
Alaba: „Champions-League-Titel immer etwas Unfassbares“
MADRID. Der Transfer vom FC Bayern München zu Real Madrid war für David Alaba kein leichter, vielmehr ein herausfordernder, den der Defensivspieler aber kaum besser hätte meistern können. „Beide Vereine stehen für Erfolg, beide sind hungrig auf Erfolg, beide haben unglaubliche Fans“, sagte der gebürtige Wiener im KICKER-Interview und fügte angesichts seiner ersten Meisterschaft in Madrid an: „In München durfte ich ja einige Feiern erleben, alle waren unglaublich schön. Für mich war es dabei immer super, gemeinsam mit den Fans auf dem Marienplatz zu feiern. Die Feier hier war auch Wahnsinn.“
Alaba führte aus: „Wir sind im Korso vom Stadion gefühlt eine Stunde zum Cibeles-Brunnen gefahren. 300 000 bis 400 000 Leute sollen gefeiert haben.“ Dies sei „schon noch mal etwas Besonderes, es ist mein erstes Jahr hier, meine erste Meisterschaft. Aber auch für meine Mitspieler war es etwas Besonderes. Es war wirklich ein Gänsehaut-Gefühl. Unglaublich.“ Mit dem FC Bayern München hat er bereits zweimal die Champions League gewonnen, dasselbe will er nun mit Real Madrid schaffen. „Die Champions League zu gewinnen ist immer etwas Unfassbares, etwas, wovon man träumt und das man mit Worten nicht beschreiben kann. Ich durfte dies in meiner Karriere schon zweimal mit den Bayern erleben, das sind unglaubliche Erlebnisse“, erklärte er.
Wechsel vom FC Bayern zu Real Madrid „Schritt, den ich so wollte“
Für ihn sei jedoch „jeder Titel in meiner Karriere sehr bedeutend. In meinem ersten Jahr hier bei Real und dann gleich Champions-League-Sieger – das wäre auch wirklich schwer in Worte zu fassen.“ Der Wechsel von München nach Madrid „war der Schritt, den ich so auch wollte, und wenn man dann am Ende des Jahres dies auch in Erfolgen messen kann, dann freut mich das noch mal umso mehr“, so der österreichische Nationalspieler. „Vor einem Jahr war der Weg natürlich noch ein sehr, sehr langer. Aber ich trage diese Träume immer in mir, ich arbeite dafür, diese Ziele zu erreichen, die ich mir setze. Aber jeder Spieler auf diesem Niveau hat diese Träume in sich. Ob sie wahr werden, ist die große Frage.“
Bei Real Madrid hat er sich schnell als Abwehrchef etabliert, dazu sagte Alaba: „Ich habe von Beginn an mein Spiel gespielt und mir da keine Gedanken gemacht. Klar ist, dass Sergio Ramos hier eine Legende ist, ein Spieler, der unglaublich viel für den Verein geleistet hat, das Maximale erreicht hat und der in der Fußballwelt geschätzt wird.“ Dies sei „eines der Ziele“ gewesen, „die ich mir gesetzt habe“, wobei er sich vor allem von Tag eins an gesagt habe: „Ich will und muss ich selbst bleiben, das ist am allerwichtigsten. Und ich wollte mit meinem Spiel der Mannschaft helfen, vor allem auch Verantwortung übernehmen. Das war mir sehr wichtig.“
„Kann mich schon ganz gut unterhalten mit meinen Mitspielern“
Alaba betonte: „Ich möchte mit meinen Qualitäten der Mannschaft helfen, und dazu gehört auch, jüngere Spieler zu unterstützen. Aber es ist mehr, es geht mir generell darum, der Mannschaft eine Hilfe und Stütze zu sein.“ Damit dies optimal gelingt, ist auch die Sprache von bei Real Madrid von großer Bedeutung. In der Kabine werde Spanisch gesprochen, so der Ex-Bayern-Profi: „Das ist die Sprache in der Kabine, und ich kann mich schon ganz gut unterhalten mit meinen Mitspielern.“
Nur zu gerne würde Alaba am 28. Mai im Pariser Stade de France mit seinen Teamkollegen gegen den FC Liverpool triumphieren. „Es ist ja bekannt, dass der gesamte Verein eine besondere, eine spezielle Beziehung zur Champions League hat“, erklärte er über Real Madrid, „das merkt man generell innerhalb des Klubs und speziell auch innerhalb der Mannschaft. Das ist der größte Titel, der zu gewinnen ist. Auf dieses Ziel wird hingearbeitet, das bestimmt die Art und Weise, wie gearbeitet wird, und die Kultur im Verein. Es geht hier auch um Werte, die gelebt werden sollen.“
„Sind eine Mannschaft, die immer zurückschlagen kann“
Liverpool sei „eine Mannschaft, die einen sehr kreativen und guten Fußball spielt und vor allem mit einer sehr großen Power agiert. Zudem haben sie große Qualität in allen Linien, das ist schon etwas Besonderes in dieser Ansammlung. Schon seit Jahren zeigen sie das, sie waren schon 2018 im Finale und haben 2019 gewonnen. Dazu hat Liverpool mit Jürgen Klopp einen Trainer, der diese Power als Marschrichtung vorlebt“, schilderte Alaba, fügte aber an: „Wir haben eine Qualität in der Mannschaft, die sehr, sehr hoch ist, und Einzelspieler, die Spiele entscheiden können. Hinzu kommt ein sehr spezieller Spirit und Wettkampfcharakter, den haben wir in den K.-o.-Spielen gezeigt. Wir sind eine Mannschaft, die immer zurückschlagen kann, die nie aufgibt.“
Zwar wäre Liverpool „ein hervorragender Gegner. Aber vielleicht ist es am einfachsten so ausgedrückt: Wir sind Real Madrid. Mit diesem Selbstbewusstsein fahren wir nach Paris, eben um dort zu gewinnen. Natürlich ist uns bewusst, was da für ein Rivale auf uns wartet, aber wir wissen eben auch um unsere Stärken. Wir werden uns top auf das Spiel einstellen.“ Dass Alaba mit seinem Team überhaupt vom Henkelpott träumen darf, hat man einigen Aufholjagden zu verdenken. „Wir haben es immer wieder geschafft. Das zeigt auch den besonderen Spirit innerhalb unserer Mannschaft, den angesprochenen Charakter“, so Reals Nummer 4, die auf einen erfolgreichen Abend in Paris hofft.
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