Interview

„Abgänge? Unser Kader ist nicht groß, ich sehe keine Bewegungen“

Von ihrem Kader können Chefcoach Carlo Ancelotti und Assistent Paul Clement ausschließlich schwärmen – jedoch vielmehr aufgrund der Qualität anstatt der Quantität. Daher, so der englische Co-Trainer, plane man aktuell auch mit sämtlichen Akteuren, die der Mannschaft angehören. „Unser Kader ist nicht groß“, begründete Clement, der darüber hinaus über Gareth Bale, Cristiano Ronaldo und den Titelkampf in der spanischen Liga sprach.

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Paul Clement
Paul Clement kam als Assistent von Carlo Ancelotti im letzten Sommer zu den Blancos

„Aktuell wird jeder für diese Saison bei uns sein“

MADRID. Während Ángel Di María am 24. Mai als „Man of the Match“ aus dem Champions-League-Endspiel gegen Atlético Madrid (4:1) hervorging, saß er beim UEFA Super-Cup-Finale am Dienstag gegen den FC Sevilla (2:0) über 90 Minuten auf der Bank. Bereits am Vortag kündigte Trainer Carlo Ancelotti an, dass die Neuzugänge Toni Kroos und James Rodríguez im Mittelfeld debütieren würden, was im Umkehrschluss bedeutete, dass für den argentinischen Nationalspieler kein Platz in der Startelf vorhanden war. Dazu erklärte der Italiener, dass man bis zum Transferschluss in Spanien am 31. August warten müsse, um zu wissen, wo dessen Zukunft liegt.

Aber: „El Fideo“ vom Hof zu jagen, wird sicherlich nicht in „Carlettos“ Interesse liegen. ‚Rotation‘ ist nämlich das Stichwort für die Spielzeit 2014/15. Zwar hat das weiße Ballett mit den Verpflichtungen von Kroos, James und Torhüter Keylor Navas nochmals an Qualität gewonnen, mit den Abgängen von Diego López, Carlos Casemiro und Álvaro Morata jedoch einen quantitativ gleichen Kader behalten – und das, wo im neuen Spieljahr mit nun noch fünf Wettbewerben doch über 60 Pflichtspiele bevorstehen. „Momentan haben wir 20 Feldspieler und drei Torhüter – das ist kein großer Kader“, hielt auch Co-Trainer Paul Clement im Telefon-Interview mit TALKSPORT klar fest und sieht daher von einem Verkauf wie den von Di María ab. Wie der französische Radiosender RMC jedoch ganz aktuell erfahren haben will, sei Präsident Florentino Pérez nach Paris gereist, um den Deal mit PSG, das kürzlich eigentlich erst aus dem Rennen ausgestiegen war, nun doch abzuwickeln.

Der 42-jährige Clement bekräftigte zuvor aber noch: „Soweit wir zu diesem Zeitpunkt wissen, wird jeder für diese Saison bei uns sein. Die Dinge können sich aber sehr schnell ändern. Vor Monatsende schließt sich das Transferfenster nicht. Ich kann keine großen Bewegungen sehen, weil das kein großer Kader ist.“

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Der Co-Trainer außerdem über…

…die Eingewöhnung der Neuzugänge Kroos, James und Navas: „Sie ist schon gut. Wir haben einen  was das Alter betrifft – sehr gemischten Kader. Die erfahrenen Spieler haben sie sehr willkommen geheißen. Und wir haben das große Talent, das sie haben, schon bemerkt. Das Niveau unserer Gruppe steigt, genauso wie das Niveau und die Qualität unseres Trainings.“

…Cristiano Ronaldo: „Als wir als Trainerstab vor einem Jahr kamen, waren wir alle wirklich beeindruckt von Cristiano. Es ist eine absolute Freude, täglich mit ihm zu arbeiten. Er ist sehr professionell und abseits des Platzes ein wirklicher Gentleman.“

…Gareth Bale: „Als er letztes Jahr zu uns kam, hatte er wegen der kleinen Verletzung und langen Phase des Transfers von Tottenham zu Real Madrid einen schwierigen Sommer. Das hat ihm ein bisschen Zeit genommen. Diesmal hat er ohne WM-Teilnahme am 14. Juli begonnen, was unser erster Tag war. Er hat nicht ein Training verpasst und ist in einer sehr, sehr guten Verfassung.“

…die Liga-Saison 2014/15: „Ich denke, es wird ähnlich (wie letzte Saison; d. Red.). Atlético hat für einen Costa oder Filipe Luis einen guten Ersatz verpflichtet: Mandzukic von Bayern, Griezmann von Sociedad… Beide sind sehr gute Spieler. Sie werden wieder stark. Barcelona natürlich ebenso. Sie haben eine sehr gute Mannschaft und mit Suárez einen guten Neuzugang. Ich denke, es wird zwischen uns drei hinauslaufen.“

…Jesé Rodríguez: „Er sollte um den Oktober herum zurück sein.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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