Einzelkritik

Noten zum 29. Spieltag: Valverde grandios, Rodrygo enttäuschend

Vor der Länderspielpause baut Real Madrid die Tabellenführung aus und setzt die Verfolger aus Girona und Barcelona unter Druck. Mit einer routinierten Vorstellung gewannen die Königlichen am Samstagnachmittag bei CA Osasuna mit 4:2 (2:1). Dabei glänzten vor allem Vinícius Júnior und Federico Valverde, während Rodrygo Goes wieder einmal durch Abschlussschwäche auffiel. Die REAL TOTAL-Einzelbewertung zum 29. Spieltag.

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Real Madrid Fede Valverde Rodrygo
Beim 4:2-Sieg enttäuschte Rodrygo am meisten – Foto: Juan Manuel Serrano Arce, Ander Gillenea/AFP via Getty Images

Startelf

Andriy Lunin

Trotz zweier Gegentore wieder einmal eine gute Vorstellung des ukrainischen Keepers. In der ersten Hälfte zeigte er Top-Paraden gegen Areso und Arnaiz, nach der Pause wurde er bis zum Gegentor in der Nachspielzeit, bei dem er zumindest ein wenig unglücklich aussieht, kaum geprüft. Wieder bewies Lunin beim Herauslaufen sein enorm gewachsenes Selbstvertrauen. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Dani Carvajal

Der heutige Kapitän fing etwas unsicher an, war beim Gegentor besteiligt und leistete sich in der 9. Minute einen bösen Fehlpass, der beinahe zu einer Torchance für Osasuna geführt hätte. Doch nach einer Viertelstunde fing er sich und lieferte eine tadellose Vorstellung ab. Klasse, wie er in der 18. Minute erneut Strafraumpräsenz zeigte und in Mittelstürmermanier zu seinem fünften Saisontreffer einnetzte. Das Urgestein lieferte noch einen Key-Pass und gewann fünf von sechs Zweikämpfen. REAL TOTAL-Note: 2.

Aurélien Tchouaméni

Der französische Mittelfeldspieler musste ob Osasunas Standard- und Kopfballstärke wieder in der Innenverteidigung ran und das zahlte sich letztendlich aus – bis auf die 8. Minute, als der 24-Jährige samt seiner Kollegen in der Abwehr Ante Budimir völlig aus den Augen verlor. Danach agierte er aber ruhig und beinahe routiniert, war stets am Spielaufbau beteiligt (Passquote 94 Prozent) und leistete sich keine weiteren Fehler. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Antonio Rüdiger

Beim ersten Gegentor war der deutsche Nationalspieler – wie die gesamte Abwehr der Königlichen – ziemlich schläfrig, doch danach war er stets aufmerksam und unüberwindbar in der Defensive und konnte sich immer wieder durch lange Bälle nach vorne auszeichnen – der Pass vor dem 4:1 war schlicht Weltklasse! Rüdiger lieferte noch einen Key-Pass und bereitete eine Großchance vor. Unverzichtbar in dieser Form. REAL TOTAL-Note: 2.

Ferland Mendy (bis zur 85. Minute)

Defensiv wieder einmal eine bockstarke Leistung des Franzosen. Über seine Seite kam überhaupt keine Gefahr in der Defensive auf, Mendy hatte alles im Griff. Er beteiligte sich auch stets am Offensivspiel, war immer anspielbar und kombinierte gut mit Vinícius Júnior und Brahim Díaz auf der linken Seite. Was bei ihm beinahe immer fehlt, sind Flanken, so auch an diesem Nachmittag in Pamplona. Ein paar Mal hatte er genug Raum und Zeit dafür, spielte aber lieber quer oder zurück. Manchmal wirkt es, als hätte er eine Gewisse Angst vor Flanken. Trotzdem eine starke Vorstellung. REAL TOTAL-Note: 2.

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Eduardo Camavinga (bis zur 72. Minute)

Eine läuferisch und kämpferisch gute Vorstellung des 21-Jährigen im defensiven Mittelfeld. Camavinga räumte ab (fünf erfolgreiche Klärungen), schloss Lücken und war sehr sicher am Ball im Spielaufbau. Auch im Zweikampf war der Franzose sehr stabil, entschied neun von elf Direktduellen für sich. Sein Output nach vorne hielt sich in Grenzen, war an diesem Nachmittag aber auch nicht gefragt. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Toni Kroos (bis zur 77. Minute)

Nachdem die Anfangsphase etwas wild verlief und Osasuna im Mittelfeld einige Male für Unruhe sorgte, übernahm der Regisseur nach einer Viertelstunde das Kommando und sorgte für Kontrolle in jeder Hinsicht. Statistisch betrachtet war es eine klassische Kroos-Vorstellung: Passquote 97 Prozent, elf von elf langen Bällen kamen erfolgreich an, vier von sechs Direktduellen gewonnen. Der Deutsche lieferte auch noch zwei Key-Pässe und hatte sich die vorzeitige Dusche absolut verdient. REAL TOTAL-Note: 2.

Federico Valverde

Kein anderer Blanco absolvierte mehr Partien und mehr Spielminuten in dieser Saison, doch von Müdigkeit ist beim Uruguayer nichts zu sehen – im Gegenteil. Es war wohl Valverdes bestes Spiel der Saison. Er bereitete drei Treffer direkt vor, lieferte vier Key-Pässe und war beinahe an jeder gelungenen Offensivaktion beteiligt. Carlo Ancelotti hat nicht nur großes Vertrauen in ihn, sondern räumt ihm inzwischen auch alle Freiheiten im Mittelfeld ein, sodass Valverde vor Selbstvertrauen nur so strotzt. Seine vielen Tiefenläufe sind goldwert für die Mannschaft. Ein eigenes Tor (hätte in der 25. Minute nach einer abgefälschten Flanke beinahe getroffen) hätte der Vorstellung nur noch die Krone aufgesetzt, aber auch so ging es eigentlich nicht besser, daher: REAL TOTAL-Note: 1.

Brahim Díaz (bis zur 72. Minute)

Es ist keine Überraschung mehr, wie konstant der neue marokkanische Nationalspieler in jeder Hinsicht liefert. Brahim leitete das 2:1 mit ein, traf selbst zum vorentscheidenden 3:1, lieferte noch zwei Key-Pässe und war auch sonst immer mit von der Partie, wenn die Königlichen vorne gefährlich wurden. Man kann jetzt schon konstatieren, dass seine Rückkehr aus Mailand für alle Beteiligten ein Volltreffer war. REAL TOTAL-Note: 2.

Rodrygo Goes

Bis auf einen guten Distanzschuss in der 15. Minute, der von Osasunas Keeper abgewehrt wurde, war von Rodrygo in der ersten Hälfte nicht viel zu sehen. Nach der Pause wurde er aktiver und das Bemühen ist ihm nicht abzusprechen, doch er vergibt einfach viel zu viele Chancen. In der 75. Minute scheiterte er aus bester Position an Osasunas Schlussmann Herrera, in der 87. macht er mindestens zwei Haken zu viel. In beiden Fällen hätte er treffen müssen. Das zieht sich leider durch die gesamte Rückrunde wie ein roter Faden und es bleibt nur zu hoffen, dass er in den kommenden Wochen und Monaten zu seiner alten Abschlussstärke zurückfindet. REAL TOTAL-Note: 3,5.

Vinícius Júnior

Vini ist nicht mehr aufzuhalten! Der Brasilianer war von Beginn an konzentriert und wach, so in der 4. Minute, als er Catena den Ball abluchste und zur frühen Führung traf. Nur vier Minuten später stand er wieder allein vor Herrera, scheiterte diesmal aber an Osasunas Torwart. Nach der Pause machte er, was er wollte, traf zum 4:1, hatte aber Chancen für noch mehr Treffer, so beispielsweise in der 68. Minute, als der Ball knapp am Pfosten vorbeiging. Einziger Wermutstropfen: Die unnötige gelbe Karte wegen Meckerns, durch die er den Merenguesim wichtigen Heimspiel gegen Athletic nach der Länderspielpause fehlen wird. REAL TOTAL-Note: 1,5.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Einleitung
  2. Seite 2 Noten: Einwechselspieler und Trainer
Kommentare
Bei allem Respekt Rodrygo wird immer wieder zu gut bewertet.. meiner meinung nach sollte in zukunft brahim öfters beginnen und rodrygo mehrheitlich von der bank kommen, bis er mehr selbstvertrauen hat..
 
Rodrygo macht fast alles richtig in den meisten Situationen. Das FAST ist nur das Problem, weil das vor allem im Abschluss liegt. Wenn er 80% der Dinger, die er sich wunderbar erarbeitet machen würde, wäre er jede Woche bei Note 1,5.

Kritik an Mendy Flanken. Wer soll denn die Anspielstation sein? Ohne Joselu will ich gar keine Flanken sehen.
 
Warum bewertet ihr MENDY immer gut, geht's noch?

Der TYP ist maximum einer für Sevilla oder so, der hatte so viele Ballverluste in der Defensive, also hoffe dass Real einen neuen holt der Klasse hat, aber Mendy bitte ab nächster Saison nicht mehr.
 
Warum bewertet ihr MENDY immer gut, geht's noch?

Der TYP ist maximum einer für Sevilla oder so, der hatte so viele Ballverluste in der Defensive, also hoffe dass Real einen neuen holt der Klasse hat, aber Mendy bitte ab nächster Saison nicht mehr.
Mendy ist DER LV-Spezialist für die Defensive, da kenne ich keinen Besseren. Aber gegen tendenziell schwächere Gegner liegt der Fehler halt eher bei Carlo, dass er ihn aufstellt. Gegen defensive Teams kann der Franzose wenig anrichten. Das bedeutet nicht, dass er schlecht ist, aber er hat dafür halt ein sehr unpassendes Spielerprofil. Ich würde ihn ungern abgeben mit dem Wissen, dass Davies und Garcia beide ihre Stärken in der Offensive haben.
 
Whaaaaat, Spezialist als LV und du kennst keinen besseren?

Ich glaube du willst mich auf den arm nehmen...!
 
Warum bewertet ihr MENDY immer gut, geht's noch?

Der TYP ist maximum einer für Sevilla oder so, der hatte so viele Ballverluste in der Defensive, also hoffe dass Real einen neuen holt der Klasse hat, aber Mendy bitte ab nächster Saison nicht mehr.
Mendy ist DER LV-Spezialist für die Defensive, da kenne ich keinen Besseren. Aber gegen tendenziell schwächere Gegner liegt der Fehler halt eher bei Carlo, dass er ihn aufstellt. Gegen defensive Teams kann der Franzose wenig anrichten. Das bedeutet nicht, dass er schlecht ist, aber er hat dafür halt ein sehr unpassendes Spielerprofil. Ich würde ihn ungern abgeben mit dem Wissen, dass Davies und Garcia beide ihre Stärken in der Offensive haben.
Mendy ist defensiv tatsächlich sehr sehr stark, aber leider mit dem ball, wirkt das sehr hölzern. Wenn der Gegner Druck macht, sieht es bei uns hinten nicht so souverän aus und mendy ist da eine der Schwachstellen. Das wird pep sich schon ausgeguckt haben. Mann wird so zurück gedrängt, auch weil er nicht nach vorne denkt sondern eher nach hinten
 
Whaaaaat, Spezialist als LV und du kennst keinen besseren?

Ich glaube du willst mich auf den arm nehmen...!
Du kannst mir gerne einen nennen, der auf LV in der DEFENSIVE besser ist, als Mendy, da werde ich gerne eines Besseren belehrt. Aber z.B. Davies? Der ist brutal schnell und kann in der Offensivbewegung für Furore sorgen. Defensiv ist er sicherlich okay, aber nicht überragend. Theo? Genau das Gleiche, wobei der körperlich für mich noch ein Ticken besser ist als der Kanadier. Robertson? Der kann an manchen Tagen wirklich sehr gut sein, aber ansonsten ist er auch "nur" in Ordnung. Wie gesagt, es geht bei meinem Kommentar nur um die defensiven Künste und da ist für mich Mendy einfach der Beste. Würde es um den Output im Angriff gehen, hat Mendy gegen viele das Nachsehen, das ist wohl jedem bewusst.
 
Ich verstehe einfach nicht weshalb Ancelotti so spät wechselt.. Güler zum Beispiel, hätte man gestern gut in der 70. oder 75. Minute bringen können, das Spiel war bereits gelaufen..
 

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