Interview

Bevorzugte Zidane Mayoral? Jović: „Vielleicht“ stimmt die Geschichte

Luka Jović befeuert die Spekulationen, dass Zinédine Zidane lieber ihn anstatt Borja Mayoral abgegeben hätte. Auf die Frage, ob das stimmt, antwortet der Serbe nicht mit einem Dementi. Er selbst sei bei Real Madrid aber „glücklich“.

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Jović wurde am Donnerstag in Madrid von „El Chiringuito“ abgefangen – Screenshot: El Chiringuito

Mayorals Worte schwächen Jović

MADRID. Borja Mayoral hat Real Madrid kurz vor dem Ende der Wechselfrist auf Leihbasis Richtung AS Rom verlassen – und den Königlichen durch eine Äußerung bei seiner Präsentation in Italien unbeabsichtigt eine Polemik beschert.

Der 23-Jährige hatte am Montag gesagt, Zinédine Zidane habe in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, zufrieden mit ihm zu sein und ihn gerne bei Real halten zu wollen. Daher plauderte Mayoral aus, dass der Klub aus Rücksicht auf die Präferenz von „Zizou“ Luka Jović nach dessen enttäuschender Premieren-Saison wohl durchaus abgegeben hätte. Diese Bereitschaft ließ sich bereits Anfang August feststellen, als SSC-Neapel-Präsident Aurelio De Laurentiis verriet, er hätte Jović verpflichten können

Der Spanier stellte zügig klar, es zu bereuen, den sportlich ohnehin in der Kritik stehenden Jović mit seinen Worten öffentlich zusätzlich geschwächt zu haben. Sie lassen nämlich darauf schließen, dass Zidane als Backup von Karim Benzema weder mit dem Serben noch mit Mariano Díaz jemanden hat, der wirklich seinem Gusto entspricht. 

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Jović über seine Situation: „Den Klub fragen, nicht mich“

Ausgerechnet Jović selbst hat diese Annahme am Donnerstagnachmittag nach seiner Rückkehr von der Nationalmannschaft befeuert. Am Flughafen Madrid konfrontierte ein Reporter der spanischen Fußball-Talkshow „El Chiringuito“ ihn mit den Mayoral-Aussagen. Auf die Frage, ob das Ganze denn der Wahrheit entspreche, dass Zidane ihn im Sturmzentrum sogar hinter Mayoral gesehen habe, antwortete der 22-Jährige: „Vielleicht.“ Eine Reaktion, die indirekt eher nach einer Bestätigung als nach einem Dementi klingt. 

Angesichts seiner insgesamt misslichen Gesamtsituation riet Jović dazu, sich an die Verantwortlichen zu wenden. „Das musst du den Klub fragen, nicht mich“, teilte er auf Englisch mit. Zuvor hatte er eine Frage, ob er glücklich bei dem weißen Ballett sei, auf Spanisch kurz und knapp mit einem „Ja“ beantwortet.

Seine Berater soll Jović in der abschließenden Phase des geöffneten Transfermarkts nach einem Gespräch mit Zidane dennoch beauftragt haben, Möglichkeiten auszuloten, gegebenenfalls woanders unterzukommen. Deshalb wanderte Mayoral auch erst dann ab, als ein Wechsel des 60 Millionen Euro teuren Einkaufs von Eintracht Frankfurt kein Thema mehr war – aus welchen Gründen auch immer. Gegen Real Betis und gegen Real Valladolid durfte Jović jeweils in einem System mit Doppelspitze neben Benzema stürmen. Gegen UD Levante musste er dann aber wieder 90 Minuten lang zusehen. In dem üblicherweise praktizierten 4-3-3 ist für Jović kein Platz, solange der französische Top-Torjäger fit ist. Gut möglich, dass ein Abgang daher schon bald wieder ein Thema wird.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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