Castilla

Castilla: Klasse gesichert, Umbruch und Generationswechsel stehen an

Im Gegensatz zur ersten Mannschaft hat Real Madrid Castilla ihr Ziel erreicht, den Klassenerhalt vorzeitig gesichert – alles gut, so kann es weiter gehen. Denkt man, Trainer Alberto Toril wies auf den Umbruch und Generationenwechsel in der zweitjüngsten Mannschaft der Segunda División hin – einige Leistungsträger werden den Tabellenzehnten verlassen!

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Jesé Rodríguez und Denis Cheryshev von Real Madrid Castilla
Die zwei umworbensten der Castilla: Jesé Rodríguez und Denis Cheryshev

Generationenwechsel in Torils Aufsteigertruppe

MADRID. Die Castilla hat am viertletzten Spieltag der Segunda División ihr Ziel erreicht, die Klasse in ihrer Aufstiegs-Saison gehalten! Eine großartige Leistung der Truppe von Alberto Toril, die am 20. Spieltag noch auf einem akut vom Abstieg bedrohten 17. Tabellenrang hockte, und sich bis heute (40. Spieltag) auf einen sensationellen neunten Platz durch kämpfte! Hervorragendes Ergebnis von Madrids zweiter Garde, die gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte oft besser aussah, als gegen Teams aus der unteren Zone. Bei noch zwei offenen Spieltagen besitzen die Blancos zusammen mit Barcelona B die gefährlichste Offensive der Liga (75 Tore), haben aber auch die drittschwächste Defensive (61 Gegentore). An der lästigen Gegentorsache könnte man also noch arbeiten – ansonsten kann man sich auf eine weitere Spielzeit in Spaniens zweiter Spielklasse und somit auch besser (als stattdessen in der dritten Liga) ausgebildete Talente aus der Cantera freuen.

Denkste! Wie der umworbene Übungsleiter Toril vor kurzem anmerkte, steht der Tabellenzehnte vor einem Umbruch! Wichtige Mannschaftspfeiler können und werden den Vorjahresmeister der Segunda División B (Gruppe 1) verlassen! Der 39-Jährige nannte reichlich Namen: Denis Cheryshev, Jesé Rodríguez, Pedro Mosquera, David Mateos, Iván González und Juanfran. Der Wechsel des letztgenannten Dauerbrenners (bestritt in dieser Saison alle Partien!) zu Betis Sevilla steht seit Ende März fest – die anderen Namen bereiten den Königlichen aus unterschiedlichen Gründen Bauchschmerzen. Die sechs gehören zu den zehn mit den meisten Spielminuten in dieser Saison! Dazu kommt noch: die Leih-Verträge von Carlos Casemiro (21, FC São Paulo), Jota (21, Celta Vigo) und Fabinho (19, Rio Ave, er steht auch in diesen Top-10) laufen ebenfalls zum Saison-Ende aus, beim brasilianischen Winter-Transfer sieht es hingegen gut aus, dass er fest verpflichtet wird.

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Zu alt, zu umworben… in jedem Fall alle: zu talentiert

Und wie sieht’s bei den fünf vorab genannten Jungs aus? Beim robusten Innenverteidiger Mateos läuft der Vertrag aus, mit inzwischen 26 Jahren gibt es für den ältesten im Team keine Perspektive mehr für eine Karriere in Madrids erster Mannschaft – früher war er bereits an AEK Athen und Real Zaragoza ausgeliehen. Der 25-jährige (und zweitälteste) Iván wurde in Málaga ausgebildet und debütierte dort 2009 in der Primera División – vermutlich wird er zum 1. Juli 2013 dort anheuern. Auch er ist zu alt, um von der zweiten in die erste Mannschaft hochgestuft zu werden – in der Castilla darf gespielt werden, solange die Pumpe läuft, aber für den „Aufstieg“ zu den „Großen“ dürfen Feldspieler maximal 23, Torhüter maximal 25 Jahre alt sein. Auch Mosquera ist mit seinen 25 Baumringen längst drüber – seit seinem 14. Lebensjahr spielt er in Diensten Real Madrids, aktuell steht er jedoch unter Vertrag beim FC Getafe, von denen er 18 Monate zum Hauptstadt-Klub zurück verliehen wurde, das nächste Jahr könnte er wieder in Getafe verbringen.

Für dieses Trio gibt es also, wie auch für den 24-jährigen und einen der wichtigsten Castilla-Leistungsträger Juanfran, keine Zukunft mehr in Madrid. Manche sahen diesen Umbruch ohnehin als notwendig an – können doch so junge Talente nachrücken, die Daseinsberechtigung einer Jugendausbildung gewährt sein. Und wie steht es um die Torgarantien Jesé und Denis? Der 20-jährige Spanier kommt in 37 Spielen auf kolossale 21, der 22-jährige Russe auf elf Tore aus 34 Partien (gleichauf mit Álvaro Morata, der dafür aber nur halb so viele Einsätze benötigte). Die beiden werden von anderen Vereinen umworben und sind schlichtweg zu große Talente, um nur die kaum beachtete zweite, spanische Liga unsicher zu machen. Nach Pérez’ gestrigen Worten kann man zumindest hoffen, dass der beste Top-Scorer der Liga (mit 21 Toren und elf Vorlagen hat Jesé genauso viele Punkte wie Almerías Charles mit 25 Treffern und sieben Assists) in Madrid bleibt.

Umbruch bedeutet im Falle einer Nachwuchs-Mannschaft keineswegs Abbruch, ein Generationenwechsel kann dem Verein nur gut tun. Madrid hat in jeder Altersgruppe kickende Madridistas! Den Namen Cristian Benavente – Perus Wunderknabe, der für Madrids Juvenil A spielt – gaben wir vor einiger Zeit zum Notieren. Von Real Madrid C, der dritten Mannschaft die als Aufsteiger der dritten Liga, diese „mal eben“ auf dem fünften Rang abschloss, kann man sich schon mal merken: Diego Llorente (19, Verteidiger, hat schon sehr oft unter Mourinho mittrainiert), Jorge Burgui (19, Stürmer), Javier Noblejas (20, Linksverteidiger) oder Daniel Ramírez (20, offensives Mittelfeld). Aus der angesprochenen A-Mannschaft (U-19) sind Jaime (18, Innenverteidiger), Diego Caballo (19, Linksverteidiger), Iván Sáez (18, Innenverteidiger), Álvaro Medrán (19, zentrales Mittelfeld) aufgefallen und könnten interessant werden (Danke an Cantera-Expertin @LaBlanca für die Informationen!).

Ob erste oder zweite Mannschaft – in der spanischen Hauptstadt wird’s ein spannender Sommer!

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von
Nils Kern

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