
Courtois: „Mit Glück kann ich im Mai noch spielen“
Thibaut Courtois wird nicht an der Europameisterschaft 2024 teilnehmen. Das hat der belgische Langzeitpatient jetzt schon frühzeitig klargestellt. Im Interview mit dem belgischen Portal SPORZA verrät er, dass es „wegen der Verletzung keine EM für mich geben“ werde und ergänzt: „Ich muss erst hundertprozentig genesen und dann ist es besser, sich nicht auf ein Datum festzulegen. Wenn ich Glück habe, kann ich im Mai noch ein Spiel bestreiten. Aber dann kann man nie zu 100 Prozent bereit sein für ein großes Turnier.“
Widersprüchlich: Regeneration läuft gut und schneller als gedacht
Sein Comeback erst im Mai? Eigentlich sagte er auch, dass seine Regeneration „sehr gut“ verlaufe, das zeigen auch Fotos und Videos, die ihn bereits in leichter Belastung zeigen. Courtois: „Alles läuft nach Plan, sogar etwas besser als erwartet. Zum Beispiel könnte ich normalerweise erst nach vier Monaten mit dem Laufen beginnen, aber ich bin schon eine Woche dabei. Seit der Operation hatte ich auch keine Rückschläge mehr. Jetzt heißt es, geduldig zu sein.“ Wie viel Geduld? Da lässt er sich auch von „Gleichgesinnten“ beraten und nicht voreilig werden lassen. „Ich habe viele Nachrichten von anderen Spielern erhalten, die die gleiche Verletzung hatten, wie Asensio, Falcao und Oyarzabal, und alle sagen, dass man erst nach neun bis zehn Monaten wieder top ist“, so der 31-Jährige.
Vom Verein aus verspürt er jedenfalls keinen Druck. Im Gegenteil: „Der Verein hat sehr deutlich gemacht, dass sie wollen, dass ich mich zu 100 Prozent erhole und auf keinen Fall ein Comeback zu früh gebe. Ich möchte dieses Vertrauen nicht missbrauchen. Wenn ich in dieser Saison kein einziges Spiel mehr mache, ist das okay.“
Klarheit für Belgien, Konkurrenzkampf bei Real
Deswegen: kein fester Termin, kein Wunsch. Und keine EM. So können alle Parteien genauer planen, auch seine Nationalmannschaft, wie Courtois erklärt: „Meiner Meinung nach ist es also besser, sofort Klarheit in Richtung Nationalmannschaft zu schaffen. Ich werde nicht mit nur 80 Prozent im Tor stehen, während wir andere gute Torhüter haben.“
Ob Courtois nun wirklich erst im Mai zurückkehrt oder doch schon früher wie erhofft im März oder zumindest April, muss natürlich noch abgewartet werden. Die Regeneration bei Courtois und auch bei Éder Militao verläuft gut, und trotzdem sind theoretisch jederzeit Rückschläge möglich. So musste sich auch beispielsweise Marco Asensio lange gedulden: Nach seinem Kreuzandriss im Juli 2019 gab er – auch Corona-bedingt – erst im Juni 2020 sein Comeback. Bei Courtois kam es Anfang August im Training zum Unglück, als das vordere Kreuzband des linken Knies riss. Immerhin: Auf der Torwart-Position scheint Real Madrid dennoch gut aufgestellt zu sein, so liefern sich Andriy Lunin und Kepa Arrizabalaga mittlerweile einen offenen Konkurrenzkampf, nachdem zu Saisonbeginn noch Kepa gesetzt war, aber nun Lunin den Spanier aus dem Tor verdrängt hat. Bis zu Courtois‘ Comeback dürfte also im königlichen Tor gewetteifert werden.
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