
Real Madrid: Drei Heimspiele binnen sechs Tagen
MADRID. Nein, zum Heimspiel-Hattrick ist es noch nicht so weit. Seit dem 7. Oktober hat Real Madrid keine Partie in seinem Estadio Santiago Bernabéu bestritten – erst wegen der Pause durch die Nationalmannschaften, dann aufgrund drei Auswärtsspielen nacheinander. Am Sonntag, wenn Rayo Vallecano zum kleinen Stadtderby gastiert, füllen sich die Tribünen im Stadion der Königlichen nach vier Wochen wieder. Binnen gerade mal sechs Tagen empfängt Real dann übrigens auch noch Sporting Braga zur Champions League (8. November, 21 Uhr) und den FC Valencia in LaLiga (11. November, 21 Uhr).
Erstmals in den Genuss der neuen 360-Grad-Videoanzeigetafel, ein großes Highlight im Zuge des Umbaus, wird der Madridismo bei diesen Duellen jedoch nicht kommen. Trotz der fußballfreien Zeit dauert die Errichtung immer noch an, das Tempo wirkte in den vergangenen Wochen eher schleppend. Möglicherweise markiert aber dennoch der November den historischen Start dieser spannenden Neuerung visueller Art.
Bernabéu: 360-Grad-Videoanzeige noch nicht fertig
Nach dem Valencia-Spiel pausiert der Vereinsfußball mal wieder für zwei Wochen, die Nationalmannschaften sind erneut im Einsatz. An der Concha Espina geht es für Real dann am 29. November gegen Italien-Meister SSC Neapel weiter, wenige Tage danach kommt der FC Granada in der Primera División. Werden diese freien Wochen reichen, um den Ring der 360-Grad-Anzeige endlich zu schließen? Angesichts der für Mitte Dezember weitestgehend geplanten Fertigstellung des Umbaus wäre es jedenfalls an der Zeit.
Immerhin: Möglicherweise feiern gegen Rayo zumindest die Leinwände über den Toren – im Vergleich zu Aufnahmen vor Ort nochmals größer und eindrucksvoller – ihre Premiere. Seit nun schon einigen Tagen werden beide nämlich intensiv getestet, auch wenn die einzelnen LED-Bildschirme wie erwähnt noch kein geschlossenes Konstrukt bilden. Jene Anzeigetafeln wurden während der Sommerpause errichtet, zum Einsatz kamen sie jedoch bei keinem der bisher fünf Heimspiele. Ändert sich das jetzt?
https://www.youtube.com/watch?v=pDgk4j9MXaE
Real Madrid will weitere 370 Mio. Euro investieren
In der Zwischenzeit teilte der Verein übrigens mit, die wahlberechtigten Mitglieder am 11. November bei der Jahreshauptversammlung abstimmen zu lassen, weitere Schulden zur Finanzierung des Stadion-Umbaus aufzunehmen. Nach Informationen der Sportzeitung MARCA geht es dabei um zusätzliche 375 Millionen Euro, nach Angaben von THE ATHLETIC um 370 Millionen. In einem Vorab-Schreiben an die Mitglieder begründete Real das mit Preisrevisionen, unvorhergesehenen Arbeiten, der Deckung von Verbesserungen und der Errichtung zusätzlicher Einrichtungen. Allein mit Abschluss des Geschäftsjahres 2022/23 am 30. Juni betrug die Investition satte 893 Mio. Euro.
Nachdem die „Socios“ anfänglichen Kosten in Höhe von 575 Mio. Euro zugestimmt hatten, folgte eine erste Krediterhöhung um 225 Mio. Euro. Grund: Die Errichtung des unterirdischen Rasen-Lagers vor der Westtribüne, die im ursprünglichen Umbau-Plan nicht vorgesehen war. Erhält die Vereinsführung erneut grünes Licht, wäre es also bereits die zweite Erhöhung und somit der dritte Kredit, durch den die Gesamtkosten samt der Zinsen bei der Rückzahlung binnen 26 Jahren auf etwa 1,5 Milliarden Euro ansteigen würden.
Dass die Mehrheit bei der Abstimmung einmal mehr dem Willen des Klubs folgt, dürfte vorprogrammiert sein – weil die Modernisierung einerseits eben schon kurz vor dem Abschluss steht und Real mit dem Bernabéu als Gelddruckmaschine in den kommenden Jahren und Jahrzehnten beträchtliche Mehreinnahmen einkalkuliert.
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