stimmten vor kurzem dafür, Tebas’ Gehalt von 3,3 auf 5,4 Mio. zu erhöhen), er lügt über die Transparenz von LaLiga, er lügt über die Enteignung der TV-Rechte… Das einzige, was seinem zunehmend ungezügelten Messias-Tum widerspiegelt, bei dem sich alles um das drehen soll, was ER ‚denkt‘“, fährt Tebas fort und wirft Pérez entsprechend vor, so zu tun als sei er Gott.

„LaLiga ist eine demokratische Organisation, in der die Abstimmung geheim ist, und wenn Real Madrid nicht in den Delegiertenausschuss gewählt wird, dann deshalb, weil der Klub nicht die nötige Unterstützung hat und so einfach ist es“, schließt der LaLiga-Präsident seinen Beitrag ab, nach dem es trotzdem noch einige Fans anderer Vereine geben wird, die meinen, Tebas und Pérez würden und einer Stecke stecken und die Liga zu Gunsten Real Madrids führen…

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare

Verwandte Artikel

Wie Ancelottis Gelassenheit Madrid zum Titel führte

Real Madrid gilt im europäischen Fußball als Synonym für Erfolg. Ständige Titelambitionen,...

Champions League-Auslosung: Teilnehmer, Töpfe, Termine

Die Champions League 2025/26 steht in den Startlöchern! Am Donnerstag um 18...

Titel-Prognosen der Redaktion: An wie viel Silberware wir glauben

LaLiga, Champions League, Copa del Rey und Supercopa – für Real Madrid...

Vor LaLiga-Start: Spanischer Fußball versinkt im Chaos

Immer, wenn man denkt, dass es schlimmer nicht werden kann, schafft es...