Ich las mehrfach in den letzten Jahrzehnten, dass sich die Anzahl der Socios, in etwa an der Anzahl der möglichen Stadionsitzplätze ausrichtet. Ich fand diese Beschreibung nie wirklich stimmig, da die Anzahl der Socios stabil gehalten scheint, dass Bernabeu aber früher 125Tsd. Zuschauer fasste (hoffe ich irre mich nicht...)
Die Anzahl der Madridista Card-Besitzer überschritt vor ein paar Jahren die 1Mio. Marke, damit sollten wir auch in diesem Bereich weltweit führend sein. Offiziell werden leider immer Benfica oder München als Klubs mit den meisten Mitgliedern geführt, es werden scheinbar nur die stimmberechtigten Mitglieder gerechnet.
Scheint mir auch nicht einleuchtend mit den Stadionplätzen. Wäre doch sowieso nie so, dass alle Mitglieder Zeit und die geographische Möglichkeit haben, jedes Spiel vor Ort zu sehen. Und wenn ein Klub mehrere Sportarten pflegt, gibt es immer auch Mitglieder, denen eventuell an anderen Sektionen mehr liegt. Und inwiefern sollte es für den Klub besser sein, weinn die Leute bis an ihr Lebensende umsonst, statt wie etwa in Barcelona auf das Stadionabonnement, eben gleich auf die Mitgliedschaft warten? Keine Ahnung also, warum damit argumentiert wird oder wurde.
Die Sorge vor der "Internationalisierung" und der Einmischung in die "Belange" scheint mir unbegründet. Der FC Barcelona hat solche Beschränkungen nicht, Ausländer werden schon in den ersten, handgeschriebenen Statuten erwähnt (was es gab, bis Laporta sie wieder abschaffte, war eine Anwartschaft ohne Stimmrecht und eine überbordende Bürokratie bezüglich der Mitgliedschaft einschließlich, zumindest in der Theorie und auf dem Beleg, Barzahlung des ersten Beitrags an den Schatzmeister) und der Prozentsatz der Mitglieder im Ausland ist trotzdem gering, ich meine, es sind ca. 5 %, Andorra schon eingeschlossen, habe jetzt allerdings keine aktuellen Zahlen.
Man hat ja keinen "Nutzen" in dem Sinn davon, über 200 Euro pro Jahr zu zahlen, um vielleicht alle paar Jahre ein Spiel sehen zu können. Das Problem ist eher das umgekehrte, die katastrophal niedrige Beteiligung an den Jahreshauptversammlungen und sonstigen Abstimmungen, weil eben die Leute, die halt Fußball sehen wollen, nicht unbedingt auch Statuten lesen und sich 8 Stunden lang Wirtschaftsdaten etc. anhören wollen. Müssten sie m.E. aber, wenn sie sich als Eigentümer des Klubs sehen wollen...
Hier werden Investoren erwähnt... Ein Verein, der noch wirklich einer ist, erlaubt nur natürlichen Personen die Mitgliedschaft. Unternehmen können also gar keine Stimme haben, geschweige denn mehrere.
Bayern wird auch erwähnt. Aber bei denen ist doch der Profifußball nicht Teil der Tätigkeit des Vereins? Wenn ich das recht verstehe, sind dort die Mitglieder des Vereins zusammen Eigentümer eines Teils einer AG und können über entsprechende Belange eben nicht gegen die Aktionäre entscheiden?
Habe eigentlich schon den Eindruck, dass so etwas wie die Madridista-Karte bei größeren Klubs üblich ist. Aber ja, es leuchtet ein, wenn sie bei Real Madrid eine wichtigere Rolle spielt, da viele Leute sie anscheinend als Ersatz für die eigentlich gewünschte Vollmitgliedschaft nehmen.
"Von den etwas über 90.000 Mitgliedern sind nicht alle wahlberechtigt, wenn der Klub darum bittet, zu geplanten Entscheidungen des Vorstands abzustimmen." Der Anteil der Mitglieder, der bei Jahreshauptversammlungen etc. abstimmt, ist ja vom Gesetz vorgegeben. Wie werden diese Personen bei Real Madrid bestimmt (ich weiß, das steht bestimmt in den Statuten, kann und mag jetzt aber nicht...)? Sind das die Mitglieder, die bei euch Socios Representantes genannt werden? Bei Barcelona wird ein Teil der "socis i sòcies compromissaris" durch das Los bestimmt (natürlich nicht unter Neumitgliedern - nach 1 Jahr erhält man das gewöhnliche Stimmrecht, nach 5 Jahren kommt man für diese Funktion in Frage). Das Problem dabei ist, dass viele davon gar nicht interessiert sind. Auch wenn man jetzt online abstimmen kann, ist die Beteiligung mager. Der Klub ist sich dieses Problems bewusst. Ich denke, dass die nächsten überarbeiteten Statuten irgendwie in Richtung mehr Mitspracherecht aller (nicht so desenteressierten) Mitglieder gehen sollen, weiß aber nichts Aktuelles dazu.