Stadion

Neues Bernabéu fast fertig – doch jetzt gibt‘s die nächsten Baustellen

Die Modernisierung des Estadio Santiago Bernabéu ist so gut wie abgeschlossen. Jetzt eröffnen sich allerdings die nächsten Baustellen am Stadion von Real Madrid. Einerseits wird die Metro-Station aufwendig umgestaltet, dazu entstehen vor der West- und Ostseite mehrstöckige unterirdische Parkhäuser.

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Am Bernabéu tut sich noch viel – Collage: EL MUNDO, YouTube/@maribeldejesusd, metromadrid.es

Umbau der Metro-Station, Bau von Parkhäusern

MADRID. Vor dem Stadion wird es wieder etwas lauter. Der Umbau im und am Estadio Santiago Bernabéu befindet sich unmittelbar vor dem Abschluss, weshalb die vielen Baucontainer vor der Westseite auch längst gewichen sind. Sie beinhalteten Bürozimmer, Rückzugsmöglichkeiten. Lässt es sich daher nun gemütlich über die große Freifläche spazieren? Nein. Vielmehr hat am Montag die nächste Baumaßnahme begonnen.

Sie steht in keinem direkten Zusammenhang mit dem Großprojekt der Bernabéu-Neugestaltung, hat im weiteren Sinne aber viel mit der Heimstätte von Real Madrid zu tun. Wie hinlänglich bekannt ist, wird einerseits die Metro-Station aufwendig auf Vordermann gebracht. Die U-Bahn-Haltestelle kommt noch in einem Look wie jede andere daher. Bald erhält sie aber mit entsprechenden Bildern und Schriftzügen eine Real-Optik durch und durch. Wenn man in der Zukunft die Durchsage „Santiago Bernabéu“ hört, der Zug zum Stehen kommt und sich die Türen öffnen, soll man die Real-Welt direkt betreten.

Die Station, die neben der U-Bahn-Linie 10 auch von AVE-Schnellzügen mitsamt direkter Verbindung zum Flughafen von Madrid passiert werden soll, wird barrierefrei, bekommt zwölf neue Aufzüge sowie 24 neue Rolltreppen und verdreifacht sich in ihrer Fläche – von 4.843 auf 12.481 Quadratmeter. Im ersten Quartal des Jahres 2027 soll sie fertig restauriert sein. Die Kosten in Höhe von 68 Millionen Euro übernimmt die Regionalregierung.

Bernabéu: Fast 2500 unterirdische Parkplätze

Die für ein anderes Vorhaben wiederum Real selbst. Auch hier liegen sie laut der Tageszeitung EL MUNDO bei knapp 68 Millionen Euro. Der Klub lässt ab sofort zum einen zwischen dem Bernabéu und dem Paseo de la Castellana ein vierstöckiges Parkhaus errichten, um wiederum für mehr Entlastung in dem vielbefahrenen Stadtgebiet zu sorgen. Gemäß des ursprünglichen Bernabéu-Umbauplans wird die Straße hinter der Nordseite des Stadions, die Calle Rafael Salgado, zu einer Fußgängerzone. Noch ist das nicht der Fall. Hat sich daran vielleicht etwas geändert? Bekannt ist diesbezüglich nichts.

Unterirdisch soll es an der langen Allee auf mindestens 35.686 Quadratmetern Stellplätze für 1229 normale Fahrzeuge, 100 elektrische Fahrzeuge und 54 elektrische Motorräder geben. Anvisierte Dauer des Baus: 18 Monate, also bis September 2025. Und damit nicht genug: Auch vor der Ostseite wird unterirdisch gebaut – und zwar unüblich auf einem schmalen Streifen entlang der Straße Padre Damián, als wäre es ein Tunnel. Dort sind auf 26.375 Quadratmetern bei drei Stockwerken etwas weniger als 600 öffentliche Parkmöglichkeiten angedacht. Wie lange es diese Errichtung dauern soll, ist öffentlich unklar.

Nicht nur Fußball im Bernabéu: Real Madrid rüstet sich

Zudem sollen gegen eine monatliche Gebühr in Höhe von 100 Euro 500 Stellplätze für Bewohner rund um das Bernabéu bestimmt sein. Hängt es damit zusammen, dass ein Teil von ihnen erst im Sommer 2023 wieder gegen diesen Bau demonstrierten? Sie befürchten durch die neue Infrastruktur mehr Lärm und Luftverschmutzung sowie Mobilitäts- und Sicherheitsprobleme in der Nachbarschaft, klagen zudem an, sie würde nur Real nützen.

Estadio Santiago Bernabéu Real Madrid Umbau
Ein kleiner Demonstrationszug vor dem Bernabéu – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Interessant: In diesem Parkhaus soll auch eine Station für die Abholung bestellter Waren errichtet werden, um die Straßen am Bernabéu von Transportern der Lieferfirmen zu erleichtern. Unter dem Strich liegt das Ziel darin, den Verkehr durch die Garagen zu entlasten, Staus besser zu vermeiden – sowohl an Spieltagen als auch an Nicht-Spieltagen, zumal der Real-Tempel künftig ebenso häufiger Schauplatz von Nicht-Fußball-Events werden soll. Dafür wurde im Innenraum unterirdisch extra ein Rasen-Lager errichtet, damit beispielsweise Musik-Konzerte immer wieder auch während einer Saison stattfinden können.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Wenn steht, bis 2027 soll es fertig sein, dann kann man getrost damit rechnen, dass es 2030 fertig ist.

Wenn steht:
68 Mio., dann darf man mit gutem Gewissen annehmen, dass es eher 150 Mio werden.
 
Wenn steht, bis 2027 soll es fertig sein, dann kann man getrost damit rechnen, dass es 2030 fertig ist.

Wenn steht:
68 Mio., dann darf man mit gutem Gewissen annehmen, dass es eher 150 Mio werden.

Ist meistens bei Bauen oder Sanieren so.
 

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