
„Das Alter ist egal“
MADRID. „Man sollte niemanden wegen seines Alters bewerten. Man muss auf die Leistung eines Spielers schauen“, sagte Kapitän Sergio Ramos nach dem Achtelfinal-Erfolg gegen Atalanta Bergamo. Worte, die die derzeitige Verfassung von Real Madrids alten Garde treffend definieren. Zwar mag Ramos, der gegen Celta Vigo (3:1) geschont wurde, nach seiner Verletzung erst zwei Mal mitgewirkt haben, dabei war auf den am 30. März 35 Jahre alt werdenden Veteran aber wieder Verlass.
Vielmehr sind es momentan jedoch seine Routinier-Kollegen Luka Modrić (35), Toni Kroos (31) und Karim Benzema (33), die über die vergangenen Wochen hinweg ihre Bedeutung für den Kader von Trainer Zinédine Zidane einmal mehr unter Beweis gestellt haben. „Wie 27“, fühle sich Modrić, der ebenfalls festhielt: „Ich fühle mich sehr gut und sage immer, dass man nicht auf das Alter schauen sollte. Wichtig ist, was der Spieler auf dem Platz macht. Das Alter ist egal.“
Zahlen belegen: So wichtig sind Reals Oldies
Bei all den Umbruchsforderungen sind die altbekannten Gesichter derzeit aber nicht aus dem Aufgebot der Königlichen wegzudenken. Wurde Ramos in der laufenden Saison zwar von Verletzungen zurückgeworfen, zählen Modrić (2.707 Spielminuten), Kroos (2.660) und Benzema (2.746) zu den sieben Blancos mit den meisten Einsatzzeiten – also wahre Dauerbrenner.
Zidane vertraut seinem Gerüst, seinen Verlässlichkeitsfaktoren mit denen er unter anderem drei Champions-League-Titel in Folge gewann. Konstant und zu wichtig sind sie. Benzema stellt mit seinen bis dato 23 erzielten Toren in 32 Saisoneinsätzen den internen Top-Torjäger des weißen Balletts, Kroos (zwei Saisontore) führt mit neun Assists die Top-Vorlagengeber-Liste an. Benzema weist in diesen Belangen sechs Assists auf, Modrić (vier Saisontore) fünf. Beim 3:1 am 28. Spieltag gegen Celta Vigo bereitete Kroos sogar beide Treffer für Benzema vor, der damit in seinen letzten sechs Pflichtspieleinsätzen auf acht Tore kommt.
Und wie sieht die Zukunft aus?
Seine altgediegenen Stars will „Zizou“ selbstverständig halten. Schnelle Klarheit will er bei Ramos, wegen dessen zum Saisonenden auslaufenden Vertrag. Genau so sieht es bei Modrić aus, dessen Kontrakt ebenfalls zum 30. Juni ausläuft, der sich aber mit den Verantwortlichen des Klubs bereits auf eine einjährige Verlängerung verständigt haben soll. Bei Kroos, dessen Arbeitspapier erst 2023 ausläuft und Benzema, der noch Vertrag bis 2022 besitzt, ist die Eile nicht derart groß.
Am Quartett weiß Real, was man hat. Nebenbei ist derzeit aber die Wichtigkeit des 31-jährigen Nacho Fernández sowie des 29 Jahre alten Lucas Vázquez nicht außer Acht zu lassen. Während freilich auch Thibaut Courtois (28), Raphaël Varane (27) und Casemiro (29) den Leistungsträgern angehören, müssen sich andere Akteuere wie beispielsweise Vinícius Júnior (20), Rodrygo Goes (20) oder Federico Valverde (22) einen solchen Status natürlich erst noch erarbeiten.
Reals Umbruch ist weiterhin im Gange und wird sich von Transferfenster zu Transferfenster langsam aber sicher durchsetzen dürfen. Doch stellt sich die Frage, ob die Madrilenen nicht auch Usus brechen und im Falle von Ramos diesem seinen wohl geforderten Zweijahresvertrag aushändigen könnten. Das Grundgerüst derzeit auseinanderzunehmen, scheint zumindest in baldiger Zukunft nicht vorstellbar.
Community-Beiträge