Interview

„Bei Real Madrid kann man nicht von der Vergangenheit leben“

Elf Jahre Real Madrid, elf Jahre vollstes Engagement. Im Interview mit der Webpräsenz der FIFA sprach Sergio Ramos über seine Anfänge in Spaniens Hauptstadt, Ambitionen und das Kapitänsamt, das er mittlerweile innehat.

443
Sergio Ramos
Sergio Ramos gewann mit Real Madrid unter anderem die UEFA Champions League

„Beim besten Klub der Welt ist jeder Tag eine Prüfung“

MADRID. Er ist Wortführer, Motivator und Kapitän. In seinen nun fast elf Jahren bei Real Madrid reifte Sergio Ramos vom Heranwachsenden zur Leitfigur heran. Gekommen war er im Sommer 2005 als 18-Jähriger. Als jemand, der noch etwas grün hinter den Ohren war, dann jedoch einen eindrucksvollen Weg ging. „Ich habe nach links geschaut und Zinédine Zidane gesehen. Dann habe ich nach rechts geblickt, und da war Roberto Carlos. Das beeindruckt einen schon! Ich kam damals mit großen Träumen, viel Ehrgeiz und dem Willen, die Welt zu erobern, aus Sevilla hierher. Ich habe einige Monate gebraucht, um zu begreifen, was es bedeutete, hier zu sein. Aber ich habe alle meine damaligen Teamkameraden in guter Erinnerung. Sie haben mich sehr gut aufgenommen und die Eingewöhnung lief fantastisch“, so der Spanier, der Ende März 30 Jahre alt wird.

„Ich spiele seit elf Jahren für den besten Klub der Welt, wo jeder Tag eine Prüfung ist. Es ist nicht leicht, sich bei einem Klub wie unserem zu halten“, meinte der Defensiv-Spezialist weiter: „Das macht mich stolz und motiviert mich, weiter an mir zu arbeiten, um mich zu verbessern. Hier kann man nicht von der Vergangenheit leben. Ich bin Optimist und ehrgeizig, und ich möchte jeden Tag gewinnen. Was ich gestern gewonnen habe, ist Vergangenheit. Ich würde meinem Lebenslauf gern noch viele weitere Titel hinzufügen. Wenn ich die Fußballschuhe einmal an den Nagel hänge, habe ich noch genügend Zeit, das zu bewerten, was ich in meiner Karriere geleistet habe.“

[advert]

„Der Kapitän muss überall Vorbildfunktion übernehmen“

Stolz wird er eines Tages darauf zurückblicken, das weiße Ballett als mit der Binde am Arm aufs Feld geführt zu haben. Eine besondere Ehre, die vor ihm unter anderem Iker Casillas und Raúl González Blanco zuteil wurde. „Und Fernando Hierro, mein Idol“, ergänzte Ramos: „Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen allen. Das sind Leute, die sehr gute Ratschläge geben können. Der Kapitän muss in allen Bereichen Vorbildfunktion übernehmen, bei allen Aspekten Unterstützung bieten, für seine Teamkameraden da sein, wenn sie Probleme haben. Das erfordert immer ein einwandfreies Verhalten. Man muss danach streben, dass einem nie etwas vorgeworfen werden kann, für die Teamkameraden mit gutem Beispiel vorangehen.“

Real-Trikot mit RAMOS-Aufdruck – weiß-kurzgrau, blau und weiß-lang

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Verwandte Artikel

„Es ist nie zu spät!“ Pochettino weiß dank Mbappé: Träume werden Real

In seiner jüngsten Gastrolle bei El Chiringuito gewährte Mauricio Pochettino, ehemals Trainer...

Sergio Ramos bot sich Real Madrid an: „Tür immer aufgemacht“

Sergio Ramos habe Real Madrid nach eigener Aussage eine Rückkehr angeboten –...

Carvajal spricht offen: „Wechsel war notwendig“

Daniel Carvajal heißt den Wechsel auf der Trainerbank von Real Madrid gut...

Guardiola: „Bin der Trainer mit den meisten Spielen im Bernabéu“

Real Madrid gegen Manchester City - auch in der Champions-League-Saison 2025/26 soll...