Interview

„Wir vertrauen den jungen Spielern“

Nachdem gestern Xabi Alonso bereits Modelqualitäten bewies, zeigte sich Iker Casillas heute bei einem Werbeauftritt für seinen Sponsor PHILIPS ähnlich attraktiv. Neben den Spekulationen um Falcaos Wechsel nach Madrid, sprach der Kapitän über die Kritik und verteidigte sich. Auch die Copa-del-Rey-Auslosung wurde zum Thema gemacht.

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Iker Casillas frisch rasiert, strahlend und voller Optimismus

Falcao nach Madrid? Das habe ich nicht zu beschließen”

MADRID. Frisch rasiert und redegewandt wie eh und je präsentierte sich Iker Casillas heute auf einer Promotionsveranstaltung von PHILIPS. Statt über Elektrorasierer und Co. zu sprechen, sahen die anwesenden Journalisten eher die Chance, einer Stellungnahme zu den aktuellen Themen bei Real Madrid zu bekommen. Der erste Tagesordnungspunkt: Was ist mit Falcao? „Uns interessieren die Leute, die bei uns spielen: Benzema, Higuaín, Morata. Ich bin nicht derjenige, der zu beschließen hat, wen wir verpflichten und ob jemand nach Madrid kommen muss“, wiegelte er die Frage konsequent ab. Viel mehr wollte der Kapitän über das reden, was bei den Königlichen derzeit wirklich Sorge bereitet. Die Frage, wer die klaffende Lücke in der Viererkette schließen kann, beschäftigt auch Casillas: „Ich glaube, dass wir passende Möglichkeiten haben, um die Ausfälle, die dem FIFA-Virus geschuldet sind, zu ersetzen. Wir haben Nachwuchsspieler, die das können und der Trainer weiß das. Ich bin mir sicher, dass er weiß, was die beste Lösung sein wird.“

[dataset id=29] Für Aufsehen sorgte Casillas selbst vor kurzer Zeit ebenfalls. War noch von ihm als Unruheherd im Team die Rede und seine Leistungen oft in die Kritik geraten, befreite er sich per Statement via Facebook. „Wir alle leben mit den sozialen Medien und es ist ein Punkt gekommen, meine Meinung über die Kommentare abzugeben, die immer wieder zu hören waren. Ich glaube, dass es mir zusteht, das zu sagen. Ich wollte nur einige Dinge klarstellen und habe dafür ein Medium gewählt, das möglichst viele Menschen erreicht“, verteidigt der Spanier seine Aktion. Immerhin erreichte er dadurch knapp acht Millionen Fans. Eine Zahl, die sogar einen gestandenen Profi beunruhigen könnte, ob der großen Anzahl an Menschen, die zu ihm aufschauen. „Ich habe das Gefühl, das sehr viele Menschen mir ihre Zuneigung zeigen, was mich sehr ehrt und ich freue mich, dass sie mir diese Unterstützung geben. Ich gebe deshalb, sowohl für Madrid, als auch die Nationalmannschaft, immer mein Bestes.“

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Über kostruktive Kritik bin ich immer dankbar”

Trotz der vielen Fans, die virtuell „gefällt mir“ gesagt haben, war Iker Casillas wahrhaft nicht begeistert von den Giftpfeilen, die medial immer wieder in seine Richtung abgeschossen wurden. „Ich nehme das ganze mit Humor. Wenn es um konstruktive Kritik geht, dann sehe ich das positiv. Wenn du eine Zeit lang gut gespielt hast und dann in zwei Spielen einmal nicht so gut warst, wird alles gleich schwarz gesehen. Aber nach zwei bis drei Spielen kann sich das schon wieder ändern. Das erschreckt mich ein bisschen. Alles ist normal und das ist im Fußball nunmal so. Ich werde weiter hart arbeiten, um die Meinungen zu ändern“, nimmt der 31-Jährige die Kritik wie ein Sportsmann.

Schlussendlich gab es dann aber noch ein Statement zu dem, was am Mittag für Gesprächsstoff in der spanischen Hauptstadt sorgte. Die Auslosung in der Copa del Rey wies den Blancos den Drittligisten Alcoyana zu. „Wir werden uns auf dieses Spiel vorbereiten, denn wir haben in den vergangenen Jahren einige schlechte Erfahrungen mit kleinen Teams gemacht“, warnt San Iker vor falscher Überheblichkeit. „Wir nehmen sie ernst und bringen ihnen den Respekt gegenüber, den sie sich verdient haben, denn niemand spielt, um zu verlieren.“ In Spanien interessiert nämlich kaum jemand die Runde der letzten 32, sondern vielmehr der mögliche Clásico im Halbfinale des Pokals: „Für viele geht es jetzt schon um Barcelona, aber bis dahin fehlt noch viel – um genau zu sein drei Runden.“

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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