
„Schon im Hinspiel alles in die Waagschale werfen“
MADRID. Nicht schon wieder ein Stadtderby, dachten sich viele nach der Auslosung des Champions-League-Viertelfinals. Real Madrid bestritt in der laufenden Spielzeit bereits sechs Spiele gegen Atlético, wovon sich der Rekordmeister kein einziges Mal durchsetzen konnte. Die „Rojiblancos“ zeigten dem Team von Carlo Ancelotti in der Supercopa, der Copa del Rey sowie in der Liga ihre Grenzen auf. Trotzdem hätten sich die Mannen von Diego Simeone in der Runde der letzten Acht lieber einen anderen Kontrahenten gewünscht. „In der Champions League reist du gerne und triffst lieber auf Mannschaften aus dem Ausland“, sagte Koke Resurrección und stieß damit ins gleiche Horn wie sein Mittelfeld-Partner Mario Suárez.
An das letzte Viertelfinale haben die „Colchoneros“ immerhin gute Erinnerungen. Sie warfen mit dem FC Barcelona ebenfalls einen nationalen Gegner aus dem Wettbewerb. „Hoffentlich wiederholen wir diese Geschichte. Wir sind bereit und körperlich auf einem Top-Niveau, um diese beiden Spiele mit viel Intensität zu bestreiten. Schon im Hinspiel in unserem Stadion müssen wir alles in die Waagschale werfen“, gab der 23-Jährige die Marschroute für den 14. und 22. April vor.
„Verständlich, dass Madrid Probleme hat“
Dass in solchen Duellen bis zur letzten Minute alles möglich ist, weiß der spanische Nationalspieler spätestens seit dem 24. Mai 2014. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff zerstörte Sergio Ramos mit seinem Kopfball den Traum Atléticos und rettete die Merengues in die Verlängerung, in der Koke und Co. letztlich 1:4 untergingen. Der Neuauflage des dramatischen Endspiels von Lissabon blickt das Mittelfeld-Talent jedoch keineswegs mit Rachegelüsten entgegen: „Vielleicht wäre es eine Revanche, wenn es ein Finale wäre. Aber das ist das Viertelfinale. Außerdem lagen schon einige Duelle dazwischen.“
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Nach zuletzt schwachen Derby-Auftritten und einer insgesamt durchwachsenen Rückrunde steht Real ohnehin mehr in der Pflicht als Atlético. Die Ansprüche an der Concha Espina sind so hoch wie an keinem anderen Ort und eine Saison ohne Titel würde gleichbedeutend mit einer Katastrophe sein. Koke hält die sinkende Leistungskurve des Rivalen für eine logische Konsequenz: „Ich kann verstehen, dass Madrid Probleme hat. Sie haben wichtige Spieler verletzungsbedingt verloren, wodurch Rotationen praktisch unmöglich waren. Das merkt der Körper. Viele Spieler sind nach dem Champions-League-Finale direkt zur Weltmeisterschaft, hatten eine kurze Sommerpause und spielten dann ununterbrochen bis zum Jahresende durch, an dem dann auch noch die Klub-Weltmeisterschaft anstand. So ist es selbst für großartige Spieler schwierig, ständig auf dem allerhöchsten Level zu spielen.“
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