Interview

„Es gibt für mich keinen Grund zu sagen, ich will oder muss weg“

Wie steht es denn jetzt um die Zukunft von Sami Khedira? Geht er im Sommer, oder schon im Winter, oder verlängert er doch noch? Viel Aufregung, dabei ist eigentlich alles halb so wild – wie der 27-Jährige selbst berichtete. Im KICKER-Interview erklärte Khedira zudem, nach einer schwierigen, persönlichen Phase bald wieder Carlo Ancelottis erste Wahl sein zu wollen.

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Sami Khedira
Sami Khedira lehnte im Sommer eine Vertragsverlängerung ab

„Ich habe den Verein in mein Herz geschlossen“

BERLIN. „Es gibt Anzeichen, dass er geht. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass er gehen wird. Er zeigt, dass ihm Madrid gefällt.“ Worte, mit denen Carlo Ancelotti Anfang der Woche für Aufregung sorgt. Dabei versuchte der 55-jährige Übungsleiter nach den erfolglosen Vertragsverhandlungen im Sommer das Gemurmel um Sami Khedira eher zu beruhigen. Fakt ist: Khediras Kontrakt an der Concha Espina läuft im Sommer 2015 aus – und keiner weiß so recht, wie es um die Zukunft des Mannes steht, der schon 150 Mal für Real Madrid auflief. Gibt es gar schon einen abrupten Abschied in der Winterpause? „Ich sehe Stand jetzt keinen Grund, den Verein im Winter zu verlassen“, verdeutlichte der Mittelfeldmotor im Interview mit dem KICKER. „Real Madrid ist eine großartige Adresse, ich habe den Verein in mein Herz geschlossen. Es gibt keine Veranlassung für mich zu sagen, ich will oder muss weg.“

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„Bald wieder Startelf-Kandidat“

Trotz der aktuellen Perspektivlosigkeit – mit nur 157 Minuten aus sechs Einsätzen kommen nur der dritte Torhüter Fernando Pacheco sowie Langzeitpatient Jesé Rodríguez auf weniger Arbeitszeit im weißen Trikot – beteuerte der 27-Jährige, er habe in Madrid sein „zweites Zuhause gefunden“ und stellte klar, dass die bisher dürftige, persönliche Saisonbilanz auf seine Muskelverhärtung zurückzuführen sei. „Wenn ich wieder hundertprozentig fit bin, bin ich auch wieder ein Startelf-Kandidat“, versicherte der 51-fache deutsche Nationalspieler.

Woher dann die Turbulenzen? Was lief vor einigen Monaten schief? Das Angebot seines Arbeitgebers hat er abgelehnt, ja. Aber nur, „weil es da noch die eine oder andere Differenz gab. Aber ich habe auch da gesagt, dass ich nicht abgeneigt bin, den Vertrag zu verlängern. Mein Berater ist weiterhin mit Real im Gespräch. Es hat im Sommer keine Gespräche mit anderen Vereinen gegeben und ich habe auch gar nicht in Erwägung gezogen, zu gehen. Das hat sich bis zum heutigen Tag nicht verändert“.

Khedira auf Selbstfindung

Kehrtwende in der Causa Khedira? Der ehemalige Stuttgarter berichtete zudem, dass er selbst mit sich, nicht nur mit Florentino Pérez zu kämpfen hatte. Denn nach dem Auskurieren seines Kreuzbandrisses „in Rekordzeit“ folgten der überraschende Startelf-Einsatz im gewonnenen Champions-League-Finale und der Triumph im WM-Finale, von dem er aus maximal unegoistischen Absichten nur als Zuschauer berichten kann. „Der Moment der Gewissheit, nicht spielen zu können, das war mit Abstand die schwerste und bitterste Zeit meiner Karriere“, aber er „würde jederzeit wieder so entscheiden“.

Von der Hölle in den Himmel – und wieder zurück. Denn nach dem Turnier in Brasilien habe er „erst einmal mit mir selbst zu kämpfen“ gehabt, „mit meinem Körper, mit meiner Verfassung, mit mir selber als Mensch. Ich war nicht nur körperlich wirklich leer und erschöpft, ich musste mich erst einmal selbst wieder finden“. Ob diese Selbstfindungsphase nun überstanden ist? Zumindest sagte er auch, wieder „Lust“ zu haben, sich „wieder zu quälen“. Fakt ist ebenfalls: Beim spanischen Rekordmeister wartet man auf seine Mittelfeld-Lunge. Denn Ancelotti erklärte hinsichtlich der Reise zur Nationalmannschaft auch, dass er „dadurch Rhythmus bekommt. Er wird für Deutschland spielen und das wird für ihn gut sein“.

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von
Nils Kern

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