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Nie die gleiche Elf und mehr Wechsel: Xabi Alonso kann Rotation

Xabi Alonso hat bei Real Madrid nicht nur den Erfolg zurückgebracht, sondern auch Rotation – zumindest schraubt der Spanier kräftig am Regler von Wechseln vor und während Spielen. Auch sonst geben Ergebnisse wie zwölf Siege aus 13 Saisonspielen dem neuen Trainer recht.

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Xabi Alonso weiß mit seinen Startformationen durchaus zu überraschen – Fotos: getty images

Pro Spiel: 3,6 Startelf-Änderungen und 4,7 Wechsel

Wie sehr hat sich Real Madrid verändert unter Xabi Alonso? Und was genau hat sich verändert nach mittlerweile 19 Pflichtspielen, von denen immerhin 16 gewonnen wurden? Von den guten Ergebnissen mal abgesehen – die 84-prozentige Siegquote ist der beste Wert eines Real-Coaches in diesem Jahrtausend – lässt sich über Spielerisches noch diskutieren. So gibt es durchaus wieder ein geschlossenes Gegenpressing im Team und auch weniger hohe Bälle als noch unter Carlo Ancelotti – teils aber immer noch einen eher kontrollierenden, statischen Ansatz. Was sich aber neben den Ergebnissen klarer belegen lässt, ist das Thema Rotation und Belastungssteuerung.

Denn auch hier weiß Xabi Alonso durchaus aufzufallen. Denn betrachtet man die aktuelle Saison, so gab es in den 13 Pflichtspielen nie die gleiche Startelf! Denn rotiert wurde ordentlich – insgesamt 44 Mal, also durchschnittlich 3,6 Startelfänderungen pro Partie. Fans wie Gegner weiß Xabi Alonso durchaus regelmäßig zu überraschen, mal gezwungenermaßen aufgrund Verletzungen oder Roter Karten wie von Dean Huijsen und Daniel Carvajal, trotzdem hat der 43-Jährige oft, aber nicht immer die Qual der Wahl – noch nie standen alle 25 Profis zur Verfügung. Trotzdem gab es erst eine Partie, die im Vergleich zum Spiel davor auf nur zwei Positionen verändert wurde – der Clásico gegen Barcelona. In den anderen Partien gab es immer mindestens drei Wechsel, einmal sogar fünf – in der Champions League gegen Kairat.

Die Startelf ist das eine, Wechsel während einer Partie sind das andere. Auch hier nutzt der Spanier fast immer alle Kontingente und auch Fenster aus – teilweise sogar zusätzliche Fenster, wie schon zwei Mal in den Halbzeitpausen. Macht: 61 Ein- beziehungsweise Auswechslungen in den 13 Saisonspielen, also durchschnittlich 4,7 pro Partie. Am häufigsten betroffen bei Einwechslungen: Brahim Díaz (acht), Gonzalo García (acht) und Rodrygo Goes (sieben), am häufigsten ausgewechselt werden Arda Güler (zehn), Franco Mastantuono (acht), Vinícius Júnior (sieben) und Kylian Mbappé (sieben) – der Brasilianer spielte ohnehin nur drei Mal durch, reagierte auch deswegen zuletzt gereizt bei seiner Auswechslung.

Dauerbrenner Courtois, Mbappé und Tchouaméni

Die Rotation scheint trotzdem zu passen, nicht nur angesichts zwölf Siegen aus 13 Saisonspielen, auch wenn sie aufgrund unterschiedlicher Ausfälle noch etwas höher hätte sein können. So verpassten beispielsweise Jude Bellingham und Eduardo Camavinga den Saisonauftakt, während aktuell Antonio Rüdiger und Daniel Carvajal noch einige Wochen ausfallen, auf der anderen Seite warten Endrick, Ferland Mendy und Andriy Lunin seit geraumer Zeit auf ihre Debüts unter dem neuen Trainer. Auch deswegen hat Thibaut Courtois in dieser Spielzeit noch keine Minute verpasst (1.170), dahinter folgen Mbappé (1.141), der ebenfalls 13 Mal in der Startelf stand, Tchouaméni (zwölf Mal Startelf, 1.089 Minuten) und Álvaro Carreras (zwölf Mal Startelf, 1.072 Minuten). Der Dauerbrenner der letzten Jahre, Federico Valverde, hat die Tausendermarke noch nicht durchbrochen, folgt mit 998 Minuten aber auf Platz vier – auch weil er beispielsweise nach seiner bisher einzigen Reise zur Nationalmannschaft direkt pausierte im Anschluss, das war unter Ancelotti ebenfalls nicht immer der Fall.

Ob nach dem ersten Saisonviertel auch weiter so rotiert wird? Immerhin scheint sich auch dank der Comebacks von Bellingham und Camavinga mehr und mehr eine Top-Elf einzupendeln. Auf der anderen Seite droht ein Überangebot im Mittelfeld, wenn Valverde durch die Rückkehr von Trent Alexander-Arnold dorthin zurückkehren soll. Oder bleibt der Uruguayer erstmal hinten rechts? Xabi Alonso dürfte trotzdem weiter überraschen – und weiter rotieren und sich auch dem Gegner anpassen. Alles Dinge, die Fans in den letzten Jahren hier und da vermisst haben. Und so oder so gilt: Was und wie es Alonso macht, scheint zu funktionieren beim spanischen Tabellenführer.

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von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
Und genau damit macht er vieles richtig, belebt den Wettkampf um die Startelf im Kader, gibt jeden Spielminuten und kein Spieler wird durch die hohe Anzahl der Spiele leer gespielt!

Bis jetzt ALLES richtig gemacht! Xabi eben....
 

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