
2023/24 noch Real, ab Sommer 2024 dann Brasilien
Eigentlich hatte Carlo Ancelotti angekündigt, nach seiner Station bei Real Madrid seine Trainerkarriere beenden zu wollen. Aber das Interesse des brasilianischen Verbands war wohl zu reizvoll, vor allem, da die CBF noch ein Jahr warten kann und wird. Denn wie CBF-Präsident Ednaldo Rodrigues am Dienstag bestätigt hat, wird Ancelotti kommen – allerdings erst im Sommer 2024.
Der Vertrag des Italieners läuft bei Real Madrid noch bis 30. Juni 2024, spätestens dann soll er die brasilianische Nationalmannschaft übernehmen. Idealerweise schon etwas früher: die Copa América beginnt am 20. Juni. Real Madrids letzter Spieltag geht dagegen am 26. Mai über die Bühne, danach gäbe es nur noch das Champions-League-Finale am 1. Juni.
Brasilien will den 64-Jährigen unbedingt. So verriet Rodrigues unter anderem, dass der frisch vorgestellte Trainer Fernando Diniz den „Übergang zu Ancelotti machen“ werde. Zuletzt bei Fluminense seine erste Trophäe als Trainer gewonnen, soll die Spielidee des 49-Jährigen wie die des Trainers sein, „der ab der Copa América übernehmen wird, und das ist Ancelotti“, so Rodrigues. Allerdings: Diniz soll auch weiterhin Fluminense trainieren.
Mündliche Zusage – Vertrag noch nicht unterschrieben
Eine finale, offizielle Bestätigung steht zwar noch aus, auch Ancelotti hielt sich stets bedeckt und teilte mit, sein letztes Vertragsjahr in Madrid erfüllen zu wollen. Aber verkündet werden darf der Wechsel jetzt ohnehin noch nicht geschweigedenn der Vertrag unterschrieben – das geht erst ab 1. Januar. So besteht zwischen den Brasilianern und dem Italiener wohl nur eine mündliche Zusage. Aber trotzdem auch mehr Sicherheit und weniger Spekulation: Ancelotti wird erst Real Madrid trainieren und dann die „Seleção“ übernehmen. Welche möglichen Interessenskonflikte oder sonstige Aufreger und Druck das nach sich zieht, wird man im Laufe der Saison 2023/24 sehen, die so noch mehr eine besondere wird, nicht nur weil sie wie angekündigt Ancelottis letzte sein wird, sondern weil der Coach im Hinterkopf schon etwas anderes haben könnte. Abzuwarten bleibt auch, ob Rodrigues‘ Statements so schon abgesprochen waren, oder ob zwischen den Parteien eigentlich Stillschweigen vereinbart war, speziell die Königlichen um Florentino Pérez sind stets um Diskretion bemüht. Denn nun droht das Risiko, dass Ancelotti eben kein Interessenskonflikt nachgesagt werden kann, immerhin trainiert der Italiener bei den Königlichen mit Éder Militão, Rodrygo Goes und Vinícius Júnior auch drei zukünftige Schützlinge, weswegen nun jede Entscheidung doppelt hinterfragt werden könnte.
Bis zu seinem wohl verdienten Ruhestand wird es also noch etwas dauern, zumal nach der Copa América im Jahr 2026 die Weltmeisterschaft in Nordamerika auf dem Programm steht. Vermutlich kann „Carletto“ erst danach seine vor langer Zeit erworbene Traumwohnung an Madrids Retiro-Park beziehen und sich endgültig zur Ruhe setzen.
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