
Éder Militão und David Alaba eigentlich Stamm-Duo
MADRID. Er hätte sich den Kopf zerbrechen können, tat es aber nicht. Warum auch? Der Gewinn der spanischen Meisterschaft und der historische Champions-League-Titel hatten Carlo Ancelotti genug Überzeugung verliehen, als dass er ernsthaft darüber nachdachte, beispielsweise seine Viererkette in der Defensive personell umzugestalten.
Speziell mit der Verpflichtung von Antonio Rüdiger hatte der Klub ihm diese Möglichkeit geboten, doch schon relativ zügig gab er öffentlich zu verstehen: Das Innenverteidiger-Duo bilden auch weiterhin Éder Militão und David Alaba.
Somit war zunächst auch Rüdigers Rolle klar definiert: Beim FC Chelsea, dem Champions-League-Sieger 2021, mag er stets gesetzt gewesen zu sein, in der spanischen Hauptstadt musste er sich jedoch erst einmal hinten anstellen. Für den in Berlin geborenen Nationalspieler Deutschlands war das kein Problem.
Antonio Rüdiger: „Man muss Geduld mitbringen“
„Dass man jetzt auf Anhieb Stammspieler wird nach der Saison, die sie letztes Jahr hatten, ist ein bisschen unwahrscheinlich. Da muss man ein bisschen Geduld mitbringen“, sagte der 30-Jährige selbst noch gegen Ende Oktober – zu einem Zeitpunkt, zu dem er seine bisherige Real-Zeit auf Nachfrage von REAL TOTAL trotz des fehlenden Stammspieler-Stempels und einer 57-prozentigen Einsatzzeit bereits mit zehn von zehn möglichen Punkten bewertete.
.@nilskern17 fragt für REAL TOTAL: „Gibst du deiner Real-Zeit schon volle 10 Punkte?“
Antonio Rüdiger: „Ich bin bisher zufrieden. Mein Fazit ist super. 10 von 10!“
Zur PK mit @ToniRuediger vor #RBLRMA: https://t.co/02vxJc4qlw pic.twitter.com/dIuIM7f3AM
— REAL TOTAL (@REAL_TOTAL) October 24, 2022
Das mag danach klingen, als ginge es gar nicht mehr besser. Die Wahrheit war natürlich eine andere, zumal die Nummer 22 der Madrilenen auch unmissverständlich zu verstehen gab, täglich zu arbeiten, „um Stammspieler zu sein. Auf lange Sicht ist es natürlich mein Ziel“.
Unter fünf Profis mit höchsten Einsatzzeiten
Ein Ziel, das Rüdiger – zumindest bislang – schneller erreicht zu haben scheint als womöglich gedacht. Nach 43 Pflichtspielen in der laufenden Saison gehört der Neuzugang mit seinen 2823 Minuten verteilt auf 38 Partien zu den fünf Profis mit den höchsten Einsatzzeiten. Länger auf dem Rasen standen bis dato lediglich Vinícius Júnior (3595), Federico Valverde (3389), Thibaut Courtois (2940) und Militão (2838). Das Abwehr-Ass verbucht in seinem Premieren-Jahr dabei gleich 32 Startelf-Einsätze.
Ancelotti baute auf den physisch starken Rüdiger zunächst als Rotationsspieler auf allen vier Abwehrpositionen, woraufhin dieser allen voran von verletzungsbedingten Alaba-Ausfällen profitierte. Dass der Österreicher von Mitte Januar bis Mitte Februar sowie seit der zweiten Februar-Hälfte jeweils etwa vier Wochen lang fehlte, bescherte dem anderen deutschsprachigen Abräumer Einsätze en masse. Einsätze, mit denen er sich gerade in den zurückliegenden Wochen mit guten Leistungen festspielen und seine Abstimmung mit Militão verbessern konnte, sich als wertvolle Sommer-Verstärkung entpuppte.
Alle wieder fit: Bleibt Antonio Rüdiger in der ersten Elf?
Rüdiger bei Real: In der Theorie kein Stammspieler, in der Praxis definitiv – und das schon ziemlich zügig. Aber: In den kommenden Wochen könnte er sich wieder etwas häufiger auf der Bank wiederfinden, denn „Carletto“ stehen nach den jüngsten Genesungen von Alaba und Ferland Mendy erstmals seit vor der Weltmeisterschaft alle Stammkräfte in der Defensive zur Verfügung. Oder zerbricht sich der Italiener den Kopf diesmal?
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