Interview

„Bale ist raus“: Ex-Real-Funktionär sieht Zeichen in James-Einsatz

Gareth Bale wird von Zinédine Zidane abermals nicht von Anfang an aufgestellt. Jorge Valdano, ehemaliger Trainer und Generaldirektor von Real Madrid, ist überzeugt, dass der Trainer nicht mehr mit dem Waliser plant. Ein Zeichen dafür sei auch der Startelf-Einsatz von Dauerreservist James Rodríguez gegen Real Sociedad.

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Gareth Bale
Bei Real kaum noch von Bedeutung: Gareth Bale – Foto: imago images / ZUMA Wire

Bales Laune ist bestens

MADRID/DONOSTIA-SAN SEBASTIÁN. Ihm geht es offensichtlich blendend. Wann immer Gareth Bale derzeit bei Pflichtspielen von Real Madrid von den Fernsehkameras gefilmt wird, ist ihm eine gute Laune zu entnehmen. Obwohl er ein ums andere Mal als Reservist nur in die Rolle des Zuschauers schlüpft. Wegen solch einer Situation hatte der Waliser nach dem Champions-League-Finale 2018 noch öffentlich zum Ausdruck gebracht, mit einem Abgang zu liebäugeln. Die Welt hat sich für ihn aber scheinbar so sehr verändert, dass er  scheinbar kein großes Problem mehr darin sieht, nicht wirklich gebraucht zu werden.

Prost, Gareth! Wie man Bale derzeit erlebt – Screenshots: DAZN

Zwei Spiele in Folge ohne Einsatz

„Ich habe wirklich Vertrauen in Gareth“, hatte Zinédine Zidane am Samstag vor der Presse bei einer Frage zu dem tristen Dasein des 30-Jährigen beteuert. Worte, die man dem Trainer der Königlichen nicht so recht abnehmen mag. Seitdem die Saison nach der dreimonatigen Corona-Zwangspause wieder in Betrieb ist, kommt die Nummer 11 nach drei Partien auf lediglich 29 Einsatzminuten. Auf ein halbstündiges Mitwirken gegen SD Éibar (3:1) folgten gegen den FC Valencia (3:0) und Real Sociedad (2:1) jeweils 90 Minuten als reiner Zuseher.

Nachdem erst Rodrygo Goes in einem 4-3-3 und Federico Valverde in einem 4-4-2 unter anderem vor Bale den Vorzug erhalten hatten, durfte am Sonntag in San Sebastián überraschend James Rodríguez von Anfang an mitmischen. Jorge Valdano, einst Spieler, Trainer und Generaldirektor bei dem weißen Ballett, sieht in der Berufung des Kolumbianers, der es unter Zidane bekanntermaßen schon immer schwer hat, einen Wink Richtung Bale.

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„Bale scheint sich nicht so sehr zu sorgen“

„Das ist ein Zeichen. Zidane braucht es, dass sich alle Spieler sehr stark einbringen. Alle außer Bale. Man bekommt das Gefühl, als sei er schon raus. Und Bale scheint sich auch nicht so sehr darum zu sorgen. Trainer sehen es im Training, wenn Spieler sie zu Einsätzen auffordern oder nicht. Zidane war nun der Meinung, dass es der Moment war, James eine Chance zu geben. Er ist nicht irgendein Spieler, sondern ein Spieler mit viel Qualität“, sagte der 64 Jahre alte Argentinier bei dem spanischen Radiosender ONDA CERO.

Im Falle von Bale kommen übrigens leichte Parallelen im Vergleich zur vergangenen Saison auf. „Zizou“ hatte den Linksfuß bei den letzten drei LaLiga-Partien nicht berücksichtigt, zweimal in Serie sogar nicht einmal in den 18er-Kader berufen. Ob der Verzicht auf den einst 100,7 Millionen Euro teuren Offensiv-Star jetzt noch drastischer ausfallen wird?

Real würde Bale weiterhin gerne verkaufen, um ihn bei seinem kolportierten Jahresgehalt von 17 Millionen Euro netto von der Gehaltsliste streichen zu können. Seine Leistungen rechtfertigen das hohe Salär nicht. Bale selbst lässt über seinen Berater Jonathan Barnett jedoch immer wieder verlauten, seinen bis 2022 laufenden Vertrag erfüllen wollen, da er glücklich in Spanien sei. Das glaubt man ihm auch, wenn man ihn derzeit im TV-Bild sieht…

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Was genau ist dein Problem?

Der User hatte sich nach einer Lösung der Bale-Problematik erkundigt und ich habe einen Lösungsvorschlag in den Raum gestellt. Weshalb also gleich so polemisch?
Du hast es gerade nicht ernsthaft jemand anderem vorgeworfen, polemisch zu sein oder?
 
Hätte Perez beim Chinadeal (in der Annahme dass der Wechsel zu den Chinesen kein bloßes Gerücht war) seinen Preis für Bale nicht so hoch angesetzt, hätten wir dieses Problem jetzt nicht. Dem Verein sind die Hände gebunden. Das einzige was man jetzt tun kann und sollte, ist sich zusammenzusetzen und eine Lösung zu finden die beide Seiten zufrieden stellt.
 
Bleibt ruhig Leute. So wie ich das sehe ist das alles nicht ganz ernst gemeint und das leidige Thema Bale kann ruhig ein wenig Spaß vertragen.
 
Bleibt ruhig Leute. So wie ich das sehe ist das alles nicht ganz ernst gemeint und das leidige Thema Bale kann ruhig ein wenig Spaß vertragen.
Normalerweise sehe ich das exakt so, wenn du dir allerdings die Beiträge des entsprechenden Users anschaust wirst du erkennen, dass da jemand wild mit Hashtags zum deportieren von XY um sich wirft und rein garnix konstruktives schreibt. Das sollte man schon wenigstens ansprechen
 
Hätte Perez beim Chinadeal (in der Annahme dass der Wechsel zu den Chinesen kein bloßes Gerücht war) seinen Preis für Bale nicht so hoch angesetzt, hätten wir dieses Problem jetzt nicht. Dem Verein sind die Hände gebunden. Das einzige was man jetzt tun kann und sollte, ist sich zusammenzusetzen und eine Lösung zu finden die beide Seiten zufrieden stellt.

Perez hätte ihn einfach ablösefrei gehen lassen sollen und den roten Teppich vorm Chinaflieger ausrollen müssen, so ein günstiges Abgangsszenario erscheint uns nie mehr am Horizont. Der Archetyp einer verpassten Chance.
 
So wie ich das sehe glaube ich das Bale einfach weiß was Zidane von ihm hällt und er es deswegen nicht für nötig hält sich im Training mega anzustrengen, da er eh weiß das er nicht spielen oder wieder nur kurz eingewechselt wird. Das ist dann wiederrum der Grund warum ihn Zidane auch nicht aufstellt, also haben beide was davon.
Zidane muss ihn nicht aufstellen und Bale bekommt sein Gehalt.
Finde es aber einfach schade da ich Bale sehr gern mag
 
Und dann zusätzlich noch bei jedem Bild eine Golf-Pose einnimmt. Selbst wenn er das nur als ironischen Konter gegen die Golf-Kritik sieht, wird es trotzdem von allen Medien und Fans als Beleidigung gegenüber RM interpretiert. Und diesen Gesichtsverlust kann man nicht dulden.

Der eigentliche Gesichtsverlust ist, dass man einen 100 Millionen Mann, der einer der Topverdiener im Verein ist, so runtergewirtschaftet hat und das Verhältnis zwischen Spieler & Trainer/Verein so zerrütten lassen hat. Dass Bale in guter Form jeder Mannschaft weitergeholfen hätte, ist denke ich jedem klar. Aber wie in Madrid mit seinen Verletzungen usw umgegangen wurde...keine Worte.
 

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