Ich denke, dass wir uns hier nicht auf eine starre Formation festlegen sollten. Unter Xabi Alonso ist es vielmehr ein fluides System, das sich je nach Spielsituation verändert. Defensiv lässt er vermutlich in einer Mischform aus 4-3-3 und 4-4-2 agieren, während sich die Struktur mit Ballbesitz in eine Dreierkette verschiebt. Dabei rückt Tchou etwas tiefer und unterstützt die Innenverteidiger in der Absicherung, wodurch die Außenverteidiger höher schieben und für Breite sorgen können.
Im Vergleich zum Carlo Ball liegt nun ein stärkerer Fokus auf Ballkontrolle und dominanten Ballbesitzphasen. Das bedeutet auch, dass riskante Ballverluste – etwa nach überflüssigen Dribblings oder unpräzisen Aktionen (die alte Diskussion…) – wesentlich schwerer ins Gewicht fallen, da sie die gesamte Struktur zerstören können. Die offensive Variabilität lebt daher weniger von wilden 1 vs. 1 - Situationen, sondern von einem kontrollierten Positionsspiel, gezielten Überladungen auf den Flügeln und einer sauberen Ballzirkulation.
Gerade im letzten Drittel setzte Xabi stark auf kollektive Lösungen, die Räume öffnen, anstatt sich auf individuelle Aktionen zu verlassen. Das erfordert von den Offensivspielern mehr Disziplin im Positionsspiel, gleichzeitig aber auch ein höheres Maß an taktischem Verständnis und Pressingresistenz. Mal sehen, wie er das bewerkstelligen will bzw. wie er das den Stars da vorne verklickern will.