
Die Ausgangslage
MADRID. Nach einem Sieg wie der am Dienstag gegen Galatasaray zum Auftakt der Champions League lacht das Herz eines jeden Madridista. Ein Blick auf die Tabelle der spanischen Primera División hingegen trübt diese gute Stimmung. Das ernüchternde 2:2 am vergangenen Wochenende in Villarreal lässt die Mannschaft von Carlo Ancelotti in dieser Saison schon früh der Konkurrenz hinterherhecheln. Mit drei Siegen und einem Unentschieden startete man zwar in die Spielzeit, doch im Vergleich zu Atlético Madrid und dem FC Barcelona ist das zu wenig. Ausgerechnet die beiden größten Erzrivalen regieren in Spanien und erledigten ihre Hausaufgaben am gestrigen Samstag wieder einmal mit der Note eins, weshalb sich die Blancos bis zu den direkten Duellen mit diesen zwei Top-Teams (gegen Atlético am 28.9, gegen Barça am 27.10) gar keine Patzer mehr erlauben dürfen.
Mit dem FC Getafe kommt nun ein dankbarer Gegner ins Estadio Santiago Bernabéu. Geht es im eigenen Tempel gegen den Klub aus Madrids Süden, wird eigentlich nur über die Höhe des Sieges diskutiert. Die Rollenverteilung ist klar: Der Außenseiter, die bis dato nur vier Zähler auf ihrem Konto stehen hat, wird versuchen, ein Schützenfest des „Goliaths“ zu verhindern. Schenkt man Ancelotti glauben, werde seine Mannschaft von Beginn an aggressiver agieren als in den ersten Partien. Das Ziel ist natürlich eine erneute Gala.
Wie die 90 Minuten aber auch verlaufen: Das Eintrittsgeld wird sich für jeden Anhänger der Merengues garantiert lohnen, feiert mit Gareth Bale schließlich der monatelang herbeigesehnte Neuzugang aus Tottenham endlich sein Debüt im Bernabeu! Der Waliser wird im Gegensatz zum Spiel in Istanbul diesmal mit Cristiano Ronaldo und Co. von Beginn an zaubern. Die restlichen Stars möchte Ancelotti jedoch nicht alle aufbieten, da in der kommenden Woche gleich wieder zwei Spiele zu bestreiten sind. Der eine oder andere, wie zum Beispiel der „müde“ Sergio Ramos oder laut Medienberichten Luka Modric und Isco Alarcón, wird zunächst auf der Bank sitzen. Den Underdog aus Getafe wird‘s freuen…

Die Stimmen vor dem Spiel
Carlo Ancelotti verlor auf der Pressekonferenz wenige Worte über den Gegner, brachte aber seine Unzufriedenheit über die Anfangsminuten gegen Galatasaray und Villarreal zum Ausdruck. Der Italiener erwartet von Beginn mehr Bissigkeit und Konzentration: „Gegen Getafe müssen wir besser und mit mehr Intensität starten. In Villarreal und Istanul waren wir nicht von der ersten Minute an fokussiert, sondern ließen uns hinten reindrängen.“
Sein Gegenüber Luis García hofft selbstverständlich auf ein ähnliches Real Madrid wie am vergangenen Wochenende. Der Getafe-Trainer: „Ein Unentschieden sollte man niemals unterschreiben, auch wenn wir offen und ehrlich gesagt mit diesem Ergebnis sehr zufrieden wären. Natürlich müssen die 90 Minuten erst einmal gespielt werden, aber wir wissen, was uns erwartet. Wir müssen versuchen, Konter von Madrid zu vermeiden, da sie in meinen Augen die beste Kontermannschaft der Welt besitzen.“
Mittelfeldmann Pedro Mosquera, im letzten Jahr noch in der zweiten Mannschaft des neunfachen Champions-League-Gewinners, meinte: „Es ist eine große Ehre für mich, gegen meinen alten Verein zu spielen. Das Bernabéu ist ein unglaubliches Stadion und wir wollen es mit erhobenem Haupt verlassen. Ohne Angst, aber mit Respekt werden wir Real Madrid begegnen!“ Dem fügte Pablo Sarabia, ebenfalls ein ehemaliger Akteur der Königlichen, hinzu: „Wir müssen 90 Minuten hellwach sein. Ruhst du dich gegen Madrid kurz aus und passt fünf Minuten nicht auf, kassierst du drei Tore…“
Miguel Marcos Madera, besser bekannt als Míchel, über das Duo Ronaldo-Bale: „Es sind beide fantastische Spieler, aber wir müssen auch noch auf alle andere aufpassen. Wenn du nur Bale bewachst, trifft Ronaldo. Wenn du nur Ronaldo bewachst, trifft Bale. Wenn du beide bewachst, trifft ein anderer. Madrid hat nur großartige Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Sich auf einen oder zwei zu fokussieren, geht nach hinten los.“
Statistiken und Besonderheiten
- Das letzte Duell am 27. Januar endete mit einem klaren und ungefährdeten 4:0 für die Merengues. Im Bernabéu gewannen die Blauen zuletzt in der Saison 2007/08. Seitdem setzte es Jahr für Jahr deutliche Niederlagen.
- Ein Spiel zwischen Real Madrid und dem FC Getafe ist vor allem ein Spiel zwischen dem spanischen Rekordmeister und seiner eigenen Nachwuchsschmiede. Zahlreiche Talente werden an den beliebten Südstadtverein abgegeben. Aktuell stehen mit Jordi Codina, Pedro Mosquera, Pedro León und Pablo Sarabia vier Ex-Blancos im Kader der Mannschaft von Trainer Luis García. Für keinen von ihnen besteht eine Rückkaufoption. Sarabia galt vor zwei Jahren noch als das eines der größten Talente im spanischen Fußball, heute ist der Mittelfeldmann unter García meist nur Ersatz.
- Bundesliga-Fans dürfte Sergio Escudero ein bekannter Name sein. Nach einer Saison beim FC Schalke 04 kehrte der Linksverteidiger im Sommer nach Getafe zurück.
- Trifft Cristiano Ronaldo (aktuell 206 Tore) noch zwei Mal, überholt er Real-Legende Hugo Sánchez (207 Buden) in der ewigen Torjägerliste.
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