
Blancos verschaffen sich in Gruppe weiter Luft
MAILAND. Gegen die weniger namhaften Vertreter Shakhtar Donetsk und Borussia Mönchengladbach hat es im ersten Versuch nicht geklappt, gegen Inter Mailand dagegen konnte Real Madrid auch ein zweites Mal in der laufenden Champions-League-Gruppenphase als Gewinner vom Platz gehen. Auf den 3:2-Sieg Anfang November im Estadio Alfredo Di Stéfano folgte am Mittwochabend im San Siro ein 2:0-Erfolg.
Die Königlichen verschaffen sich nach ihrem miserablen Vorrunden-Start in der Tabelle damit bei zwei ausstehenden Spieltagen weiter Luft, liegen jetzt als Zweiter mit ihren sieben Punkten drei Zähler von Donetsk und fünf vor Schlusslicht Inter. Gladbach hat acht Punkte.
» Tabelle: So ist der Stand in Champions-League-Gruppe B
Startelf und frühes Tor: Parallelen zum Villarreal-Spiel
Etwas überraschend nahm Trainer Zinédine Zidane im Vergleich zum 1:1 am Samstag gegen den FC Villarreal keine Veränderung an seiner Startelf vor. Heißt: Real agierte erneut im 4-2-3-1 mit Luka Modrić und Toni Kroos auf der Doppelsechs, Martin Ødegaard zentral davor, Lucas Vázquez auf der rechten Außenbahn und Mariano Díaz in der Angriffsmitte. Carlos Casemiro, obwohl wieder im Kader, nahm auf der Ersatzbank Platz.
Ähnlich wie am vergangenen Wochenende fanden die Blancos mit einem frühen Treffer optimal in die Partie. In Abwesenheit von Sergio Ramos und dem noch nicht wieder fitten Karim Benzema verwandelte Eden Hazard einen Elfmeter (7.), nachdem der mit aufgerückte Innenverteidiger Nacho Fernández von Inters Nicolò Barella gefoult worden war (5.).

Vázquez trifft Pfosten – Mendy zu uneigennützig
Real gehörte im San Siro die Anfangsphase. Die Mannschaft von Zidane präsentierte sich in einer starken, weil hochkonzentrierten Verfassung, riss das Geschehen mit viel Ballbesitz an sich, hielt die Hausherren so gut vom eigenen Gehäuse weg. Beinahe wäre noch vor dem Ablauf der ersten Viertelstunde der zweite Treffer gefallen, Vázquez scheiterte mit einem ansatzlosen Schuss aus der Distanz einzig am linken Pfosten (13.).
Wenig später versuchte Mariano es nach einer Flanke per Kopf, jedoch bekam er nicht mehr genug Druck hinter den Ball (14.). Dann war Ferland Mendy nach Hazard-Zuspiel zu uneigennützig, indem er in vielversprechender Position aus wenigen Metern lieber noch einmal querlegte anstatt selbst den Abschluss zu suchen (17.).
Zwei Gelbe Karten binnen Sekunden: Vidal fliegt vom Platz
Während die Königlichen einen weiterhin sehr reifen, passsicheren und umtriebigen Eindruck machten, verpufften die Vorstöße der mit bis dato nur zwei gesammelten Punkten und nach dem Rückstand extrem unter Zugzwang stehenden „Nerazzurri“ meist jäh. Nach etwas mehr als einer halben Stunde forderten sie nach einem Zweikampf im Real-Strafraum zwischen Raphaël Varane und Arturo Vidal vehement ebenfalls einen Strafstoß. Inter bekam diesen aber vertretbar nicht – und stattdessen eine Rote Karte. Ein zu emotionsgeladener Vidal hörte einfach nicht auf zu protestieren und sah binnen weniger Sekunden zweimal die Gelbe Karte. Platzverweis nach 33 Minuten!

Die Gäste aus Madrid gingen mit einer verdienten, aber einer durchaus noch zu knappen Führung in die Pause. Real kam zu acht Schüssen, Inter nur zu zwei Versuchen. Auf das Tor gingen auf der Seite der Merengues vier Schüsse, bei den Italienern kein einziger. Thibaut Courtois hatte kaum etwas zu tun.
Anders als Zidane nahm Antonio Conte zum Wiederanpfiff gleich zwei personelle Veränderungen vor. Danilo D’Ambrosio und Ivan Perišić kamen für Alessandro Bastoni und Lautaro Martínez. Inter stellte von dem anfänglichen 3-5-2 auf ein 4-4-1 um – und baute nach dem Seitenwechsel zunehmend Druck auf, wenngleich ernsthafte Gelegenheiten nach wie vor nicht herausspringen sollten. Glück hatte Real bei einer Aktion im Strafraum, als ein klares Halten von Vázquez gegen Roberto Gagliardini keine Folgen hatte (52.).
Hakimi-Eigentor erhöht Spielstand
Zidane reagierte auf die Druckphase des Kontrahenten, brachte nach knapp einer Stunde für den guten Ødegaard den defensiveren Casemiro (58.). Rodrygo Goes kam zudem für Mariano (58.) – und sorgte umgehend für das 2:0. Mit seinem ersten Ballkontakt netzte der brasilianische Youngster auf Höhe des zweiten Pfostens nach einer Vázquez-Hereingabe von der rechten Seite ein (59.). Zugeschrieben wurde der Treffer aber Achraf Hakimi, weil dieser dem runden Leder beim Rettungsversuch offenbar noch eine Richtungsänderung gab.

Real bei Sieg gegen Donetsk weiter
Die Offensiv-Bemühungen des Serie-A-Teilnehmers ließen nach dem erneuten Rückschlag nach. Real musste die komfortable nur noch über die Zeit bringen. Und das gelang. Revanchieren sich die Madrilenen am kommenden Dienstag (18:55 Uhr) mit einem Erfolg gegen Shakhtar , ist ihnen der Einzug in die K.o.-Phase bereits vorzeitig sicher – unabhängig davon, wie die Begegnung zwischen Gladbach und Inter ausgeht. Zuvor muss das weiße Ballett aber in der Primera División ran. Am Samstag kommt Deportivo Alavés in das Di Stéfano (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN).
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