Am spanischen Fußball gibt es einige Dinge zu kritisieren. Neben sportlichen, ethischen und auch institutionellen Themen stellen auch die Preise einen großen Kritik-Punkt dar – allen voran die Auswärts-Tickets. Speziell wenn Real Madrid und der FC Barcelona auf Reisen gehen, fordern manche gastgebende Vereine teilweise bis zu 120 Euro – so geschehen 2021/22 RCD Mallorca oder auch dem FC Granada. Aber auch viele andere Vereine forderten 90 (Atlético, Espanyol) oder gar 100 (Sevilla) Euro von den Gäste-Fans, aber es gibt auch Ausnahmen und Änderungen: vergangene Saison lagen Villarreal (60 Euro), Betis (45 Euro) und Mallorca (40 Euro) teilweise deutlich unter dem Schnitt.
Diese sowohl teuren als auch unterschiedlich hohen Gäste-Tickets haben nun ein Ende. Zumindest, wenn es nach 15 Erstligisten geht. Denn was anfangs spansiche Medienberichtet haben, wurde nun von LaLiga selbst bestätigt und besiegelt: 15 Teams haben sich zusammen geschlossen für einheitliche Preise und Regeln zu Auswärtsspielen – aber fünf Klubs sind dagegen, darunter auch Real Madrid.
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LALIGA EA SPORTS continues to provide support for fans.
Agreement between 15 clubs to improve conditions for visiting supporters.
A minimum of 300 tickets for sale
Maximum price: 30€
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— LALIGA Corporativo (@LaLigaCorp) July 6, 2023
Dabei klingt das Vorhaben nach einem großen Fortschritt im spanischen Fußball, der auch aufgrund der hohen Preise keine große Auswärtsfahrer-Kultur besitzt: Maximal 30 Euro werden Auswärts-Tickets künftig kosten und vom gastgebenden Verein auch mindestens 300 Plätze angeboten werden – alles keine Selbstverständlichkeiten in LaLiga. Zumindest bis jetzt, denn unter diesen 15 Klubs wird es schon 2023/24 zu den Anpassungen kommen: Almería, Cádiz, Sevilla, Betis, Valencia, Atlético, Girona, Mallorca, Getafe, Real Sociedad und Athletic, die drei Aufsteiger Granada, Las Palmas und Alavés und auch der FC Barcelona. Immerhin: Unter den baskischen Vereinen wie La Real und Athletic gab es ähnliche Abkommen bereits.

Aber fünf Klubs sträuben sich offensichtlich: Real Madrid, Celta, Rayo Vallecano, Villarreal und Osasuna beteiligen sich an diesen Abkommen aus bisher noch unbekannten Gründen nicht. Weil sie von den anderen 15 Klubs nicht gefragt wurden? Oder weil sie lieber weiter abkassieren wollen? Oder weil sie einfach noch warten? Barça schien anfangs auch dagegen zu sein, ist schlussendlich aber mit an Bord. Immerhin: Fans der 15 beteiligten Klubs wissen so schonmal, welche Auswärtsfahrten sie deutlich günstiger und einfacher kommen wird, als das bisher der Fall war. Diese Ticket-Revolution würde so oder so einen Fortschritt für die kriselnde LaLiga darstellen – auch wenn (noch) nicht alle Klubs mitmachen wollen, allen voran der größte.
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