
Die Ausgangslage
- Die Woche der Wahrheit steht an! Den Anfang macht dabei einer der großen europäischen Klassiker – denn Juventus Turin ist am 3. Spieltag in der Champions League zu Gast im Estadio Santiago Bernabéu (Mittwoch, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker, im Watchalong und bei DAZN). Insgesamt 22 Mal kam es bereits zur Begegnung des spanischen gegen den italienischen Rekordmeister, womit es sich um die zweithäufigste Paarung in der Geschichte des europäischen Fußballs handelt – nur das Duell gegen Bayern fand noch öfter statt (28 Spiele). Die letzte Begegnung zwischen Real und der alten Dame ist dabei keine vier Monate her. Damals trafen beide Mannschaften bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft aufeinander und die Blancos konnten sich mit einem souveränen 1:0-Sieg durchsetzen. Doch in der Champions League wiederum fand das letzte Duell bereits vor über sieben Jahren statt und ein möglicher Sieg könnte für Real Madrid, mit Blick auf die Historie, ein gutes Omen für die weitere Saison bedeuten.
- Dabei wird es für Cheftrainer Xabi Alonso vor allem wichtig sein, wie der Spanier in puncto Rotation auf seinen Kader zurückgreifen wird. Im Vergleich zum Sieg gegen Getafe (1:0) am vergangenen Sonntag dürfte vor allem Arda Güler aller Voraussicht nach wieder zurück in die Startelf kehren. Mit wettbewerbsübergreifend bereits fünf Vorlagen und drei Toren aus zehn Spielen blüht der türkische Youngster in dieser Saison so richtig auf und zählt zu einen der Säulen in der Mannschaft. Gemeinsam mit Mbappé hat sich Güler bereits ein nahezu blindes Verständnis auf dem Platz aufgebaut, wodurch seine Steckpässe auf den Franzosen im Sturm meist mit einem Treffer oder zumindest einer gefährlichen Torchance belohnt wurden. Dieses Offensiv-Duo mit all ihrem Potential lassen einen sehr stark an die Zeiten von Ronaldo und Özil erinnern, welche ebenfalls im Verbund mehr als nur gefährlich waren. Doch mit Jude Bellingham im Kader, welcher vor allem in seiner Debüt-Saison bei den Königlichen offensiv glänzen konnte, steht Alonso nun vor einem Luxusproblem. Es bleibt abzuwarten, welchen der beiden, der Spanier gegen die alte Dame womöglich zunächst auf der Bank Platz nehmen lässt oder ob wir ein System sehen werden, indem sowohl Bellingham als auch Güler zum Einsatz kommen könnten.
Der Gegner
- Während Real Madrid mit nur einer Niederlage bislang in dieser Saison und einer optimalen Ausbeute von sechs Punkten in der Königsklasse sehr gut in Form ist, kommt Juventus dagegen eher angeschlagen ins Bernabéu. Bereits seit dem 13. September wartet die Mannschaft von Cheftrainer Igor Tudor auf einen Sieg, zuletzt setzte es fünf Remis am Stück, gefolgt von einer 0:2-Niederlage bei Como am vergangenen Wochenende. In der Serie A belegt Juventus mit zwölf Punkten zurzeit nur den siebten Tabellenplatz und auch in der Champions League ist die Ausbeute von erst zwei Zählern durchaus ernüchternd. Und auch mit Blick auf die Begegnung mit den Königlichen muss Trainer Igor Tudor in puncto Kader mit Bremer, Fabio Miretti, Edon Zhegrova und Arkadiusz Milik, gleich auf vier wichtige Spieler verzichten. Doch mit Kenan Yildiz in den eigenen Reihen besitzt die Alte Dame ebenfalls einen deutsch-türkischen Youngster, welcher in dieser Saison bislang durchaus aufblüht. Der 20-Jährige erzielte wettbewerbsübergreifend bereits zwei Tore und vier Vorlagen in neun Partien und könnte mit seiner Dynamik und Unbekümmertheit Juves Offensivspiel gegen die Königlichen tragen. Gemeinsam mit Landsmann Arda Güler zählen die beiden zu den wohl wertvollsten türkischen Fußballern aller Zeiten. In der Nationalmannschaft laufen beide Spieler vornehmlich im offensiven Mittelfeld auf, wobei Yildiz eher links und Güler eher rechts positioniert ist. Das direkte Aufeinandertreffen in der Königsklasse könnte zwangsläufig die Frage beantworten, wer von den beiden Top-Talenten aktuell die Nase vorn hat.
Voraussichtliche Startelf: Di Gregorio – Kalulu, Gatti, Kelly – J. Mário, Locatelli, McKennie, Cambiaso – Conceição, Yildiz, David.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Für das Duell gegen Juventus muss Xabi Alonso wohl (Kader noch nicht offiziell) auf insgesamt sieben Akteure verzichten. Besonders bitter – Daniel Carvajal und Trent Alexander-Arnold absolvierten zwar das Abschlusstraining, für einen Einsatz gegen die alte Dame reicht es jedoch noch nicht. Daher dürfte wohl wieder Federico Valverde als Rechtsverteidiger aushelfen, während Álvaro Carreras den Linksverteidiger gibt. Das Mittelfeld könnte wie auch gegen Getafe wieder Eduardo Camavinga im Verbund mit Aurélien Tchouaméni bilden. Spannend wird hingegen, wie Alonso mit Jude Bellingham und Arda Güler vorgehen wird. Sollte es zu einer 4-2-2-2 Formation kommen, könnte sowohl der Engländer als auch der türkische Youngster von Anfang an starten. In der Offensive darf sich unterdessen Vinicius Junior wieder berechtigten Hoffnung machen, gemeinsam mit Kylian Mbappé auf Torejagd zu gehen.
- Verletzt: Daniel Carvajal (Schollenmuskel), Ferland Mendy (Oberschenkel), Antonio Rüdiger (Oberschenkel), Trent Alexander-Arnold (Oberschenkel), Dean Huijsen (Oberschenkel), Daniel Ceballos (Überlastung), David Alaba (angeschlagen)

Die Stimmen zum Spiel
Xabi Alonso (Cheftrainer Real Madrid): „Nicht nur wegen ihrer Herkunft, sondern auch wegen ihrer Qualität, ist er eine Mischung aus Özil und Guti, würde ich sagen. Guti hatte auch diese Qualität, in der Nähe des Stürmers zu spielen, diesen letzten Pass zu geben. Den Pass zu finden, der nicht einfach zu finden ist. Ich habe das Zusammenspiel mit Mesut sehr genossen. Wir müssen Arda weiterhin begleiten und antreiben, sind aber sehr zufrieden mit Ardas Leistungen und seiner Reife. Aber alles im Umfeld ist auch sehr wichtig.“
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Igor Tudor (Cheftrainer Juventus Turin): „Ich erwarte eine tolle Reaktion. Wir werden eine würdige Leistung zeigen. Ich lese keine Zeitungen, weder nach Siegen noch nach Niederlagen . Ich konzentriere mich darauf, die Spieler zu unterstützen und das Team zu verbessern, indem ich analysiere, was ich hätte besser machen können“
Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Real Madrid und Juventus standen sich bislang bereits in 22 Pflichtspielen – darunter zwei CL-Endspiele – gegenüber. Zwölf Mal siegte der Rekordmeister, acht Mal die alte Dame und zwei Duelle endeten unentschieden. Torbilanz aus Sicht der Merengues: 30:26.
- TUDOR UNTER DRUCK: Nach dem eindrucksvollen 4:3-Erfolg gegen Inter Mailand blieb Juventus nun seit bereits sechs Partien sieglos. Laut Berichten aus Italien wird die Kritik an Trainer Igor Tudor ebenfalls immer lauter wodurch die alte Dame vor einer Bewährungsprobe steht. Sollte es gegen die Königlichen am Mittwoch und im anschließenden Duell bei Lazio in der Serie A keine Erfolge geben, könnte die Zeit von Tudor als Cheftrainer der Turiner vorbei sein.
- SCHIEDSRICHTER: Das Duell zwischen Real Madrid und Juventus Turin wird vom Slovenen Slavko Vinčić geleitet. Der 45-Jährige pfeift bereits seit der Saison 2016/17 in der Königsklasse und leitete erst zwei Partien der Königlichen. Zum einen das Champions-League-Finale 2023/24 gegen Borussia Dortmund und das Duell in der Ligaphase vergangene Saison gegen AC Mailand.
- WIEDERSEHEN: Allzu viele Überläufer gab es in der Vergangenheit nicht, auch wenn es mit Zinédine Zidane da einen ganz Berühmten gibt, aber auch nach Danilos Abgang aus Turin gibt es noch einen Spieler, der den Gegner kennt – auf Reals Seite: Dean Huijsen entschied sich 2021 einst gegen Real und für Juve, um dort das verteidigen zu lernen. Bis 2024 blieb er quasi in Turin, inklusive Rom-Leihe, auch wenn er insgesamt nur ein einziges Pflichtspiel für die alte Dame bestritt.
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