Interview

„Als Trainer von Real Madrid hätte ich Higuaín niemals verkauft“

Gonzalo Higuaín, José Callejón und Raúl Albiol haben nach ihren Transfers im Sommer von Real Madrid zum SSC Neapel erwartungsgemäß in der Serie A eingeschlagen. Das königliche Trio sowie Trainer Rafael Benítez gaben dem Radiosender CADENA COPE ein gemeinsames Interview, in dem sie über ihre ersten gemeinsamen Monate in Italien sprachen sowie die Zeit bei den Königlichen Revue passieren ließen.

551
Higuain, Benitez und Albiol
Überglücklich, ehemalige Spieler von Real Madrid in seinen Reihen zu haben: Rafael Benítez (l.)

„Wir haben keinen Maradona, aber wir haben Higuaín“

NEAPEL/MADRID. „Es gibt auch ein Leben nach Real Madrid“, sagen Gonzalo Higuaín, José Callejón und Raúl Albiol nach fast fünf Monaten ohne einen Einsatz im weißen Trikot. Alle drei waren treue und jahrelange Anhänger des spanischen Rekordmeisters, ehe sie die Concha Espina im vergangenen Sommer für zusammen mehr als 60 Millionen Euro in Richtung Neapel verließen, um – wie sie es ausdrücken – „neue Luft zu schnuppern“.

[advert]

Beim Vizemeister der Serie A fühlt sich das Trio pudelwohl. Mit Rafael Benítez haben die Ex-Blancos einen erfahrenen sowie Spanisch sprechenden Erfolgstrainer um sich und vor allem, das, was sie in Madrid stets vermissten: Anerkennung! Insbesondere Angreifer Higuaín wurde in seinen sieben Spielzeiten bei Real von Teilen der Presse und Fans nicht so geschätzt, wie er es sich gewünscht hätte. „Neapel hat keinen Weltfußballer wie Maradona wie vor vielen Jahren, aber Neapel hat mit Higuaín einen ausgezeichneten Spieler. Er ist unser Aushängeschild, er ist der Leader, er reißt Mannschaft und Publikum mit“, so Benítez, der den Abschied von Édinson Cavani zu Paris St. Germain mit der Verpflichtung des Argentiniers kompensierte. Der 53-Jährige, der seine ersten Schritte als Trainer ausgerechnet in der Jugendabteilung der Blancos machte, weiß, was er an „el Pipita“ hat: „Als wir einen Stürmer suchten, mussten wir nicht lange überlegen. Higuaín bringt Qualität und Persönlichkeit mit, die jeder Mannschaft weiterhilft. Als Trainer von Real Madrid hätte ich ihn niemals verkauft.“

„Nicht einfach, das Kapitel Real Madrid zu beenden“

Carlo Ancelotti wollte den 25-Jährige auch nicht von dannen ziehen lassen, doch dessen Wechselwunsch war so groß, dass dem Übungsleiter der Merengues keine andere Wahl blieb. Higuaín verlor in seinen letzten beiden Jahren in Madrid mehr oder weniger den Spaß am Fußball – einerseits wegen den Erwartungshaltungen, andererseits weil er sich seinen Platz im Sturmzentrum mit Karim Benzema teilen musste. „Real ist ein großer Verein mit einer großen Mannschaft und es fällt einem sicherlich nicht leicht, ein solches Kapitel zu beenden. Ich denke aufgrund meiner Erfahrung aber, dass man die volle Unterstützung vom Verein und den Fans benötigt, um starke Leistungen zu bringen und sich auch wohl zu fühlen. Es ist nicht so, dass ich nicht unterstützt wurde oder mich viele Fans nicht liebten. Ich hatte auch sehr schöne Momente und denke gerne an sie zurück, aber es ist nicht gut, ständig Dinge demonstrieren zu müssen, die man längst demonstriert hat. Die Unterstützung, die ich in Neapel erhalte, kann ich nicht in Worte fassen“, so Higuaín, der in 14 Pflichtspielen für den SSC acht Treffer und vier Vorlagen beisteuerte.

In Madrid muss man ständig Dinge demonstrieren, die man schon demonstriert hat

„In Neapel schon jetzt einen Schritt nach vorne gemacht“

Ebenso wie für ihn war es auch für Callejón und Albiol keine einfache Entscheidung, den Merengues den Rücken zu kehren. „Aber die beste“, findet „Calleti“, der bei Real nur als Joker agierte und nun in Neapel als unangefochtene Stammkraft überzeugt. „Ich wollte mich verbessern, einen qualitativen Schritt nach vorne machen. Madrid ist in meinem Herzen, aber ich konzentriere mich voll und ganz auf Neapel und will in den nächsten Jahren hier erfolgreich sein“, erklärte der 26 Jahre alte Flügelspieler, der zustimmende Worte von Albiol erhielt: „Selbstverständlich vermisst man alte Kollegen und steht noch mit vielen in Kontakt, aber es geht uns in Italien sehr gut. Wir sind bei einem tollen Verein mit tollen Fans und großen Zielen. Außerdem sind unsere Familien bei uns und wir können Woche für Woche von Anfang an Fußball spielen. Das ist schließlich das Allerwichtigste für uns!“

Bestelle dir jetzt dein Trikot von Real Madrid: Heim-, Auswärts- oder CL-Shirt!

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes

Verwandte Artikel

„Es ist nie zu spät!“ Pochettino weiß dank Mbappé: Träume werden Real

In seiner jüngsten Gastrolle bei El Chiringuito gewährte Mauricio Pochettino, ehemals Trainer...

Sergio Ramos bot sich Real Madrid an: „Tür immer aufgemacht“

Sergio Ramos habe Real Madrid nach eigener Aussage eine Rückkehr angeboten –...

Carvajal spricht offen: „Wechsel war notwendig“

Daniel Carvajal heißt den Wechsel auf der Trainerbank von Real Madrid gut...

Guardiola: „Bin der Trainer mit den meisten Spielen im Bernabéu“

Real Madrid gegen Manchester City - auch in der Champions-League-Saison 2025/26 soll...