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Camavinga erinnert nach Rekord an Flüchtlings-Hintergrund

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Eduardo Camavinga ist aktuell einer der hellsten Sterne am Fußballhimmel. Nicht nur hat er sich in den letzten Wochen und Monaten teilweise spektakulär einen Leistungsträger-Status bei Real Madrid und nebenbei einen Rekord erreicht – er ist auch ein besonderes Vorbild für junge Fans. Dass er mit gerade mal 20 Jahren nun der jüngste Spieler in Real Madrids Historie ist, der alle möglichen sechs Titel gewonnen hat, bringt ihn zu einer politischen, menschlichen Botschaft. „Ich bin ein ehemaliger Flüchtling und jetzt spiele ich auf diesem Level. Jeder kann Flüchtling werden – es passiert manchmal einfach. Deswegen arbeite ich mit UNHCR, dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UN), der vertriebene Menschen auf der ganzen Welt unterstützt.“

Tatsächlich hat Camavinga schon einige Tragödien und Rückschläge in seinem Leben erleiden müssen. Als drittes von sechs Geschwistern am 10. November 2002 in Miconge in einem angolanischen Flüchtlingslager geboren, verbrachte er zunächst zwei Jahre in der angolanischen Exklave Cabinda. Seine Eltern Celestino und Sofía waren zuvor aus dem Kriegsgebiet in der kongolesischen Heimat geflohen. Anschließend zog es die Familie in die französische Gemeinde Fougères, etwa 50 Kilometer von Rennes entfernt. Damit noch nicht genug: 2003 fiel das Haus und damit der gesamte Besitz der Familie einem Brand zum Opfer. Sie mussten erneut bei Null beginnen, was für den jungen Franzosen allerdings nur eine weitere Motivation darstellte. „Keine Sorge. Du wirst ein großer Fußballer und wirst das Haus neu aufbauen“, hatte ihm sein Vater nach der erneuten Tragödie gesagt. 18 Jahre später unterschrieb er bei Real Madrid und zwei weitere Jahre später hat er jeden möglichen Pokal – zuletzt kam die Copa del Rey dazu – mit den Blancos gewonnen. Und weiß seine Reichweite zu nutzen: „Jedes Mal, wenn ich die Gelegenheit bekomme, Fußball in der Champions League zu spielen, denke ich an die unglaubliche Plattform, die ich besitze.“ Und ist so nicht nur ein besonders wichtiges Mitglied bei Real Madrid, sondern auch für die UN und ihr Flüchtlingsprogramm.

von
Nils Kern

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