
Benficas Präsident streitet sämtliche Vorwürfe ab
MADRID/LISSABON. Real Madrid wittert Betrug seitens Benfica Lissabon und zieht vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS). Die Königlichen rollen damit den Transfer ihres ehemaligen Spielers Ezequiel Garay von Benfica zu Zenit St. Petersburg aus dem Jahre 2014 wieder auf. 2011 bauten sie beim Verkauf von Garay an Benfica eine Klausel ein, die ihnen im Falle eines Weiterverkaufs die Hälfte der Transfersumme zusichern sollte. Zwar kassierte Real drei Jahre später beim Wechsel zu Zenit drei Millionen Euro von Benfica, doch nach neuesten Erkenntnissen scheint diese Summe schlicht zu gering. Angeblich gab es weitaus höhere Angebot für den Spieler, die man schlichtweg nicht berücksichtigt hatte.
Luís Filipe Vieira, Präsident von Benfica, kann die Klage der Spanier überhaupt nicht nachvollziehen und dementierte die schweren Vorwürfe: „Niemand versteht diese Beschwerde. Garay wollte nie bei uns verlängern. Er selbst sprach eine Warnung aus: Sollten wir ihn nicht vor der Weltmeisterschaft gehen lassen, so würde er den Klub einfach ablösefrei nach Vertragsschluss verlassen und wir würden nichts daran verdienen.“
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Real fühlt sich von Benfica hintergangen
Die portugiesische Tageszeitung DIARIO DE NOTICIAS gießt unterdessen weiter Öl ins Feuer und thematisiert das damals angeblich konkrete Angebot des FC Bayern München, das Benfica erhalten haben soll. Die Münchner wären angeblich bereit gewesen, 15 Millionen Euro für die Dienste des Argentiniers zu zahlen. Die Offerte sei vom portugiesischen Klub jedoch einfach abgelehnt worden. Nur kurze Zeit später wurde Garay dann nach Russland verkauft. Kostenpunkt: schlappe sechs Millionen bei einem Marktwert von 20 Millionen Euro. Benfica erhielt laut Vertrag damals nur 40 Prozent der Transfererlöse von Garay, 50 Prozent gingen an die Königlichen – die restlichen zehn Prozent kassierte der unabhängige „Benfica Stars Fund“.
Natürlich stellt sich in Madrid nun die Frage, warum der portugiesische Klub das angeblich weitaus höhere Angebot der Bayern nicht in Betracht gezogen hatte und den Spieler deutlich unter Wert nach St. Petersburg verkaufte. Gab es denn überhaupt Interesse anderer Vereine? Oder wollte Benfica den Argentinier bloß nicht ablösefrei abgeben und akzeptierte deshalb das Dumping-Angebot aus Russland? Sollte an den Aussagen von Präsident Viera etwas dran sein, so hätte Garay den Wechsel selbst provoziert und wäre Teil des Problems gewesen. Der Fall, den Real schon im Mai 2016 vor den Sportgerichtshof brachte, wird nun jedenfalls genauer unter die Lupe genommen. Die Sportzeitung AS berichtet von einer Urteilsverkündung Ende September. Der 29-Jährige wechselte übrigens erst vor kurzem zu einem direkten Liga-Kontrahenten, dem FC Valencia – für satte 24 Millionen…
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