Interview

„Ronaldo hätte es sich verdient“

Ein Reporter der MARCA flog extra für ein Interview nach Mexiko, um mit der Real-Legende Hugo Sánchez zu sprechen. In dem ausführlichen Gespräch ging es vor allem um seine Einschätzung zur aktuellen Situation in Madrid und den Vergleich zwischen den beiden Meisterschaftskonkurrenten. Außerdem würde er es begrüßen, wenn ein Stürmer, der derzeit bei den Blancos im Gespräch ist, den gleichen Weg wie Sánchez vor über 20 Jahren, einschlagen würde.

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Immer noch von Herzen ein Madridista – Hugo Sánchez

„Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis Barça auf Madrids Höhe ist“

PACHUCA. Er ist der wohl bekannteste Fußballer Mexikos und gleichzeitig eine echte Vereinslegende. Hugo Sánchez spielte zwischen 1985 und 1992 bei den Blancos und avancierte währenddessen zu einem der gefürchtesten Torjäger der Welt. Mit Vereinsgrößen wie Jorge Valdano und Emilio Butragueño teilte sich der heute 54-Jährige die Umkleidekabine. Auch heute, 20 Jahre nach seinem Abschied aus der spanischen Hauptstadt, ist Sánchez dem Fußball noch verbunden. Als Trainer des CF Pachuca in Mexiko, verliert er jedoch trotzdem niemals seinen Ex-Verein aus den Augen. In einem Interview mit der MARCA sprach er deshalb über die aktuelle Form der Königlichen: „Ich mag die Kompaktheit in der Struktur bei Real Madrid. Einzig die Ergebnisse zu Beginn der Saison haben nicht gepasst und es ist nun sehr gefährlich, Barcelona einen so großen Vorsprung zu gewähren. Es ist aber nicht unmöglich, diesen aufzuholen, auch wenn sie das bisher noch nicht geschafft haben.“

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Er wagte deshalb auch einen Vergleich zwischen den beiden Erzrivalen. „Barcelona ist sehr auf den Ballbesitz fixiert und Madrid spielt mit hoher Aggressivität, Tiefe und Willen. Beide kämpfen immer um alle Titel, weshalb ich keinen so großen Unterschied zwischen beiden sehe“, zog er Parallelen zwischen den Hauptstädtern und den Katalanen. „Madrid hat mehr als doppelt so viele Meisterschaften wie Barcelona, mehr Europacup-Titel und auch eine größere Historie. Ich glaube, dass noch das ein oder andere Jahrzehnt ins Land ziehen wird, bis Barça mit Real Madrid auf Augenhöhe steht!“

Falcao nach Madrid? „Das würde mir sehr gefallen“

Natürlich ist auch dem Mexikaner trotz der geographischen Entfernung nicht entgangen, dass José Mourinho derzeit die Zügel in der spanischen Hauptstadt in der Hand hält und den Erfolg zurückbrachte. Auf die Tatsache angesprochen, warum der Portugiese seit seiner Ankunft keinen einzigen Spanier verpflichtet hat, antwortete Sánchez, dass „jeder seine eigene Vorstellung“ habe. „Der spanische Fußball durchläuft derzeit einen seiner besten Momente und deshalb gibt es natürlich auch gute Spieler, die bei Madrid spielen könnten. Die Frage ist natürlich aber auch, welcher Preis bezahlt werden muss. Hätte ich die Möglichkeit, würde ich einige von ihnen nach Pachuca lotsen“, stellte er mit einem Grinsen das vorhandene Talent in seiner früheren Wahlheimat fest.

Radamel Falcao, der aktuelle Wunschspieler bei Real Madrid, ist ebenfalls kein Spanier. Eine Sache verbindet den früheren Stürmer aber mit dem Angreifer von Atletico. Auch Sánchez spielte vor seinem Wechsel zu Real vier Jahre beim Stadtrivalen. „Ich bin im Moment der Meinung, dass Falcao zu Real Madrid gehen sollte, da er passen würde und es das richtige Team wäre. Ich glaube nicht nur, dass er zu Real gehen wird, sondern auch, dass er zu einem ambitionierteren Verein gehen will. Es gibt immer weniger Stürmer von diesem Format und deshalb würde es mir sehr gefallen, wenn er seine Ziele erreichen würde“, befürwortete der Ex-Madrilene einen Wechsel des Kolumbianers.

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Auch wenn Sánchez einen Wechsel Falcaos begrüßen würde, ist der aktuell beste Spieler der Welt für ihn schnell gefunden: Cristiano Ronaldo. „Ich fände es gut, wenn der Ballon d‘Or in diesem Jahr an Cristiano gehen würde“, gab er dem Portugiesen seine moralische Stimme. „Zunächst, weil er ein Spieler von Madrid ist und außerdem, weil er es sich mit seinen Leistungen verdient hat. Ich befürworte diese Art von Auszeichnung aber nicht, denn man könnte meiner Meinung nach elf Titel vergeben. Es ist unfair, dass nur einem diese Ehre zusteht. Ein Team besteht eben aus elf Spielern. So finde ich es zum Beispiel nicht fair, wenn Iker Casillas den Preis nicht bekommt.“

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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