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Klopp mahnt nach Triumph: „Wir dürfen jetzt nicht durchdrehen“

Jürgen Klopp sprach zunächst mit den ZDF über den Sieg seiner Mannschaft, wonach er sich auf direktem Wege zur offiziellen Pressekonferenz begab. Wie gewohnt alberte der BVB-Coach dabei – seiner guten Stimmung nach dem 4:1-Sieg entsprechend – mit den Reportern herum, fand aber auch einige ernste Worte zur neuen Ausgangssituation vor dem Rückspiel.

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Jürgen Klopp und seine Jungs beim Feiern
Jürgen Klopp und seine Jungs feierten den Sieg über die Königlichen gebührend

DORTMUND. Euphorisch und mit einem breiten Grinsen im Gesicht wurde Jürgen Klopp vom ZDF abgefangen und zum 4:1-Sieg seiner Mannschaft befragt. „Wir dürfen vor Freude nicht durchdrehen“, mahnte der BVB-Coach vor überschwänglicher Euphorie nach dem Erfolg im eigenen Stadion. „Wir müssen ruhig bleiben. Glücklicherweise habe ich die nötige Erfahrung um zu wissen, wie man ein solches Rückspiel angehen muss.“ Es wird also schnell klar, dass man bei den Schwarz-Gelben den Fokus schnell wieder auf das Wesentliche richten will. Trotzdem gibt es diesen einen Störfaktor, mit dem im Vorfeld dieser Partie versucht wurde, Unruhe in die Mannschaft zu bringen: Der Transfer von Mario Götze zum FC Bayern. „Ich bin sehr stolz auf Götze“, stellte sich Klopp postwendend hinter den 20-Jährigen. „Er hat ein tolles Spiel gemacht und die Reaktion der Fans war der Situation angemessen.“

Klopp betont: „Wir fühlen uns nicht als Favorit“

Direkt im Anschluss begab sich der Coach zur Pressekonferenz, wo er großen Spaß mit den J0urnalisten hatte. Mit viel Humor und einem andauernden Lachen auf den Lippen sprach Klopp dann über…

…das Rückspiel am kommenden Dienstag: „Wir werden nur am Samstag einen kurzen Abstecher nach Düsseldorf machen und uns dann wieder auf dieses zweite Spiel konzentrieren. Taktische Dinge möchte ich dazu aber noch nicht verraten.“

…die vier Tore von Robert Lewandowski: „Dieses Spiel geht in die Geschichte von Borussia Dortmund ein. Vielleicht werden im Museum irgendwann die Tore von Lewa kommen, aber nur wenn wir in Madrid weiterkommen. Alleine das dritte Tor war jeden Cent wert, den das ZDF und SKY für die Übertragungsrechte bezahlt haben. Den Elfer habe ich mir selbst nicht angeschaut, denn von vier Tieren habe ich noch nicht in der Chanpions League gehört. Ich habe auch einmal vier Tore geschossen: Damals in Erfurt… (lacht)

…die Favoritenrolle: „Ich habe nicht das Gefühl, dass wir nun Favorit sind. Ich habe mich sehr über die Tore gefreut, aber trotzdem fehlt das Gefühl. Viele denken sicher, dass man jetzt nur noch verlieren kann. Wenn wir 3:0 verlieren, dann sind wir raus. Wir haben ein tolles Spiel gegen eine grandiose Mannschaft gewonnen. Wir sollten mit einem Ansturm rechnen und wir wollen diesem entgegenhalten. Wir haben es nicht schlecht gemacht, aber Favorit sind wir nicht. Wir wollen ins Finale und beschäftigen uns nicht mit sonstigen Gedanken. Und selbst wenn wir rausfliegen sollten, was ein spektakuläres Spiel bedeuten würde, hätten wir den heutigen Abend für immer in Erinnerung.“

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„Wir verteidigen nie ein Ergebnis“

…potentielle Fehlentscheidungen: „Ich habe die Tore gesehen. Ich bin mir nicht sicher, ob das zweite Tor Abseits war. Das waren so viele Lewandowski-Tore. Das vierte war sicher ein Elfmeter. Das dritte Tor darf kein Schiedsrichter abpfeifen. Wir sind nicht sehr erfahren in diesem Wettbewerb, aber wir wissen, dass wir unglaublich hart arbeiten müssen in Madrid. Meine Mannschaft will sich nie hinten rein stellen. Das hat man heute gesehen, als ich Kehl und Großkreutz gebracht habe, die direkt nach vorne gegangen sind. Es ist nicht wichtig zu wissen, ob wir nun heute einen großen Schritt gemacht haben, sondern nur, dass wir heute ein tolles Spiel gezeigt haben.“

…seine persönliche Zukunft: „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie machen können was sie wollen. Ich werde hier bleiben. Wenn du Fußball spielst, dann weist du, wie du mit den Situationen umgehen musst. Je besser zu wirst, desto mehr Leute werden darauf aufmerksam. Das ist ganz normal. Wir haben Götze verloren, der ein brillanter Spieler ist. Es ist nicht sicher, dass wir immer den gleichen Weg gehen, aber wir wollen den nächsten Schritt gehen. Wir denken nicht an nächstes Jahr, sondern an das nächste Spiel. Die Mentalität des Teams besagt, jeden Tag zu genießen. Dann werden wir sehen, wo wir stehen.“

…Mario Götze: „Das Wichtigste war, dass ich ihm sagte, dass die Leute es bis heute nicht vergessen haben, dass er wechselt, dass er sich aber konzentrieren muss. Er muss sich keine Sorgen machen, dass die ersten Reaktionen über 90 Minuten anhalten. Ich bin sehr froh, dass unsere Fans mir das bewiesen haben. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, den wir lange hatten, aber er wird ab der nächsten Saison seinen Weg gehen. Wir wollen uns davon nicht aus der Spur bringen lassen und deswegen wird das nicht passieren. Es war ein unfassbar gutes Spiel von ihm, auch wenn das keine Selbstverständlichkeit ist, doch habe ich das auch von ihm erwartet.“

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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