Sieben Spieler und zwei Trainer bezogen Gehälter sowohl vom FC Bayern als auch von Real Madrid – REAL TOTAL erzählt ihre Geschichten.
Toni Kroos in Kürze: Bei Bayern gut, bei Real Madrid Weltklasse! Spätestens bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien konnte die ganze Welt sehen, was der damals 24-jährige Greifswalder wirklich draufhat. Bei Bayern hatte er sich längst vom Talent zum Mittelfeldmotor entwickelt, den Schritt zur Weltspitze traute man ihm aber nicht zu – wie Karl-Heinz Rummenigge zitiert wird. Bei Real hingegen ist er seit seinem Wechsel 2014 für 25 Millionen Euro unangefochtener Stammspieler, Herzstück des Mittelfelds und Publikumsliebling. In knapp vier Jahren holte er bereits zehn Titel, darunter zwei Mal die Champions League. (Foto: Lennart Preiss/Bongarts/Getty Images & Javier Soriano/AFP/Getty Images)
Ebenfalls nach der WM 2014 zu den Königlichen gestoßen: James Rodríguez. Damals WM-Torschützenkönig, kolumbianischer Hoffnungsträger, Wunderkind. Für satte 75 Millionen Euro wechselte der offensive Mittelfeldspieler von AS Monaco an die Concha Espina, im Gepäck einen Rucksack voll hoher Erwartungen und der Druck, bei seinem Traumverein spielen zu dürfen. Nach seiner ersten, durchaus als positiv zu bewertenden Saison unter Carlo Ancelotti geriet er nach Zinédine Zidanes Übernahme 2016 immer mehr ins Abseits und musste sich häufig gegenüber der Konkurrenz um Bale, Isco und Co. geschlagen geben. Für eine Leihgebühr von 13 Millionen Euro wechselte er im Sommer 2017 auf Leihbasis zum FC Bayern München, die nahtlose Einarbeitung und sein Platz in der Stammelf lassen einen endgültigen Kauf vermuten – für weitere 42 Millionen Euro könnten die Münchener den Kolumbianer behalten. (Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images)
Arjen Robben kam im Sommer 2007 vom FC Chelsea London für eine Ablösesumme von 36 Millionen Euro in die spanische Hauptstadt, verließ diese allerdings nach nur zwei Jahren für 24 Millionen Euro gen München. Der Wertverlust kam nicht von ungefähr, konnte sich der Niederländer nie wirklich in Madrid festsetzen oder gar zu einer Schlüsselfigur entwickeln. In 65 Partien erzielte er 13 Treffer und legte 14 weitere auf, nur eine spanische Meisterschaft sprang dabei heraus. Auch wenn er 2017 zugab, Real nur ungern verlassen zu haben, hat sich das im Nachhinein als für ihn goldrichtige Entscheidung herausgestellt: Mit München gewann er unter anderem sieben Mal die deutsche Meisterschaft und einmal die Champions League, hier war er im Finale 2013 gegen Borussia Dortmund mit seinem Siegtreffer der Matchwinner. (Foto: Javier Soriano/AFP/Getty Images)
Zum Beginn seiner zweiten Amtszeit schlug Florentino Pérez kräftig auf dem Transfermarkt zu, neben Kaka und Cristiano Ronaldo fand 2009 ein Weltstar von der Insel zum spanischen Rekordmeister: Xabi Alonso. Beim FC Liverpool war der Baske längst zum Weltstar gereift und so musste Real Madrid für damalige Verhältnisse tief in die Tasche greifen – 34,5 Millionen Euro ließ man sich die Dienste des Mittelfeldstrategen kosten. Eine Investition, die sich schnell bezahlt machte: Zwei Pokalsiege, ebenso viele Meisterschaften und der langersehnte zehnte Champions-League-Titel “La Décima” stehen in Xabis Trophäenschrank. Der zehnte Europapokal war seine letzte Amtshandlung, ehe er im Sommer 2014 nach privaten Problemen für die Ablöse von neun Millionen Euro für drei Jahre zum FC Bayern wechselte. (Foto: Shaun Botterill/Getty Images)
Zé Roberto zählt ganze elf Profivereine zu seinen ehemaligen Arbeitgebern, bei einigen hatte er sogar mehrere Stopps. Auch bei den beiden Champions-League-Halbfinalisten FC Bayern und Real Madrid heuerte der Brasilianer an, wenn auch nicht gleichermaßen erfolgreich. Am 1. Januar 1997 verpflichtete Real den damals 22-Jährigen von Portuguesa für neun Millionen Euro, wo er auf Anhieb die Meisterschaft und den spanischen Superpokal gewinnen konnte. Dennoch schickte man ihn nach einem persönlich erfolglosen Jahr (23 Einsätze und ein Tor) im Winter 1998 auf Leihbasis zu Flamengo und ein halbes Jahr später endete bereits die Etappe Real Madrid. Über den Werksklub Bayer Leverkusen landete er 2002 beim FC Bayern München, wo er in vier weiteren Jahren und 248 Spielen unter anderem je vier Meisterschaften und Pokalsiege holte. (Foto: Denis Doyle/Getty Images)
Hamit Altintops Transfer von Bayern zu den Königlichen war ebenso unspektakulär wie seine darauffolgende Leistung. Nach vier Jahren, 109 Spielen und 13 Toren sowie 16 Vorlagen wechselte er 2011 ablösefrei zu Real und teilte sich fortan die Kabine mit internationalen Weltstars wie Ronaldo, Kaká und Xabi Alonso. Genau diese Stars liefen ihm von Anfang an den Rang ab, wodurch der gebürtige Gelsenkirchener nie eine tragende Rolle einnahm und nach einem Jahr lediglich zwölf Spiele sowie einen Treffer vorweisen konnte. Für 3,5 Millionen Euro wechselte der Türke nach einer für ihn eher ereignislosen Saison 2011/12 zu Galatasaray Istanbul. (Foto: Denis Doyle/Getty Images)
Paul Breitner dürfte jedem Madridista und jedem deutschen Fußballfan ein Begriff sein, der Welt- und Europameister hat in beiden Städten einen gewissen Legendenstatus inne. Der fünfmalige deutsche Meister gewann mit dem FC Bayern im Jahr 1974 den Europapokal der Landesmeister sowie die Weltmeisterschaft mit Deutschland und rief so die Königlichen auf den Plan, die ihn für damals rund 3 Millionen Mark nach Spanien lotsten. Beim FC Bayern noch vom Stürmer zum Außenverteidiger umgeschult, bildete er in Madrid fortan mit Günter Netzer ein deutsches Mittelfeld. In drei Jahren gewann er zwei spanische Meisterschaften und einen spanischen Pokal, ehe er 1977 in die Bundesliga zurückkehrte und bei Eintracht Braunschweig unterzeichnete. Hier blieb er lediglich ein Jahr bevor es ihn zurück in die bayrische Heimat zog, beim FC Bayern beendete er fünf Jahre später dann seine Karriere.
Die Trainerkarriere von Carlo Ancelotti weist einige hochrangige Stationen auf, und zwei davon stellen Real Madrid und der FC Bayern dar. In der Saison 2013/14 kam der Italiener aus Paris zum spanischen Rekordsieger und machte den Fans postwendend ein Geschenk: Er gewann nach zwölf Jahren des Wartens den langersehnten zehnten Champions-League-Titel, “La Décima”. An seiner Seite als Co-Trainer kein geringerer als Zinédine Zidane, der ihn nach Rafael Benítez’ halbem Jahr quasi im Amt ablöste. Jeder weiß, der Trainerstuhl in Madrid gleicht einem Schleudersitz und so musste auch “Carletto” trotz des Doubles aus Königsklasse und spanischem Pokal seine Tasche packen, nachdem er in der Folge-Saison leer ausging. Nach dem nervenzehrenden Job in Spanien gönnte sich der Italiener ein Jahr Auszeit, um dann 2016 beim FC Bayern im ersten Jahr die Meisterschaft zu gewinnen. Zu wenig für die Verantwortlichen an der Säbener Straße, also war auch hier nach anderthalb Jahren Schluss. (Foto: Pedro Armestre/AFP/Getty Images)
Jupp Heynckes trifft mit den Münchnern auf seinen ehemaligen Arbeitgeber Real Madrid. Während er beim FC Bayern mittlerweile in seiner vierten Amtszeit und bei 346 Spielen steht (inklusive fünf Partien als Interimstrainer), war seine Karriere bei Real Madrid eher von kurzer Dauer. In seiner ersten und einzigen Saison 1997/98 gewann er, nach einer schier endlosen Durststrecke von 32 Jahren ohne Titel auf europäischer Bühne, die siebte Champions League und den spanischen Superpokal. Aufgrund eines enttäuschenden vierten Platzes in der Meisterschaft und seiner für Madrider Verhältnisse zurückhaltenden Führung musste er aber dennoch nach nur einer Spielzeit den Hut ziehen. Bei der Führungsetage hat es nicht gereicht, bei den Madridistas ist ihm jedoch ewiger Dank und Anerkennung sicher. (Foto: Andreas Rentz/Bongarts/Getty Images)
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