
Die Ausgangslage
- Kann Real Madrid den Erfolg vom Vorjahr wiederholen und den Jahresstart mit einem Titel versüßen? 2020 krönten sich die Blancos zum bislang letzten und elften Mal mit der Supercopa de España – jetzt soll es erneut gelingen. Doch zuerst müssen Zinédine Zidane und seine Männer im Halbfinale gegen den Athletic Club aus Bilbao antreten (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker). Bei einem Sieg wären die Blancos für das am Sonntag anstehende Endspiel qualifiziert. Der Gegner, auf den man dort treffen würde: Der FC Barcelona, der sich bereits am Mittwoch gegen Real Sociedad durchsetzte. Doch um bei Bilbao zu bleiben: Gegen die Basken trat das weiße Ballett erst am 15. Dezember in LaLiga an, holte damals einen souveränen 3:1-Sieg. Nun soll der zweite Saisonsieg gegen Athletic folgen. Damit dies klappt, bedarf es bei den Madrilenen allerdings eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum jüngsten trostlosen 0:0 gegen CA Osasuna. Austragungsort der diesjährigen Supercopa ist nicht wie im vergangenen Januar Saudi-Arabien, sondern aufgrund der Corona-Pandemie Andalusien – Reals Halbfinale wird deshalb im La Rosaleda in Málaga gespielt.
- In der Saison 2015/16 gewann Athletic Bilbao nach 1985/85 zum zweiten Mal die Supercopa und damit auch den letzten Titel der Vereinsgeschichte. Nun soll es mit dem dritten Pokalerfolg, es wäre wettbewerbsübergreifend der insgesamt 35., klappen. Der baskische Traditionsverein hat seit Kurzem einen neuen Trainer: Der erfahrene spanische Erstliga-Coach Marcelino García ist seit dem 4. Januar bei den „Leones“ im Amt und beerbte Gaizka Garitano. Seither hat Bilbao unter der Leitung von Marcelino mit dem 2:3 gegen den FC Barcelona jedoch erst ein Match bestritten. Eine sonderlich vielversprechende Prognose lässt sich damit noch nicht abgeben. Dennoch: Die Basken sind keineswegs zu unterschätzen, ist Athletic mit sechs Siegen, drei Remis und neun Niederlagen aus den bisherigen 18 Saisonspielen so etwas wie eine unberechenbare Wundertüte. Ihr Pokalfinale gegen Real Sociedad bestreiten die Basken wohl erst im April.
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
- Am Mittwochabend hat Real Madrid im La Rosaleda das Abschlusstraining durchgeführt: 22 Profis und damit genau dieselben wie am vergangenen Samstag in Pamplona sind fit. Nur Rodrygo Goes (Oberschenkel) sowie Daniel Carvajal und Luka Jović, der vor einem Wechsel nach Frankfurt steht, fehlen. Heißt auch: Erneut muss Zidane einen Ersatz für Carvajal finden – wird es erneut auf Lucas Vázquez hinaus laufen? Der 29-jährige Galicier stand in den vergangenen 17 Pflichtspielen in der Startformation. Dass selbiges gegen Bilbao der Fall sein wird, ist wahrscheinlich. Bedeutet wohl aber auch, dass „Zizou“ (erneut) kaum bis gar nicht rotieren lässt. Vielleicht aber nimmt der Franzose wenigstens Veränderungen am System vor und sorgt somit für frischen Wind. Möglich wäre dies mit einem 4-4-2, wobei Eden Hazard diesmal als hängende Spitze oder direkt neben Karim Benzema zum Einsatz kommen könnte – eine Position, die der Belgier des Öfteren beim FC Chelsea ausführte. Und auch bei der Nationalmannschaft bewies der 30-Jährige seine Qualität, wenn er aus dem Zentrum heraus agierte. Bei den Blancos zündet die Nummer 7, die letztes Jahr verletzt bei der Supercopa fehlte, nach wie vor nicht. Wäre also eine andere Position einen Versuch wert? Zidane könnte es sich zumindest durch den Kopf gehen lassen.
- Verletzt: Rodrygo Goes (Oberschenkel)
- Aus dem Kader gestrichen: Luka Jović (bevorstehender Wechsel), Daniel Carvajal

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane (Cheftrainer Real Madrid): „Wir sind bereit und wissen um die Stärke des Gegners. Wir wollen ein gutes Spiel machen. Wir sind seit vier Tagen hier und bereiten das Spiel vor – wir freuen uns.“
Luka Modrić (Spieler Real Madrid): „Wir fühlen uns gut, bereiten uns hier in Málaga seit drei Tagen auf das Spiel vor. Ich habe ein gutes Gefühl und die Mannschaft auch. Wir wissen, dass uns ein sehr wichtiges Spiel bevorsteht. Wir haben uns diese Woche gut vorbereitet und haben Lust auf das Spiel.“
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Marcelino (Cheftrainer Athletic Bilbao): „Real Madrid ist zwar der Favorit, wie eigentlich immer, wenn sie in ein Spiel gehen. Es liegen jedoch 90 Minuten Fußball vor uns und natürlich glauben wir daran, dass wir sie schlagen können.“
Iker Munian (Spieler Athletic Bilbao): „Wir gehen mit vollem Ehrgeiz in dieses Spiel und haben natürlich die Ambition, ins Finale einzuziehen. Uns erwartet ein Gegner, der auf allen Personen mit einer enormen Qualität ausgestattet ist. Wir wollen defensiv organisiert und aggressiv auftreten und in eigenem Ballbesitz unsere Chance suchen.“

Statistiken und Besonderes
- GESAMTBILANZ: Die beiden spanischen Liga-Dinos duellierten sich bislang in 200 Aufeinandertreffen. Dabei fällt die Bilanz pro Real Madrid aus, das bislang 102 Spiele gewann. 36 Partien endeten Remis, 61 Mal holte Athletic den Sieg. Torbilanz: 383:265 aus Sicht des Hauptstadtklubs.
- SERGIO RAMOS: Der Kapitän der Königlichen verwandelte beim Finalerfolg im Vorjahr gegen Atlético den entscheidenen Elfmeter und kann mit einem Einsatz gegen Bilbao Platz drei der ewigen Supercopa-Rekordspieler einnehmen. Aktuell teilt sich der Blanco mit 14 Spielen mit Pep Guardiola, Xavi, Andrés Iniesta, Guillermo Amor (alle ehemals FC Barcelona) den vierten Platz. Davor rangieren nur Sergio Busquets, Gerard Piqué und ganz vorne Lionel Messi (alle FC Barcelona).
- AUSWÄRTSSCHWACHES BILBAO: Zwar findet das Halbfinale der Supercopa im La Rosaleda in Málaga und damit auf einem neutralen Rasen statt, doch in Zeiten von Corona, in denen keine Fans in die Stadion dürfen, ist es wohl mit einem Auswärtsspiel für beide Mannschaften gleichzusetzen. Und geht man nach dieser Bilanz, ist der Athletic Club zumindest ligaweit in der aktuellen Saison das drittschwächste Team, holten die Basken nämlich nur sechs Zähler aus neun Partien, während Real Madrid 19 Punkte aus zehn Ligaspielen verbuchte.
- MAKELLOSER „ZIZOU“: Als Cheftrainer des weißen Balletts verlor Zidane keine seiner bislang neun Partien gegen Bilbao (sechs Siege, drei Remis). Eine derart gute Bilanz gegen einen Gegner kann der 48-jährige Franzose ansonsten nur gegen Éibar und Celta Vigo vorweisen.
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