Interview

„Arrogant? Kümmert mich nicht – ich bin 28 und habe einen Sohn“

„Er wird total falsch dargestellt. Alles, was man um ihn macht… das ist er ja gar nicht. Er ist ein sehr fleißiger Spieler“, sagte Berti Vogts kürzlich über Cristiano Ronaldo. Vogts erlebte CR7 einst beim Training von Manchester United aus nächster Nähe und weiß, wovon er spricht. Als sehr ambitionierten und ehrgeizigen Menschen beschrieb sich der 28 Jahre alte Portugiese jetzt auch im Interview mit A BOLA selbst. Dass es rund um den Globus Leute gibt, die in ihm allerdings vielmehr den arroganten, selbstverliebten Fußballstar sehen, interessiert den Real-Torjäger nicht – nicht mehr. „Früher hat mich das etwas gestört. Jetzt nicht mehr. Ich bin, wie ich bin und den Leuten kann das gefallen oder nicht“, meinte der Weltstar, der ebenso über den Ballon d’Or, seine Abhängigkeit für die Blancos sowie den Kampf um die Meisterschaft sprach.

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Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo interessiert sich nicht dafür, was andere über ihn denken

CRISTIANO RONALDO über…

…den FIFA Ballon d’Or, den in 16 Tagen (13. Januar 2014) vergeben wird und ob er ihn verdient: „Ich weiß nicht, ob ich den Ballon d’Or in diesem Jahr verdiene. Vielleicht ja, wie im letzten Jahr oder wie vor zwei Jahren. Ich glaube, dass ich den Ballon d’Or jedes Jahr verdiene. Ich mag es immer, zu gewinnen, aber ich weiß, dass es nicht von mir abhängt. Manchmal gewinnt und manchmal verliert man. So ist es. Ich bin seit sechs Jahren auf dem Podium (unter den Top drei; d. Red.). Das ist nun das siebte oder achte Jahr, in dem ich in der Elf der FIFPro bin. Das ist kein Zufall. Es zeigt die Konsistenz, die ich in den letzten Jahren bewiesen habe. Die Zahlen sprechen für sich. Was ich getan habe, ist für die individuellen Auszeichnungen sehr bedeutend.“

           Ich glaube, dass ich den Ballon d’Or jedes Jahr verdiene CR7 macht keinen Hehl daraus, dass er sich selbst für Weltklasse hält

…die Frage, ob Real Madrid abhängig von ihm ist: „Alle großen Spieler haben einen Einfluss auf die Mannschaft. Daher haben nur die Besten, die Top-Spieler, die Bestbezahltesten, die Weltbekanntesten Einfluss, weil sie auf dem Platz den Unterschied ausmachen. Und das tun sie in Momenten des Spiels, in denen die Mannschaft es braucht. Aber Real Madrid ist nicht abhängig von einem Spieler und sollte es auch nicht sein. Die Mannschaft ist sehr gut, es gibt dort großartige Spieler. Ich helfe, das ist mein Job, das muss ich tun, das Beste geben und dem Team helfen. Daher fühle ich mich gut.“

…sich als Mensch: „Ich bin eine ehrgeizige Person, ein Spieler, der immer das Beste geben will. Ein Spieler, der es liebt, zu lernen, dem es gefällt, ein hohes Niveau zu halten. Ich bin jedes Jahr reifer, habe mehr Erfahrung und das ist gut für mich und die Mannschaft oder Nationalmannschaft. Ich bin eine privilegierte Person. Jahr für Jahr gibt es immer eine Herausforderung für mich und verschiedene Motivationen. Die Kraft ziehe ich aus mir und meiner Familie. Aus meiner Familie, meiner Ausbildung und meiner Persönlichkeit.“

Ronaldo Familie
Die Familie ist für CR7 das Wichtigste

…die Arroganz und ernste Haltung auf dem Platz, die ihm angekreidet wird: „Machen Sie sich keine Sorgen. Wenn Sie denken, was andere von mir denken, wäre das nicht lebendig. Ich bin keine schlechte Person. Was erzählt wird, hat auf mich keinen Einfluss. Früher hat mich das etwas gestört. Jetzt nicht mehr. Ich bin 28 und werde im Februar 29. Ich habe einen Sohn und daher sind mir diese Dinge egal. Ich bin, wie ich bin und den Leuten kann das gefallen oder nicht. Im Fußball muss man manchmal gegen den eigenen Willen sein, damit die Leute gut über dich sprechen. Ich hätte das öfter tun können, aber das würde mich selbst zum Narren machen. Und das gefällt mir nicht. Ich bin so, wie ich bin. Mein Ziel ist es, ein hohes Niveau zu halten und ein großer Profi zu sein. Die Dinge kommen nicht von ungefähr. Diese Anzahl an Toren zu schießen für meine Mannschaft und mein Land zeigt, dass ich eine Person bin, der es gefällt, zu arbeiten und Leistungen auf höchstem Niveau zu zeigen.“

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…den Titel-Kampf gegen Barcelona (1.; fünf Punkte mehr als Real) und Atlético (2.; fünf Punkte mehr als Real): „Barcelona und Atlético waren konstanter als wir. Die Liga ist lang und was zählt, ist das Finale, das Ende. Natürlich wollen wir immer an der Spitze sein, die Ersten, aber wir müssen Barça und Atlético anerkennen, weil sie eine spektakuläre Saison spielen. Ich hoffe, dass Madrid am Ende auf Platz eins steht. “

…Mitspieler Gareth Bale: „Er hat sich sehr gut angepasst, hatte Probleme, weil er keine Saisonvorbereitung absolvierte und wegen des Drucks, den er hatte. Dazu ist die Sprache eine große Schwierigkeit, aber er war schon ein nützlicher Spieler, ein großartiger Spieler, der uns sehr helfen wird.“

…José Mourinho, der den brasilianischen Ronaldo im Sommer als den „wahren Ronaldo“ bezeichnete: „Mourinho vergeben? Ich vergebe jedem. Ich hatte nie einen Streit, nie hat man mich schlecht über eine anderen Person sprechen hören. Das ist das, was ich getan habe und weiterhin tun werde. Ich würde wieder mit Mourinho arbeiten, so wie ich wieder mit anderen Trainern, die ich hatte, arbeiten würde – Ferguson, Boloni oder Pellegrini. Das waren Trainer, von denen ich viel gelernt habe, an die ich gute Erinnerungen habe. Trainer, die mir die Möglichkeit gegeben haben, mich als Spieler und Person zu entwickeln.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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