
„Sie erhalten nicht die Wertschätzung, die sie verdienen“
MADRID/AMSTERDAM. „Ich glaube, wir machen uns gar nicht wirklich bewusst, was diese Spieler leisten.“ Mit diesen Worten machte Frankreichs Stürmer-Legende Thierry Henry vor wenigen Wochen bereits darauf aufmerksam, dass bei all den leidigen Diskussionen um Cristiano Ronaldo und Lionel Messi und wer von beiden denn nun der bessere Fußballer sei, die Anerkennung der außerordentlichen Leistungen der beiden Ausnahmekönner an sich viel zu kurz käme. Selbiges ist auch Ex-United-Spieler Rio Ferdinand ein Dorn im Auge: „Wahrscheinlich bringen wir Ronaldo und Messi nicht die Wertschätzung entgegen, die sie verdienen, weil es ihre Epoche ist und wir sie spielen sehen. Ronaldo Nazario, Rivaldo oder Ronaldinho markierten zwischen 25 und 30 Tore pro Saison, und alle sagten, das sie unglaublich seien und die Größten. Wenn Messi und Ronaldo zwischen 25 und 30 Tore erzielen, sagen wir, dass sie eine schlechte Phase haben. Und sie agierten in den letzten sechs oder sieben Jahren auf dem höchsten Niveau.“
Ein Sonderlob für seinen ehemaligen Team-Kollegen bei Manchester hatte der 36-Jährige auch noch parat. Für den Premier-League-Verteidiger in Diensten der Queens Park Rangers ist der amtierende Weltfußballer jetzt schon auf Augenhöhe mit den ganz großen Legenden des Fußballs: „Ob Cristiano Ronaldo auf einer Stufe mit (Diego) Maradona und Pelé steht? Ja, absolut. Zu einhundert Prozent.“
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Ferdinand rät Bale zu Gelassenheit
Aber war diese Entwicklung auch absehbar, als der damals 18-Jährige 2003 auf die Insel wechselte? Nur teilweise, behauptet Ferdinand. Dass der Portugiese eines Tages ein fabelhafter Spieler werden würde, sei unverkennbar gewesen. In welche Dimensionen der Junge aus Madeira allerdings vorstoßen würde, hätte man jedoch nicht erahnen können. „Ich glaube, dass wir immer wussten, dass Cristiano zu einem großartigen Fußballer werden würde seit er von United verpflichtet wurde. Aber es war in diesem Moment schwer vorstellbar, welche Menge an Toren er erzielen würde in den kommenden sechs oder sieben Jahren. Er besaß großen Ehrgeiz, einen großartigen Arbeitsethos und viele Fähigkeiten. Das war eine großartige Kombination.“
Als legitimer Nachfolger in Sachen Weltfußballer gilt Gareth Bale. Nach einer herausragenden Premieren-Saison bei den Königlichen hinkt der Waliser in dieser Spielzeit seinen Ansprüchen jedoch weit hinterher und befindet sich einem Leistungstief. Für Ferdinand jedoch keine Entwicklung, die große Beunruhigung oder gar Zweifel hervorrufen sollte. Das berühmt berüchtigte zweite Jahr mache auch vor Ausnahmespielern wie Bale nicht Halt: „Sein erstes Jahr war unglaublich. Er hätte es sich nicht besser erträumen können. Er gewann Titel und spielte fantastisch. Seine zweite Spielzeit war nicht so gut, aber das ist Teil des Geschäfts. Ich denke immer, dass es egal ist, was passiert, denn wenn du ein junger Spieler bist, ist die zweite Saison immer die schwierigste. Und das passiert genauso, wenn du zu einem neuen Klub kommst.“
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