Interview

Bale lassen Pfiffe im Bernabéu kalt: „Ich zucke nur mit den Schultern“

Gareth Bale wird im Estadio Santiago Bernabéu vom eigenen Anhang ausgepfiffen. Den Waliser lässt das nach eigener Aussage aber inzwischen kalt. Anfangs sei es für ihn noch „ein kleiner Schock“ gewesen.

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Gareth Bale
Bale ist bei den Real-Fans in Ungnade gefallen – Foto: Javier Soriano/Getty Images

„Beim ersten Mal war das ein kleiner Schock“

MADRID. Lautstarke Pfiffe bei seiner Einwechslung, lautstarke Pfiffe bei jedem Ballkontakt: Gareth Bale ist für die Fans von Real Madrid im Estadio Santiago Bernabéu zu einer Persona non grata geworden – weil er die Qualifikation der walisischen Nationalmannschaft für die Europameisterschaft 2020 hinter einer Flagge seiner Nation mit der Aufschrift „Wales. Golf. Madrid. In dieser Reihenfolge“ gefeiert hatte.

Bei den seitdem zwei Heimspielen gegen Real Sociedad und Paris Saint-Germain erhielt der 30-Jährige die entsprechende Quittung der Anhänger der Königlichen. Der Unmut von den Rängen lässt Bale mittlerweile aber kalt, wie er selbst behauptet.

„Als es zum ersten Mal passierte, war das ein kleiner Schock. Ich wusste nicht wirklich, wie ich damit umgehen soll. Aber als ich älter wurde, passierte es noch ein-, zweimal öfter und du lernst, wie man damit umgehen muss. Jetzt zucke ich nur mit den Schultern. In gewisser Weise ist es der beste Ort, um ausgepfiffen zu werden, wenn man keine Leistungen zeigt. Das verstehe ich“, sagte der Offensiv-Star in einem Interview mit BT SPORT.

https://www.youtube.com/watch?v=YG03BPju_nU

„Den Fans beweisen, was ich kann“

Er müsse „einfach weiter hart arbeiten und den Fans beweisen, was ich kann. Dann hören die Pfiffe eventuell auf und man macht in seiner Karriere normal weiter“.

Am Samstag tritt das weiße Ballett gegen Espanyol Barcelona (13 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) wieder vor heimischer Kulisse auf. Ob der momentan scheinbar angeschlagene Bale die Pfiffe am 16. Spieltag der Primera División in Applaus umwandeln kann? Gegen PSG wäre es fast schon so weit gewesen. In der Nachspielzeit traf der Linksfuß beim Stand von 2:2 per Freistoß unglücklicherweise aber nur den Pfosten.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Was ich extreme traurig finde ist wie sich die Situation mit Bale geändert hat. Früher war Real sein Traumverein, ich erinnere mich noch wie er funkeln in den Augen hatte bei seiner Präsentation und als er das erste mal auf Ronaldo getroffen ist. Da müssen schon heftige Sachen intern passiert sein das die Stimmung so gekippt ist.
 
Das Problem ist ja, dass er Real Madrid nur als sein Arbeitgeber sieht. Wenn man sich nicht mit dem Verein identifiziert dann hat man dort auch nichts verloren. Tut mir leid ich finde diesen ständigen Vergleich zum ottonormal Arbeiter immer so daneben. Im Sport und gerade beim Fußball ist die Leidenschaft, im allgemeinen die Emotionen/Gefühle, unabdinglich für Erfolg. Ich weiß nicht was für ein Arbeitsverhältnis du pflegst, aber ich schätze du siehst dein Job auch nur als Einnahmequelle an. Das deine Arbeit mit der von Bales nicht zu vergleichen ist muss dir auch klar sein.

Natürlich ist Leidenschaft notwendig für den Erfolg. Aber wer lange von Fans und zum Teil auch von Trainern derart ungerecht behandelt wird, sieht den Verein natürlich als Arbeitgeber.

Ob die Art und Weise wie mit Ihm umgegangen wird, gerechtfertigt ist, kann ich nicht einschätzen.

Natürlich ist für alle der Arbeitgeber In erster Linie eine Einnahmequelle.
Selbst unsere großen Madristas haben jedes, oder spätestens aller 2 Jahre ein Problem mit der Wertschätzung, das nur mit einer Gehaltserhöhung zu lösen ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Typ ist sowas von trocken. Feier ich abnormal irgendwie. :lol:
 
Real sollte ihm zu Weinachten eine Real Flagge schenken wo darauf steht,Frohe Weihnachten ein guten Rutsch und such dir ein neuen Verein.
Der Typ muß im Winter weg sein egal wo hin und wenn's die Tribüne ist , Hauptsache raus aus der Mannschaft. Wir haben zu viele junge Spieler die sich bitte nicht so etwas als Vorbild nehmen.
 

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