
„Ich war sehr, sehr unglücklich“
LONDON. „Wenn es nach mir geht, verlängere ich bis 2030“, teilte Carlo Ancelotti zum Ende des Jahres 2014 locker mit. Halten sollte es ihn zum damaligen Zeitpunkt jedoch nur noch sechs Monate. Trotz vier gewonnenen Trophäen binnen zwei Spielzeiten zog Real Madrid im Mai die Reißleine und feuerte den italienischen Trainer, der 2014/15 keinen großen Titel mit der Mannschaft gewinnen konnte. Entlassung statt Vertragsverlängerung.
„Das ist ein Teil deines Berufs“, sagt „Carletto“ inzwischen nüchtern. „Aber wenn man mich über meine Entlassung von Real Madrid fragt, sage ich, dass das nicht richtig war. Ich war sehr, sehr unglücklich, denn ich hatte eine fantastische Beziehung zu den Spielern. Der Präsident und der Generaldirektor kamen, um mich zu sehen, doch ich wusste, dass es kommen würde. Sie hatten mit mir nicht über die Zukunft gesprochen. Ich konnte spüren, dass es so kam. Ich fragte nicht, warum ich entlassen wurde. Ich habe es wirklich genossen, dieses Team zu trainieren. Sie waren sehr seriös, sehr professionell. Meine Enttäuschung war größer als bei Chelsea“, gab er zu.
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„Real Madrid ist der bedeutendste Klub der Welt“
Der spanische Rekordmeister befindet sich im Herzen Ancelottis. Auch wenn er den Job bei den Merengues als den härtesten bezeichnet. Es habe sogar mehr Druck geherrscht als beim AC Mailand, so der 56-Jährige: „Wir hatten einen Lauf von 22 Siegen in Serie, doch das wurde am 7. Februar alles vergessen, als wir gegen Atlético mit 0:4 verloren. Wenn der Trainer bei Real Madrid nicht gewinnt, wird er entlassen. Hätte ich ‚la Décima‘ nicht gewonnen, wäre ich ein Jahr eher entlassen worden. Aber ich wusste das, als ich den Job annahm. Ich hätte entscheiden können, nicht bei zu unterschreiben, aber Real Madrid ist der bedeutendste Klub der Welt.“
Dass er Probleme mit dem einen oder anderen Akteur gehabt hätte und diese sich gegenüber seinem ehemaligen Assistenten Paul Clement abfällig geäußert haben sollen, wie die DAILY MAIL in dem Interview zitierte, dementierte Ancelotti via Twitter: „Ich möchte zwei Dinge klarstellen: Erstens hatten weder Paul Clement noch ich irgendein Problem mit Real-Spielern. Das bezieht sich auf eine Episode bei einem anderen Team, nicht Real. Zweitens habe ich nicht gesagt, dass Barcelona die beste Mannschaft der Welt ist, sondern der für Real schwierigste Gegner. Ich sagte immer, dass Real Madrid der beste Klub der Welt ist. Mehr nicht.“ Der zuständige Redakteur reagierte umgehend und erklärte: „Ich habe es mir wieder und wieder angehört. Du sprichst schnell! Ich bin aber froh über die Aufklärung.“
I want to clarify two things about my interview in the Daily Mail. 1- Neither Paul Clement nor I had any problems with Real players (…)
— Carlo Ancelotti (@MrAncelotti) 12. November 2015
(…) What the interview refers to is an episode at another team, not at Real
— Carlo Ancelotti (@MrAncelotti) 12. November 2015
2- I did not say that Barcelona are the best team in the world, but rather that they are Real’s most difficult rival (…)
— Carlo Ancelotti (@MrAncelotti) 12. November 2015
(…) I have always said Real Madrid are the best club in the world. Nothing more. Greetings to everyone.
— Carlo Ancelotti (@MrAncelotti) 12. November 2015
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