
Schwieriger Saisonstart für Kroos bereits Geschichte
MADRID. Zu Saisonbeginn konnte man noch nicht so recht deuten, wie Toni Kroos‘ Rolle fortan aussehen soll. Zum Auftakt in LaLiga und Champions League musste der Mittelfeldstratege zunächst mit der Ersatzbank vorliebnehmen. „Wir haben die Saison mit einem neuen System begonnen und versucht, die jungen Spieler zum Einsatz kommen zu lassen, um zu schauen, was sie beitragen können“, erklärte Carlo Ancelotti, warum Kroos zu Saisonstart nicht gesetzt war.
Konkret bezog sich Real Madrids Coach damit auf Aurélien Tchouaméni (aktuell verletzt) auf der Sechs und davor Eduardo Camavinga und Federico Valverde. Vom zu Saisonbeginn erprobten 4-1-2-1-2 sind die Königlichen mittlerweile aber schon wieder abgewichen. Inzwischen gleicht die Formation vielmehr einer 4-4-2-Variante mit einer üblichen Mittelfeldviererreihe – nicht nur in einer Grundformation beim Anstoß, sondern über weite Strecken auch während einer Partie. Dies bestätigte auch Ancelotti.
Kroos überzeugt bei Real Madrid weiterhin
Die Veränderung der Positionierungen ließ sich erstmals genauer Mitte September beim 2:1 im Estadio Santiago Bernabéu gegen Real Sociedad beobachten. Dazu passend: Seither kommt Kroos wieder vermehrt zum Einsatz und steht in der Regel in der Startaufstellung, die Ancelotti wählt. Kroos übernimmt im Mittelfeld die Position halblinks und präsentierte sich zuletzt auffällig stark. Seit dem besagten Sieg gegen Real Sociedad steuerte er ein Tor selbst und drei Vorlagen bei.
Den jüngsten Assist gab Kroos am Samstagabend beim 5:1 gegen den FC Valencia. Dabei bot der Weltmeister von 2014 bereits unter der Woche beim 3:0 in der Champions League gegen Sporting Braga eine Weltklasse-Leistung. Gegen Valencia war er nun wieder einer der stärksten Madrilenen auf dem Rasen. Der ehemalige deutsche Nationalspieler leitete mit einer fantastischen Seitenverlagerung den frühen Führungstreffer von Carvajal ein – und traf überdies fast mit einem Freistoß selbst, die Latte verhinderte es.
Vertrag läuft aus: Beendet Kroos 2024 seine Karriere?
Mit fünf Tacklings führte Kroos die meisten auf dem Platz, obendrein konnte er diese alle für sich entscheiden. Dazu kommt der Pre-Assist zum zwischenzeitlichen 5:0 (REAL TOTAL-Note 1). Aus der Startelf Real Madrids ist der 33-Jährige mit solch majestätischen Auftritten kaum wegzudenken. Er vermittelt den Eindruck, dass es ihm im Spätherbst seiner Karriere nochmal so richtig Spaß macht und das Karriereende eigentlich noch in weiterer Ferne sein müsste.
„Auch letztes Jahr bin ich schon in die Saison gegangen, wo ich nicht genau wusste, ob es die letzte sein könnte. Das war ja absolut realistisch und im Kopf. Deswegen hatte ich tendenziell auch letztes Jahr schon Momente, wo ich diese Gedanken hatte“, sagte Kroos, der seinen Vertrag im vorigen Sommer um ein Jahr bis 2024 verlängerte, selbst zu seiner Zukunft. „Solche Gedanken kamen letzte Saison schon, die werden auch diese Saison hier und da wahrscheinlich mal kommen. Das heißt aber immer noch nicht, dass dann eine Entscheidung gefallen ist.“ Bis die Entscheidung fällt – unabhängig davon, wie sie denn ausfallen mag -, wird er die Fans noch begeistern wollen. Eben genau so, wie er es derzeit vollbringt.
Community-Beiträge