
Simeone mit Atlético vor 43. Duell mit Real Madrid
MADRID. Der ewige Diego Simeone. Und immer wieder Real Madrid als Gegenüber. Schon seit Weihnachten 2011 ist der Argentinier bei Atlético als Cheftrainer im Amt, sodass für ihn schon das 43. Pflichtspiel-Duell mit den Königlichen bevorsteht. Auf keinen anderen Verein traf „el Cholo“ während seiner Ära an der Seitenlinie der „Rojiblancos“ derart oft.
Am Sonntag steht dabei das bereits vierte Madrid-Derby der laufenden Saison an (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Nach dem üblichen Kräftemessen in der LaLiga-Hinrunde begegneten sich die Mannschaften im Januar sowohl im Halbfinale der Supercopa de España als auch im Achtelfinale der Copa del Rey. Beide Male stand am Sieg nach Verlängerung zu Buche – erst für Real (5:3), dann für Atlético (4:2).
Simeone kommt gegen das weiße Ballett auf zwölf Siege, zwölf Unentschieden und 18 Niederlagen. Der akribische „Gaucho“ zerbricht sich in seiner Vorbereitung auf ein Aufeinandertreffen mit Real nicht selten den Kopf. Es ist eben eine Menge, das man als Außenseiter auf dem Zettel haben muss, um den großen Nachbarn ins Wanken zu bringen.
Real Madrid hält sich oben: „Sie führen den Klub vorbildlich“
„Plus all das, was man noch berücksichtigen muss. Die Dinge, die man nicht sieht, aber da sind. Die Leute, die verstehen, was ich meine, wissen Bescheid“, verwies Simeone in einem Interview mit dem US-amerikanischen Sportsender ESPN zudem auf Reals Größe und die Aura, die von diesem mächtigen Weltverein ausgeht.
Die Atlético-Ikone denkt hierbei etwa an bedeutende Persönlichkeiten wie Carlo Ancelotti oder Florentino Pérez, die nicht auf dem Platz stehen, aber zu den Machern eines national wie international wettbewerbsfähigen Real gehören. „Zunächst einmal haben sie einen ausgezeichneten Trainer. Er führt die Mannschaft sehr gut. Sie haben einen sehr starken Präsidenten, Florentino. Er managt einen Klub, der der beste der Welt ist. Ich bewundere ihn dafür, wie er von den Spielern, die bei Madrid sind, verlangt, dass sie konkurrieren. (Sergio) Ramos geht, Ramos ist weg. (Cristiano) Ronaldo geht, Ronaldo ist weg. (Karim) Benzema geht, Benzema ist weg. (Iker) Casillas geht, Casillas ist weg. Und der Klub macht weiter, weil sie ihn auf eine vorbildliche Art und Weise führen“, zieht Simeone seinen Hut davor, dass sich die Blancos unabhängig vom genauen Personal auf dem Spitzenniveau halten.
Bellingham gegen Atlético noch torlos: „Hatten Glück“
Ein gutes Beispiel: Nach dem Verlust des Top-Torjägers der zurückliegenden Jahre, Benzema, konnte sich Neuzugang Jude Bellingham mit bis dato 18 Treffern im Trikot des weißen Balletts ins Rampenlicht spielen. Keiner im Team von „Carletto“ knipste öfter. Was den Engländer stören, Simeone aber freuen wird: Keines der Erfolgserlebnisse resultierte aus einer Begegnung mit Atlético. Bellingham verbuchte in den drei großen Derbys nicht mehr als eine Vorlage, der Fall war das beim zwischenzeitlichen 2:2 im Pokal durch Joselu.
Wie schaffen die „Colchoneros“ es, die Nummer 5 der Königlichen in Schach zu halten? „Wir hatten Glück“, gestand ein grinsender Simeone, der offenbar keinen anderen Grund in dessen Flaute sieht. „Er ist ein ausgezeichneter Spieler und hat etwas, das man nur sehr schwierig erkennt: Wenn er aus dem Mittelfeld heraus in den Strafraum stößt, vom Mittelfeldspieler zum Stürmer wird. Für einen Verteidiger gibt es den Moment, in dem du ihn verlierst. Er ist bei einem Klub, bei dem er alles hat, um sich noch weiter zu verbessern. Ich mag ihn sehr“, so der 53-Jährige vor dem Gastspiel im Estadio Santiago Bernabéu.
Community-Beiträge