
„Für Neymar hätten wir 150 Millionen zahlen müssen“
MADRID. Es ist der Kracher des noch jungen Transfersommers: Neymar da Silva Santos Júnior wechselt zum FC Barcelona! Es könnte den Blancos eigentlich recht wurscht sein, wäre man nicht im Poker involviert gewesen. Für einige war die Absage des Samba-Kickers eine schellende Ohrfeige, Neymar habe sich gegen das Geld und für die Katalanen entschieden. Pérez räumte mit dieser Vermutung jedoch auf. „Ich sage Ihnen: Wir wollten Neymar bereits vor drei Jahren verpflichten, doch dann hat Santos mit dem Spieler verlängert. Er ist ein exzellenter Spieler, aber dieser Deal wäre wirtschaftlich unvernünftig für uns gewesen. Ich weiß nicht, was Barcelona letztlich auf den Tisch legte, aber uns hätte dieser Transfer rund 150 Millionen Euro gekostet“, so die kaufmännisch Argumentation.
Carvajal vor Rückkehr, Jesé vor Sprung ins A-Team
Dass der Sommer 2013 transfertechnisch ein formidabler werden wird, daran lässt der Baulöwe keinen Zweifel – die Fans dürfen sich auf neue Gesichter und reichlich Qualität freuen! Doch entgegen all dem, was die Presse dieser Tage so schreibt, sieht die Strategie erst den Kopf, dann die Glieder vor. „Wenn es am Dienstag keine Kandidaten für die Wahl gibt, werde ich das Thema des Trainers anpacken. Auch wenn es keiner glauben mag: Ich habe mit noch keinem Trainer oder Spieler gesprochen. Was ich jedoch bestätigen kann: Ich möchte, dass Zidane in die sportliche Führung rückt und dann die Transfer-Verhandlungen leitet. Er stellt einen absoluten Wert für diesen Verein dar. Das bewies er auf dem Feld und auch abseits. Er wird sich mit dem neuen Trainer besprechen und dann werden beide schauen, mit welchen Spielern wir einen qualitativen Sprung im Team bewirken können. Aber ich bin mir sehr sicher, dass mindestens zwei neue Spieler kommen werden und auch Jesé den Verein – anders als berichtet wurde – nicht verlassen wird.“
Es werden mindestens zwei neue Spieler kommen Florentino Pérez zum Transfer-Thema
Rückehren wird laut seinen Aussagen zumindest ein Jungspund, dessen tolle Entwicklung viele Fans in Deutschland in dieser Saison haben beobachten können. „Ich glaube, dass Daniel Carvajal kommen wird. Er ist einer von uns, ein Madridista, er wird nicht lange auf sich warten lassen. Er war es sogar, der den ersten Stein der Ciudad Deportiva (das Trainingsgelände der Königlichen in Valdebebas, d. Red.) legte.“
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Wer kommt, wer geht?
Stellung bezog der Präsi natürlich auch zu vielen weiteren Gerüchten, die derzeit in der spanischen Medienlandschaft umherschwirren: „Falcao ist ein wunderbarer Spieler, aber ich habe gehört, dass er nach Monaco wechselt. Mit Lewandowski habe ich bereits einmal gesprochen, da er sich das Copa-del-Rey-Finale angeschaut hat. Aber ich weiß nicht, ob die sportliche Leitung Lewandowski interessieren würde. Isco ist ebenso ein guter Spieler, aber es gibt hier viele gute. Ich weiß nicht, ob wir ihn dringend benötigen, das wird man sehen. Ansonsten haben wir wegen Higuaín noch mit niemanden, auch nicht Juve, Verhandlungen geführt. Ich kann sagen, dass wir mit Xabi Alonso sehr zufrieden sind und er noch ein Jahr Vertrag hat. Der neue Trainer und Zidane müssen dann sehen, was sie machen. Es wird schwer ihn zu ersetzen, das wird eines der größten Probleme für uns werden. Aber wir hoffen, dass wir uns noch etwas länger an ihm erfreuen können. Und was ich auch gelesen habe, dass Coentrão gehen soll. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, doch wer auch immer ihn haben möchte, darf die Ausstiegsklausel zahlen, nicht weniger. Er hat eine gute Saison gespielt!“ Erstaunlich: Bei seinen Ausführungen verzichtete der Real-Boss auf einen Kommentar zu Tottenham-Star Gareth Bale, der seit Wochen als potentieller Neuzugang gehandelt wird.
Bezüglich der Zukunft von Ex-Weltfußballer Kaká, der nach vier Jahren noch immer auf den großen Durchbruch beim spanischen Rekordmeister wartet, überlässt der Bauunternehmer anderen das Sagen: „Der neue Trainer und Zidane werden entscheiden, was mit ihm passiert. Ich kann nur sagen, dass er hier unglaubliches Pech hatte. Er war lange verletzt und dann kam Özil. Es war schwer für ihn, aber Ricardo besitzt eine unglaublich tolle Persönlichkeit.“
„Über Ancelotti rede ich erst nächste Woche“
Doch nicht nur was neue Spieler, sondern auch die Trainer-Debatte angeht, wurde er befragt – man hat ihn schließlich nicht alle Tage vor sich sitzen. „Jürgen Klopp ist ein sehr guter Trainer, der mir gefällt. Man muss jedoch auch sehen, dass seine Spieler im Gegensatz zu unseren noch ein wenig kindlicher sind. Da passt es wohl sehr gut. Alberto Toril ist spektakulär, was er geleistet hat ist super. Er wird jedoch weiterhin in der Akademie arbeiten und verantwortlich für alle Trainer in Valdebebas sein. Er hatte viele Angebote, aber er will bleiben und das ist sehr gut. Über Ancelotti rede ich erst ab der kommenden Woche“, so Pérez vielsagend.
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