Abgefertigt! Madrid fegt Málaga mit Spaßfußball aus dem Stadion

Albiol und Nacho durften mitmischen

MADRID. Da soll noch mal jemand sagen, bei den Königlichen ist in der Liga die Luft raus! Dafür dass Real Madrid vor dem Match satte elf Punkte bei noch vier verbleibenden Partien abschlagen auf dem zweiten Rang liegt und die Meisterschaft bei einem Barcelona-Sieg am Sonntag bei Atlético futsch wäre, bekamen die Fans im Bernabéu und an den Fernsehschirmen beim heutigen Duell mit dem FC Málaga eine Menge geboten! Um genauer zu sein ein spektakuläres Schützenfest, das jedes Eintrittsgeld wert zu sein schien.

Doch der Reihe nach: Coach José Mourinho baute nahezu auf seine komplette Stammelf, lediglich in der Abwehr durften Nacho Fernández als Rechtsverteidiger sowie Raúl Albiol im Zentrum neben Raphaël Varane mitmischen. Komplettieren taten die Startformation Diego López, Fábio Coentrão, Michaël Essien, Luka Modric, Xabi Alonso, Mesut Özil, Cristiano Ronaldo (heute Real-Kapitän) und in vorderster Front Karim Benzema.

Madrid legt los wie die Feuerwehr

Es ging sofort turbulent los. Schon nach 80 Sekunden spielten sich die in natürlich weiß gekleideten Gastgeber den ersten Eckball heraus, die Stratege Modric von der linken Seite mit dem rechten Fuß hereintrat und den Schädel von Innenverteidiger Albiol fand. Der Spanier setzte sich im Zentrum gegen die andalusischen Gegner durch und traf per Kopf zum 1:0 in die Maschen. Da lief gerade erst die zweite Spielminute.

Die Rollen des heutigen Abends waren sofort verteilt, Madrid die dominierende Mannschaft auf dem Feld – was jedoch nicht bedeuten sollte, dass Málaga zu keinen Möglichkeiten vor dem Gehäuse von Mourinho-Liebling Diego López kam. Minute 15: Eckball diesmal für die in schwarz spielenden Gäste und von der rechten Seite. Verteidiger Diego Lugano kommt in der Mitte an die Kugel, verlängert sie auf den zweiten Pfosten, wo Ex-Bayern-Stürmer Roque Santa Cruz unbedrängt und aus kürzester Distanz zum 1:1 verwandelt.

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Ronaldo trifft im 197. Spiel zum 200. Mal – Wahnsinn!

Der Ausgleich von „Ich, Roque“ hemmte die Real-Stars aber absolut nicht, das Gegenteil war der Fall: Weiter mit viel Tempo und Spielfreude Richtung Málaga-Tor, die Offensive der Königlichen „roqt“ schließlich genauso. Im andalusischen Sechzehner bekommt Ronaldo den Ball in der 20., wird klar von Málagas Sergio Sánchez niedergerammt, was einzig und allein einen Strafstoß zur Folge haben konnte und es auch zur Folge hatte. Sánchez sah die Rote Karte. Der Gefoulte trat an, wollte lässig in die Mitte versenken, doch im Springen verhindert Willy Caballero mit dem linken Fuß, dass CR7 sein 200. Tor im 197. Pflichtspiel für Real Madrid erzielt (21.).

Diese historische Bude gelang dann aber 240 Sekunden später, in Minute 26. Málaga-Keeper Caballero nimmt einen angeblichen, so will es der Unparteiische gesehen haben, Rückpass auf – indirekter Freistoß Real Madrid aus etwa vier Metern in links versetzter Position. Cristiano Ronaldo wählt anstatt seiner saftigen rechten Klebe den harten Schlenzer ins lange, obere Eck – der Ball sitzt, die Mauer schaut der Pille verdutzt und beeindruckt hinterher. 2:1 nach 26 Minuten!

Tolle Tore hüben wie drüben

Der Madrider Torreigen sollte nach einem Freistoßversuch von CR7, der aber knapp über das gegnerische Tor ging (29.), weitergehen. Und wieder war 200-Tore-Mann Ronaldo dran beteiligt! Nach einer Offensivaktion der Pellegrini-Elf erobern die Blancos den Ball, Ronaldo marschiert aus der eigenen Hälfte, spielt lang auf Spielmacher Özil, der über die linke Seite einige Schritte geht, einen Haken nach innen schlägt, sich das Leder noch ein letztes Mal zurechtlegt, um dann mit dem rechten Fuß in Minute 33 zum 3:1 zu verwandeln. Ein in der Gänze toller Spielzug!

Noch wunderbarer, das muss man sagen, war der Kunstschuss von Málagas Antunes. Aus rund 18 Metern fasst er sich von links in die Mitte ziehend ein Herz, der Ball schlägt traumhaft im rechten Giebel ein! Ein Sahnestück! Ein Sonntagsschuss am Mittwochabend! Gespielt waren da 37 Minuten. Acht Minuten darauf wieder so eine tolle Kombination der Königlichen: Modric schreitet im Halbfeld von links Richtung Zentrum, gibt Alonso das Spielgerät. Der Spanier mit einem flachen Steilpass, den Benzema für Ronaldo durch die Beine gehen lässt. CR7 steht frei vor Cabellero, legt uneigennützig nochmals quer auf Benzema, der nur noch einzuschieben braucht. Mit einem 4:2 ging es dann in die Halbzeit!

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Mit selber Spielfreude ging es in die zweiten 45 Minuten – und nach elf Sekunden ließ es Ronaldo fast schon wieder im Málaga-Netz zappeln. Ein Bein der Gäste jedoch noch dazwischen. Gute 20 Minuten nach dem Seitenwechsel fand das Torfestival eine Fortsetzung: Modric, heute sehr agil und beweglich, spielt den Ball nach vorne auf Benzema, der legt wieder auf den Kroaten ab. Die Nummer 19 schießt aus zentraler Position und etwa 20 Metern drauf, lässt die Kugel im rechten unteren Eck einschlagen. Carlos Kameni, der kurz vor der Pause für den verletzten Caballero ins Spiel kam, war noch etwas mit den Fingerspitzen dran, konnte Real-Tor Nummer fünf aber nicht entscheidend verhindern (64.).

Málaga nur noch zu neunt

Die Merengues nahmen einen, aber auch nur einen Gang raus, brachten dazu mit Gonzalo Higuaín, Ángel Di María und Youngster Fabinho neue, frische Kräfte. Málaga dagegen kam im Laufe der Partie immer seltener vor López’ Tor, die Defensive der Blancos steigerte sich binnen der 90 Minuten – was man von der Abwehr der Gäste nicht behaupten kann. Nach Sánchez musste in Minute 73 mit Martin Demichelis der nächste Verteidiger vom Platz. Der Ex-Münchener legte CR7, kassierte dafür die zweite Gelbe Karte. Málaga nur noch zu neunt. Real nutzte die deutliche Unterzahl schlussendlich noch einmal in Form von Di María aus. Der Gaucho zog in der 91. Minute von rechts in die Mitte, platzierte das Leder punktgenau ins lange, linke Eck – 6:2, der Endstand!

Eines trübte dieses freudige, 90-minütige Match der Madrilenen allerdings: In der 82. Minute verdrehte sich Mesut Özil den rechten Knöchel, musste unter starken Schmerzen vom Platz getragen werden. Nicht einmal humpeln konnte er… Bleibt zu hoffen, dass sich der Spielgestalter schnell erholt und für das Pokalfinale in neun Tagen zur Verfügung steht! REAL TOTAL bleibt diesbezüglich am Ball!

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