
„Im Fußball gibt es keine Heilsbringer“
MADRID. Als die grüne Nummer 19 in der 58. Minute des Champions-League-Spiels zwischen Real Madrid und Schalke 04 (3:4) auf der Anzeigetafel auftauchte, schien es, als würde das gesamte Stadion vor Erleichterung aufatmen. Endlich, lange vier Monate nach seiner schweren Verletzung (Sehnenriss des Beinstreckers im linken Oberschenkel), feierte Luka Modric sein Comeback für die Merengues. Für wenige Sekunden schien all die Wut und Enttäuschung der Anhänger über den desaströsen Auftritt gegen die Gelsenkirchener wie weggeblasen. Die Zuschauer erhoben sich, jubelten, schenkten ihm Sprechchöre. Er war wieder da, ihr „Lukita“, den sie die letzten Wochen so sehnsüchtig herbeigesehnt hatten. Der Hoffnungsträger, der dem schwächelnden Star-Ensemble den Glanz zurückbringen sollte. Dass er einen derart euphorischen Empfang erhielt, davon zeigte sich der Kroate jedoch ziemlich „überrascht“ und wies die im zugepriesene Rolle des Retters sogleich von sich: „Die Fans feuerten mich an, als ich begann, mich aufzuwärmen. Das hatte ich nicht erwartet. Aber ich bin nicht der Heilsbringer, im Fußball gibt es keine Heilsbringer.“
„Das ganze Team leidet unter der Krise, nicht nur Gareth Bale“
In der Tat war es allerdings so, dass die Königlichen mit der Einwechslung des 29-Jährigen merklich an Struktur und Sicherheit gewannen. Zumindest für einige Minuten. Das Gegentor von Klaas-Jan Huntelaar zum 3:4 sowie die anschließende Zitterpartie konnte auch er nicht verhindern. Die insgesamt eher dürftigen Leistungen der vergangenen Wochen haben ihre Spuren hinterlassen. Dass sich diese Situation jedoch bald ändern werde, davon zeigte sich der „kroatische Mozart“ vollends überzeugt. Vor allem Carlo Ancelotti sei dabei ein wichtiger Faktor: „Das ist nicht das wahre Real Madrid, aber ich bin mir sicher, dass wir zurückkommen werden. Wir Spieler sprechen viel und Ancelotti besitzt genug Erfahrung, um das Team aufzurichten. Die Partie gegen Levante am Sonntag wird nicht leicht, aber wir brauchen den Sieg, um Moral für den Clásico zu tanken.“
Dabei nimmt der Mittelfeld-Regisseur das gesamte Team in die Pflicht. Das Leistungstief auf einzelne Akteure, wie beispielsweise den seit geraumer Zeit mehr als unglücklich agierenden Gareth Bale, abzuwälzen, sei der falsche Weg. „Das ganze Team leidet unter der Krise, nicht nur Gareth Bale. Wir können da nur als Mannschaft herauskommen“, so der Appell des kroatischen Nationalspielers.
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