
James lässt den Knoten platzen
MÜNCHEN. Fünf Tage nach erfolgreichem Beenden der rund dreiwöchigen Vorbereitungstour durch Australien und China – inklusive zweier Trophäen – traten die Königlichen in München zum nächsten Turnier an. Im Halbfinale des Audi Cups traf man auf den englischen Vertreter Tottenham Hotspur, Ex-Klub der Real-Stars Luka Modric und Gareth Bale. Für die zahlreichen deutschen Anhänger der Blancos gab es bereits im Vorfeld der eine kleine Enttäuschung zu verkraften, da Cristiano Ronaldo (Hexenschuss) und Karim Benzema (Oberschenkelprobleme) vorsichtshalber geschont wurden und gar nicht erst mit in die bayerische Landeshauptstadt gereist waren. Trotz alledem schickte Rafael Benítez eine durchaus wettbewerbsfähige erste Elf, angeführt von Kapitän Sergio Ramos, ins Rennen: Casilla – Danilo, Varane, Ramos, Marcelo – Modric, Kroos – James, Bale, Isco – Jesé.
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Viel Eingewöhnungszeit benötigten beide Teams nicht. Die erste Gelegenheit zur Führung bot sich Tottenham bereits nach etwas mehr als zwei Minuten. Nachdem sich Marcelo und Raphaël Varane via einfachem Doppelpass über links düpieren ließen, kam Lamela aus acht Metern völlig frei zum Abschluss, verzog aber deutlich. Auf der Gegenseite hatte der sehr agile Jesé zweimal das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte jedoch mit einem wuchtigen Abschluss am Querbalken beziehungsweise mit einem Schlenzer am wachsamen Vorm. Wie gewöhnt waren die Königlichen zunächst um Kompaktheit im Spiel gegen den Ball bemüht und überließen den „Spurs“ die Initiative, die durch Eriksson einen weiteren Warnschuss absetzten.
Nach der verheißungsvollen Anfangsphase ging es nach einer Viertelstunde etwas gemählicher zu, beiden Mannschaften gelang es nur äußerst selten ins letzte Drittel des Gegners vorzustoßen. Tottenham, die bereits am kommenden Wochenende in die Saison starten, war der kleine Vorsprung in der Vorbereitung speziell in puncto Spritzigkeit und Handlungsschnelligkeit anzumerken. Die klareren Chance besaßen aber weiterhin die Madrilenen: Erst setzte Gareth Bale einen Kopfball knapp daneben, wenig später hatte Vrom bei einem abgefälschten Modric-Schuss Mühe den Ball von der Linie zu kratzen. Im dritten Versuch gelang dann schließlich die verdiente Führung, als James eine herrliche Isco-Flanke von links aus fünf Metern einnickte.
Die Londoner hatten im Aufbauspiel zwar relativ viel Platz, wussten damit jedoch herzlich wenig anzufangen. Ramos und Co. verstanden es hervorragend die Räume zuzustellen und der Offensive um Englands Strumhoffnung Harry Kane kaum Luft zum Atmen zu geben. So ging es, abgesehen von Lamelas Riesenchance zu Beginn, ohne großen nennenwerten Tottenham-Angriff und einer verdienten Real-Führung in die Katakomben.
U19-Europameister Asensio debütiert
Nach der Pause schickte Benítez mit Casemiro für Toni Kroos und Lucas Vázquez für Torschütze James Rodríguez frisches Personal auf den Rasen. Den besseren Start erwischten wiederum die Engländer, bei denen es Eriksson aus der Distanz versuchte, aber weit über das Tor schoss. Die Merengues weiterhin eher abwartend und auf Konter lauernd, Tottenham bemüht, jedoch ohne durchschlagendes Konzept. Wenn es gefährlich wurde, dann lediglich aus der Distanz, doch Casilla zeigte sich gegen Naser Chadli auf dem Posten (60.).
Insgesamt bewegte sich die Partie auf überschaubarem Niveau und spielte sich zusehends zwischen den beiden Strafräumen ab. In Minute 68 durfte man im Lager der Madrilenen einen weiteren Debütanen bejubeln, der frisch zum Team gestoßene U19-Europameister Marco Asensio lief erstmals im königlichen Dress auf. Ein weiterer Treffer sollte den Blancos schließlich auch noch gelingen, allerdings musste dafür eine Einzelaktion herhalten. Bale erlief im Mittelfeld den Ball, zog den Turbo an und traf aus 20 Metern per Aufsetzer zum 2:0 (79.), was gleichzeitig auch den Schlusspunkt unter eine eher ereignislose Partie bedeutete. Die restlichen Minuten wussten die Madrilenen nämlich routiniert herunterzuspielen und somit den Finaleinzug beim Audi Cup einzutüten.
Unter dem Strich ein abgezockter Auftritt, bei dem man erneut durch die kompakte Defensive zu überzeugen wusste und am Ende einen verdienten 2:0-Erfolg landete.Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht, bereits am morgigen Mittwoch warten im Endspiel entweder Gastgeber Bayern München oder der AC Mailand (20:45, im REAL TOTAL-Liveticker).
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