
Edin Soso: Note 2-
Die Hinrunde der aktuellen Saison hätte kaum besser laufen können. Kein Drama in der CL-Gruppenphase, alle sechs Spiele gewonnen, in der Liga war nur das Derby schlecht. Trotz der unfassbaren Verletztenmisere und des dünnen Kaders funktioniert nicht nur die Abwehr auf einem sehr hohen Niveau – es macht Spaß, dieser Real-Mannschaft zuzuschauen. Das Angriffsspiel ist deutlich variabler, schneller und vertikaler als in den letzten Jahren. Sicherlich auch ein Verdienst von Carlo Ancelotti, dessen taktische Änderungen vor der Saison bis dato ein voller Erfolg sind. Der Jahreseindruck wird allerdings massiv von der vergangenen Rückrunde getrübt, was auch die gewonnene Copa del Rey nicht wettmacht. Die Liga hat man viel zu früh und völlig unnötig an einen maximal durchschnittlichen FC Barcelona abgeschenkt und in einem CL-Halbfinale kann man gegen eine Mannschaft wie Manchester City zwar ausscheiden, aber nicht so untergehen.
Adrian Kühnel: Note 3
Real Madrid schließt das Kalenderjahr 2023 als Tabellenführer in LaLiga ab. Das lässt hoffen, dass die Königlichen am Ende der Saison spanischer Meister werden! Bedauerlich ist es jedoch, dass Trainer Carlo Ancelotti und seine Mannschaft in der Vorsaison den Titel in der heimischen Liga quasi verschenkt haben: an den FC Barcelona, der sich keineswegs als Übermacht präsentierte und nach wie vor nicht präsentiert. Dazu genügt ein Blick auf die aktuelle Tabelle. Rückblickend zu 2023 lässt sich festhalten, dass die Blancos nach 2014 zwar endlich wieder die Copa del Rey gewinnen konnten, dafür aber im Halbfinale der Champions League nach einem vielversprechenden Hinspiel am Ende im Rückspiel auf ernüchternde Weise gegen Manchester City ausschieden. Im Sommer hätte ich mir daher von Reals Verantwortlichen mehr Transferaktivitäten erhofft. So besteht der Eindruck, dass mindestens ein, zwei Puzzlestücke fehlen. Das kaschiert der aktuelle Kader mit dem starken Gefühl einer Einheit, die in spezieller Weise mitreißend wirkt. Doch klar: 2024 muss sich schon etwas tun, ganz besonders personell, damit wieder bisschen mehr Glanz und Gloria herrscht. Eben so, wie man es von Real Madrid gewohnt sein sollte.
Filip Knopp: Note 3
Reals Jahr 2023 war für mich mit der Copa del Rey als einzigem großen Titel insgesamt nur okay. In der Liga-Rückrunde 2022/23 war früh die Luft raus, der Einzug in das Halbfinale der Champions League wiederum ein ganz gutes Abschneiden. Hier gibt es aber zwei Haken: Das 0:4-Desaster gegen Manchester City mit einer jämmerlichen Spielweise und die Tatsache, dass alles andere als ein Weiterkommen in den Runden zuvor gegen den FC Liverpool und den FC Chelsea dann doch eher überraschend gewesen wäre. Der Transfersommer hat mich ohne neuen Sturm-Superstar ziemlich ernüchtert, weshalb mir Begeisterung und Lust zu Saisonbeginn auch lange gefehlt haben. Die Hinrunde dieser Saison wurde zwar stark gemeistert, mit Blick auf ein Kalenderjahr wiegt das erste Halbjahr mit der Rückrunde und den heißen Wochen in der Bewertung aber natürlich schwerer.
Nils Kern: Note 2
Klar, statistisch geht es deutlich schlechter als 2023. Und die vergangene Hinrunde geht kaum besser, speziell angesichts der durchgängigen Verletztenmisere. Aber in der ersten Jahreshälfte hat es Real Madrid in der Liga doch sehr schleifen lassen und auch so Barcelona zum Meister gemacht. Trotzdem bleibt es über dem Strich ein gutes Jahr, viel mehr als eine 2 ist aber nicht drin, dafür schmerzen die einen oder anderen Patzer – nicht nur gegen Barcelona und Atlético, sondern auch das Debakel gegen ManCity – noch etwas. Trotzdem kann man defensiv wie offensiv nicht allzu viel meckern. Besser geht immer, aber auch schlechter, deutlich schlechter.
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